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Der falsche Mann

Der falsche Mann

Titel: Der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ellis
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heikel ist mit seinen Verkäufen an Summerset Farms. Vielleicht wurden nicht nur Düngemittel von Global Harvest International an Summerset geliefert. Vielleicht handeln sie mit Waffen.«
    » Handeln sie nur damit?«, fragte sie. » Dann müssten sie ja nicht gleich damit schießen.«
    » Vielleicht testen sie die Qualität ihrer Ware. Stellen sicher, dass die Waffen gut funktionieren.«
    Sie blickte mich an. » Glaubst du das wirklich?«
    Ich versuchte herunterzuspielen, was wir gerade beobac htet ha tten. Aber es funktionierte nicht. Tori wusste Bescheid.
    » Nein«, gab ich zu. » Es sah aus, als würden sie für irgendetwas trainieren.«
    47
    Randall Manning und Bruce McCabe liefen unten durch das Kuppelgewölbe. Alles war wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt worden; die Patronenhülsen waren aufgesammelt, und die Landwirtschaftsgeräte standen wieder an ihrem angestammten Platz. Die Männer draußen beendeten ihr Schießtraining.
    Manning hatte ursprünglich erwogen, das Scheibenschießen aus Sicherheitsgründen nach innen zu verlegen, sich dann aber dagegen entschieden. Die Operation würde im Freien stattfinden, und die Männer sollten sich an Wind und Wetter gewöhnen. Wenn es bei der Operation sonnig war, mussten sie mit blendendem Sonnenlicht umgehen können. Wenn es regnete, mussten sie auch darauf vorbereitet sein. Heute war der Himmel klar, und die Sonne schien. Vor drei Wochen hatten sie bei Wind und Schnee trainiert.
    Alle hatten gegessen. Manning hatte einen richtigen Thanksgiving-Festschmaus auffahren lassen. Ebenso wie Manning wurde keiner der Männer irgendwo erwartet. Niemand von ihnen hatte eine richtige Familie. Das war kein Zufall. Genau aus diesem Grund hatte er sie ausgewählt. Es hatte eine lange methodische Suche über Monate hinweg erfordert, um die richtigen Kandidaten zu finden – unzufriedene, wütende, gewaltbereite Männer ohne familiäre Bindungen und mit einer nationalistischen oder ausgeprägt rassistischen Weltanschauung. Und es hatte ihn ebenso viel Zeit gekostet, unter dieser Vorauswahl noch einmal die besten herauszupicken.
    » Sie sollten meine Bedenken ernst nehmen«, sagte McCabe, der sich nach ein paar Gläsern Wein etwas entspannt hatte. Die Soldaten hatten im Gegensatz zu McCabe und Manning keinen Alkohol angerührt.
    » Ich nehme sie sehr ernst, Bruce.«
    » Wir haben eine Chance, das Ganze reibungslos durchzuziehen, aber dieser Anwalt ist eine Gefahr.«
    » Dann beseitigen wir diese Gefahr.«
    » Wir beseitigen die Gefahr, aber dann warten wir, bis Gras über die Sache gewachsen ist«, beharrte McCabe. » Wir können ihn nicht ausschalten und dann sofort die Operation starten, als wäre nichts gewesen.«
    » Wir haben uns diesen Zeitpunkt nicht ausgesucht, Bruce.«
    » Doch, das haben wir, Randy. Natürlich hat der siebte Dezember symbolischen Charakter. Aber es gibt andere Tage mit ähnlicher Bedeutung. Wir sollten die Sache verschieben.« McCabe blieb stehen und wartete, bis Manning seinem Beispiel folgte. Manning drehte sich zu ihm um.
    » Es ist mir absolut ernst, Randy.«
    » Was ist mit Ihrer Frau, Bruce? Wie steht es mit ihr?«
    McCabe runzelte die Stirn. Sein Gesicht verfärbte sich. » Lassen Sie meine Frau aus dem Spiel. Ich sage ja nicht, dass wir es gar nicht tun sollen. Ich sage nur nicht jetzt.«
    Manning registrierte eine Bewegung hinter McCabes Rücken. Patrick Cahill schlüpfte hinter einem großen Traktor hervor.
    » In Ordnung«, sagte Manning. » Einverstanden, Bruce.«
    » Wirklich? Sie sind einverstanden?« McCabe atmete tief durch. Seine Haltung entspannte sich.
    In dem Moment setzte sich Patrick Cahill in Bewegung. Er verwendete ein Seil, das er in einer flüssigen Bewegung über McCabes Kopf warf und um seine Kehle schlang. Manning hörte ein Übelkeit erregendes Knirschen und dann McCabes verzweifeltes, gurgelndes Stöhnen. McCabe kämpfte um sein Leben, zuerst grapschten seine Hände nach dem Seil, dann schlugen sie erfolglos nach hinten aus. Aber er war Patrick Cahill nicht gewachsen, der McCabe jetzt in die Luft hob, während er das Leben aus ihm herauspresste.
    Manning verfolgte den Vorgang bis zum letzten Zucken von McCabes Beinen, bis sein Körper endgültig erschlaffte und Cahill ihn wegschleppte. Das Gefühl innerer Teilnahmslosigkeit überraschte ihn. Schließlich war Bruce ein Freund gewesen. Ein Freund, der erst einen Eid auf die Sache geschworen und ihr dann den Rücken gekehrt hatte, aber trotzdem ein

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