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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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nach Hause wollen.«
    »Ja.«
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Gut«, log Rapp. Er hatte rasende Kopfschmerzen, und ihm war auch ein wenig übel.
    »Ihre Frau hat gesagt, Sie nehmen nichts Stärkeres als Tylenol gegen die Schmerzen.«
    Rapp nickte.
    »Gut, aber wenn Sie es sich noch anders überlegen, rufen Sie an, dann bekommen Sie etwas Besseres.«
    »Das Tylenol reicht sicher aus.«
    »Ich sage der Schwester, dass sie Ihnen einen Vorrat für fünf Tage mitgeben soll. Sie sind ja sehr gut in Schuss, da werden Sie sich bestimmt schnell erholen.«
    Rapp setzte sich etwas weiter auf. »Wann kann ich wieder mit dem Laufen beginnen?«
    »Am liebsten wäre es mir, Sie würden ganz damit aufhören, aber nachdem ich weiß, dass das für Sie nicht infrage kommt, sollten Sie wenigstens einen Monat warten.«
    »Einen Monat?«, fragte Rapp sichtlich enttäuscht.
    In Wahrheit betrug die absolut erforderliche Ruhephase zwei Wochen, aber der Arzt hatte oft genug mit solchen Typen zu tun gehabt, um zu wissen, dass sie ohnehin nur die Hälfte der Frist einhielten, die man ihnen setzte. »Sie können in vier Tagen mit leichtem Radfahren beginnen, und Sie können auch schwimmen, wenn Sie keine Schmerzen dabei haben, aber ich muss Ihnen wirklich dringend empfehlen, mindestens vier Wochen nicht zu laufen. Der erste Schritt ist aber, dass Sie das Knie in den nächsten achtundvierzig Stunden nicht belasten dürfen, und Sie müssen es jede zweite Stunde mit Eis behandeln.« Er wandte sich Anna zu. »Wenn er zu Bett geht, stützen Sie sein Knie mit zwei Kissen und legen Sie einen Eisbeutel drauf. Es wäre gut, wenn Sie das Eis zumindest einmal in der Nacht erneuern würden. Aber sorgen Sie vor allem dafür, dass er nicht aufsteht und dass das Knie schön hoch liegt.«
    »Wann kann ich heimgehen?«
    »Ich kümmere mich noch um den Papierkram, dann sind Sie im Handumdrehen draußen.«
    Rapp deutete das so, dass es in einer Viertelstunde so weit sein würde. Der Arzt verstand jedoch unter »Handumdrehen« eine Stunde, sodass Rapp schließlich um 12:07 Uhr im Rollstuhl das Krankenhaus verlassen konnte. Er war mit Sportshorts und T-Shirt bekleidet, und sein Knie war bandagiert. Anna fuhr mit dem Wagen vor und erwartete ihn bei der offenen Beifahrertür. Bevor ihm der Pfleger helfen konnte, hatte er sich schon aus dem Rollstuhl gestemmt und legte eine Hand auf die Tür und die andere auf das Autodach. Er hüpfte in die richtige Position und ließ sich auf den Sitz sinken. Anna half ihm mit dem Gurt und schloss die Tür.
    Sie setzte sich ans Lenkrad und fuhr los. »Du hast sicher einen Bärenhunger«, sagte sie.
    Rapp öffnete das Handschuhfach und holte eine alte Sonnenbrille hervor, die er in ihrem Auto hatte. Obwohl es bewölkt war, störte ihn das Tageslicht immer noch. »Nicht wirklich«, antwortete er. »Das muss von der Narkose kommen.«
    »Dann fahren wir direkt nach Hause?«
    »Ja.«
    Sie rollten durch den leichten Mittagsverkehr, und Rapp fühlte sich allmählich etwas besser. Als er weiter vorne an der Straße ein McDonald’s-Schild sah, überkam ihn ganz plötzlich der Hunger.
    »Bleiben wir doch schnell bei dem McDonald’s da vorne stehen.«
    »McDonald’s?«, fragte sie missbilligend. Anna Rielly ernährte sich sehr gesundheitsbewusst.
    »Bitte, Liebling, ich bin am Verhungern.«
    »Na gut«, gab sie nach und betätigte den Blinker.
    Wenige Sekunden später waren sie in der Drive-through-Spur, und Rapp gab seine Bestellung auf. Er fragte Anna, ob sie auch etwas wolle, und sie entschied sich für eine Cola light und Pommes frites.
    Als sie wieder unterwegs waren, verschlang er gierig seinen Big Mac mit Pommes frites und trank dazu Coke in großen Schlucken. Als er fertig war, nahm er gleich den Viertelpfünder mit Käse in Angriff.
    Anna nippte an ihrer Cola und sah ihn stirnrunzelnd an. »Du solltest vielleicht nicht zu viel auf einmal essen, Liebling.«
    Rapp ließ sich nicht beirren und sie fuhr weiter. Er hatte längst alles verdrückt und trank seine große Cola, als sie die Straße erreichten, in der sie wohnten. »Das hat mir wirklich geschmeckt«, sagte Rapp und lehnte sich zurück, »aber warum habe ich so ein komisches Gefühl im Magen, als würde ich es noch bereuen, das alles gegessen zu haben?«
    »Vielleicht, weil du gerade die Kalorienmenge für einen ganzen Tag konsumiert hast, und genug Fett, Salz und Zucker für eine ganze Woche.«
    Rapp wusste, dass sie recht hatte, war aber nicht bereit, es zuzugeben. »Aber

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