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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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viele vorher schon hier waren. Woher sollen wir wissen, dass die Spur hier nicht von einem Nachbarn stammt?«
    »Nennen Sie mir einen guten Grund, warum ein Nachbar sein Rad mehrere Meter in den Wald tragen, auf den Boden legen und sich danebenlegen sollte.«
    »Na ja, wenn Sie mich so fragen …«
    Der Mann wandte sich wieder Coleman zu. »Ich sehe mir noch den Weg an. Vielleicht finde ich dort auch noch was.« Er hielt ein Handy hoch. »Ich melde mich in einer Viertelstunde.«
    »Soll ich mitkommen?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Der Kerl ist längst über alle Berge«, erwiderte er und lief los.
    »Wer zum Teufel ist das?«, wollte McMahon wissen.
    »Er ist der beste Scharfschütze, den ich je gesehen habe. Dem Mann entgeht absolut nichts.«
    »Arbeitet er jetzt für Sie?«
    »Ja.«
    »Na toll. Hoffentlich kommt es nie so weit, dass eines Tages das FBI an Ihre Haustür klopft.«
    »Das hoffe ich auch.«
    Der Sheriff kam sichtlich verstimmt zurück. Offensichtlich gab es mit der Straßensperre Probleme. »Dieses Fernsehteam ist ziemlich lästig. Die Leute wissen, dass wir sie hinhalten. Ich habe mit dem Leiter des Teams gesprochen – er sagt, er gibt uns noch fünf Minuten, bis er einen Anwalt und einen Richter einschaltet. Sie wollen wissen, was mit Anna Riellys Ehemann ist, und sie sagen, es ist ihnen egal, dass er für die CIA arbeitet. Sie meinen, dass der Richter das auch so sehen wird.«
    Bevor McMahon antworten konnte, sagte Coleman: »Sheriff, geben Sie uns bitte eine Minute.«
    Der Sheriff zögerte und nickte schließlich. Coleman nahm McMahon beiseite. »Können Sie bitte für einen Augenblick vergessen, dass Sie eine FBI-Dienstmarke haben?«
    »Müssen Sie mich das wirklich fragen?« McMahon hatte Coleman schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er, wenn es sein musste, durchaus bereit war, nicht streng nach den Regeln vorzugehen.
    »Geben Sie den Fernsehleuten ein bisschen Futter. Der Deputy soll ihnen sagen, dass Mitch tot ist.«
    »Warum zum Teufel sollte ich das tun?«
    Coleman sah ihn mit einem Blick an, der in etwa ausdrückte: Muss ich Ihnen das wirklich erklären? Er hätte die Sache lieber nicht mit einem Polizisten diskutiert, aber er hatte nun einmal nicht viel Zeit. »Das war kein Unfall«, betonte er. »Hier war ein Auftragskiller am Werk. Ein Täter, vielleicht auch zwei.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    »Aber warum sollen wir dann den Medien sagen, dass Mitch tot ist?«
    »In diesem Geschäft ist es üblich, dass man ein Drittel bis zur Hälfte des Honorars als Anzahlung bekommt, und den Rest, sobald man den Auftrag erledigt hat. Wenn es schiefgeht, bekommt man den Rest des Geldes nicht.«
    »Was wollen Sie mir damit sagen?«
    »Wenn die Medien berichten, dass Mitch tot ist, wird der Täter den Rest des Geldes bekommen. Das heißt, Geld wechselt den Besitzer. Wahrscheinlich eine Menge Geld. Das hinterlässt eine Spur.«
    »Was ist, wenn der Betrag in bar ausgezahlt wird?«
    »Dann hätten wir keine Spur, aber ich würde schätzen, dass es bei diesem Auftrag um mindestens vier Millionen Dollar geht, vielleicht auch das Doppelte.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Das ist verdammt viel Geld, das man nicht so gern bei sich hat, wenn man durch den Zoll muss. Bei einer solchen Summe wird man eher eine Scheinfirma irgendwo im Ausland gründen und das Geld überweisen. Es werden jeden Tag astronomische Summen verschoben, das ist wie die Suche nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.«
    »Aber wie sollen wir dann das Geld aufspüren?«
    Coleman grinste. »Wir warten ein paar Tage … vielleicht auch länger, und dann geben wir bekannt, dass Mitch noch lebt. Wer immer die Auftraggeber sind – sie werden natürlich ziemlich wütend sein. Und sie werden verlangen, dass der Täter entweder den Job zu Ende bringt oder das Geld zurückgibt.« Coleman zuckte die Achseln. »Vielleicht haben wir Glück, und der Typ schickt ganz einfach das Geld zurück. Dieselbe Bank, dieselbe Summe. Die Überweisung wird morgen oder übermorgen erfolgen, und die Rückzahlung ein, zwei Tage, nachdem bekannt wird, dass Mitch lebt. Das ist durchaus eine Spur, der man nachgehen kann.«
    »Und was ist, wenn die Kerle beschließen, dass sie lieber den Auftrag zu Ende bringen wollen, als das Geld zurückzugeben?«
    Coleman sah ihn mit einem grimmigen Lächeln an. »Na ja, das wäre sogar noch besser, oder?«
    McMahon hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. »Scott, hier seid nicht ihr zuständig. Das ist unsere

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