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Der Feind

Titel: Der Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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jetzt?«
    »Er erholt sich gerade an einem sicheren Ort.«
    »Wo?«, beharrte Ross.
    »In einem CIA-Safe-House in Virginia.«
    »In welchem?«
    Kennedy neigte den Kopf zur Seite und sah ihn fragend an. »Warum machen Sie sich solche Sorgen über Mitchs Aufenthaltsort?«
    Ross blickte in die Runde und sagte: »Mitch gilt als Einzelgänger. Wir würden es begrüßen, wenn das FBI ein Auge auf ihn hat, bis sich die Sache ein wenig beruhigt hat.«
    »Oh … da würde ich mir keine Sorgen machen«, sagte Irene Kennedy in sarkastischem Ton. »Ich bin überzeugt, wenn Sie Mitch erklären, dass die Explosion ein Unfall war, dann wird er die Sache auf sich beruhen lassen.«
    Ihr Ton gefiel Ross offensichtlich gar nicht. Er richtete sich auf und fragte: »Wer waren die beiden Männer, die Sie gestern Abend zu Rapps Haus geschickt haben?«
    »Ich glaube, ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Ich habe mit dem Sheriff von Anne Arundel County gesprochen, und er hat mir berichtet, dass gestern Abend zwei Männer dort aufgetaucht sind, die Sie hingeschickt haben, um ein bisschen herumzuschnüffeln.« Ross verschränkte die Arme vor der Brust. »Die beiden haben offenbar einige Unruhe hineingebracht.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Wer waren die zwei?«
    »Professionelle Killer.«
    Ross’ Gesicht rötete sich vor Zorn. »Ich glaube, jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Scherze.«
    »Das ist kein Scherz«, erwiderte sie kopfschüttelnd. »Das waren zwei Männer, die sich darauf spezialisiert haben, Leute zu töten und es wie einen Unfall aussehen zu lassen.«
    Ross’ Nasenflügel blähten sich vor Zorn. »Wie heißen die beiden Männer?«
    Kennedy schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Warum nicht?«
    »Sie sind nicht berechtigt, das zu wissen.«
    »Ich bin Ihr Chef«, stieß er zornbebend hervor.
    »Das heißt noch nicht, dass Sie dazu berechtigt sind«, beharrte Kennedy. Die Atmosphäre im Raum war spürbar angespannt. »Mark, es überrascht mich, dass Sie sich mehr dafür interessieren, wer die beiden waren, als dafür, was sie zu sagen haben.«
    »Es ist durchaus von Bedeutung, wer diese Männer waren«, warf Justizminister Stokes ein. »Wenn es sich tatsächlich um ein Verbrechen gehandelt hat, dann müssen meine Leute nach Spuren suchen, und es macht sicher keinen guten Eindruck vor Gericht, wenn einige Stunden nach der Tat zwei Killer am Tatort auftauchen und mutwillig mögliches Beweismaterial durcheinanderbringen.«
    »Und, Irene«, warf Ross ein, »diese angeblichen Spuren, die sie gefunden haben, sind wirklich alles andere als aussagekräftig. Ein paar niedergetrampelte Grashalme und eine Reifenspur.« Ross schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn. »Wenn man das neben die Aussage des Feuerwehrhauptmanns stellt, dass es ein Unfall war, dann sind diese Spuren völlig nichtig.«
    »Na gut, was sollten wir dann Ihrer Meinung nach tun? Die Warnung ignorieren, die wir vorige Woche von den Jordaniern bekommen haben, dass jemand den Auftrag gegeben hat, Rapp zu ermorden? Und die Hinweise ignorieren, die zwei bestausgebildete und hochdekorierte Special-Forces-Veteranen gefunden haben, die mehr von diesen Dingen verstehen als wir alle miteinander?«
    »Das haben wir nicht gesagt«, antwortete Ross.
    »Und warum sind Sie dann so versessen darauf, das Ganze als einen Unfall hinzustellen?«
    Es wurde still im Raum. Die drei Mitglieder des Kabinetts sahen den Präsidenten an, so als wäre jetzt der Moment gekommen, dass er einschritt, doch der Präsident zog es vor, sich zurückzuhalten, und der Vizepräsident schwieg ebenfalls.
    Außenministerin Berg räusperte sich und sagte: »Irene, es gibt einen richtigen Weg, mit der Sache umzugehen, und einen falschen.«
    Ist das nicht immer so? , dachte Kennedy bei sich.
    »Der richtige Weg ist, dass das FBI die Ermittlungen durchführt.«
    »Und der falsche Weg?«
    »Der falsche Weg«, warf der Justizminister ein, »ist, dass die CIA irgendwelche Spezialisten für Geheimoperationen an einem potenziellen Tatort herumschnüffeln lässt.«
    Irene Kennedy überlegte kurz, ob sie dem obersten Juristen der Nation erklären sollte, dass diese Hinweise nie entdeckt worden wären, wenn Coleman und Wicker sich nicht am Tatort umgesehen hätten, doch sie wusste, dass das reine Zeitverschwendung gewesen wäre. Diese Leute waren ohnehin durch nichts mehr von ihrer Haltung abzubringen. Sie hatten offensichtlich Angst, dass Mitch Rapp auf Rache aus war und die gesamte Regierung in eine

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