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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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dass ihre Worte für jemanden, der nicht wusste, dass sie Kriminalpsychologie studierte und in einem Haus aufgewachsen war, in dem das Verbrechen alltägliches Gespräch am Abendbrottisch gewesen war, ziemlich eigenartig klingen mussten, ja, sie sogar verdächtig erscheinen lassen konnten.
    Sie wechselte das Thema. »Brauchen Sie noch jemand anderes, der die Identifizierung der Leiche bestätigt? Ich fürchte, ich bin das, was einem Angehörigen von ihr am nächsten kommt. Ihre Pflegeeltern waren nicht besonders …« liebevoll. Sie suchte nach den passenden Worten, um es einigermaßen taktvoll auszudrücken. »Sie standen ihr nicht besonders nahe.«
    »Im Moment können wir nur auf Sie zurückgreifen. Wir wissen Ihre Kooperation sehr zu schätzen.«
    »Das Ganze sieht mir nicht nach einem alltäglichen Mord aus«, stellte sie in dem Versuch fest, ihn zu einer Reaktion zu bewegen. »Ich könnte mir vorstellen, dass sie diesen Grad der … Gewaltanwendung nicht bei jedem normalen Mord in Sydney zu sehen bekommen.«
    Detective Flynn wandte sich mit ernster Miene zu ihr um und sagte: »Es gibt bei keinem Mord irgendetwas Normales, Miss Vanderwall. Diese Ermittlung hat bei mir oberste Priorität.«
    Das war er Catherine schuldig.
    Etliche Stunden später war Makedde zurück in dem Apartment in Bondi Beach, doch sie war nicht allein.
    »Noch einmal – es tut mir wirklich Leid, aber wir haben keine andere Wahl«, versicherte Detective Flynn, während sich ein kleines Team von Spurensicherungsexperten über ihre Unterkunft hermachte. »Ich hoffe, Sie haben keine Einwände. Es ist wirklich wichtig, dass wir dies so schnell wie möglich erledigen.«
    »Mir ist klar, dass die Umstände etwas ungewöhnlich sind.«
    Sie waren in der Tat ungewöhnlich. Mak stand dem Opfer nicht nur näher als jeder andere, sie hatte die Leiche auch entdeckt und wohnte darüber hinaus in der Wohnung der Ermordeten.
    »Suchen Sie nach Fingerabdrücken?«
    »Ja.«
    Das ganze Apartment würde sich in Windeseile in ein einziges Chaos verwandeln. Schwarzes Rußpulver zum Sichtbarmachen von Fingerabdrücken ließ sich nur schwer wieder entfernen. Auf dunklen Oberflächen wurde Lanconide verwendet, das genauso hartnäckig jedem Putzmittel trotzte, aber es war wenigstens weiß und deshalb nicht so auffällig. Mak hatte es schon oft am Schauplatz irgendwelcher Verbrechen gesehen, doch sie hätte nie gedacht, dass sie eines Tages in einem Zimmer würde schlafen müssen, das über und über mit Lanconide eingestäubt war. Mit einem unbehaglichen Gefühl sah sie zu, wie sich einer der uniformierten Beamten mit einer Videokamera vor Catherines Collage aus den Zeitschriftenausrissen stellte und zu filmen begann. Während er Catherines heimliche Ambitionen auf Video bannte, lehnte er den Kopf etwas nach hinten.
    Plötzlich merkte Makedde, dass ihre Augen glasig wurden, und im gleichen Moment spürte sie die Hand von Detective Flynn an ihrem Ellbogen. Er stützte sie und führte sie zum Sofa. »Setzen Sie sich.« Sie hatte gar nicht gemerkt, wie schwach sie sich fühlte.
    »Mir geht es gut, wirklich«, versicherte sie ihm wenig überzeugend und ließ sich auf das Sofa sinken. »Muss ich während der Spurensuche hier sein? Ich bin mir nicht sicher, ob ich das möchte.«
    »Normalerweise legen wir Wert darauf, damit es nicht irgendwelche … Missverständnisse gibt.«
    »Ich habe nicht vor, irgendjemanden zu verklagen, weil er in meiner Unterwäsche herumwühlt, und Wertgegenstände gibt es hier sowieso nicht.« Sie wollte keiner Durchsuchung beiwohnen, die die Intimsphäre ihrer verstorbenen Freundin derart verletzte, und war erleichtert, als der Detective ihr vorschlug, sich in ein benachbartes Café zu setzen und dort zu warten, bis sie fertig waren.
    »Es dürfte nicht allzu lange dauern«, versprach er. »Die Wohnung ist ja nicht besonders groß. Möchten Sie, dass Ihnen jemand Gesellschaft leistet?«
    »Nicht nötig«, erwiderte sie ein bisschen zu schnell. »Ich, äh … ich muss wirklich dringend ein bisschen allein sein.«
    Sie ging schnurstracks zur Tür und sah sich nicht mehr nach den Beamten um, die unbeirrt ihrer Arbeit nachgingen. In dem Bewusstsein, dass sie ziemlich durcheinander und von dem Schock noch immer wie benommen war, stieg sie äußerst vorsichtig die Treppe hinab. Als sie die Eingangstür aufstieß und auf die Straße trat, begrüßte sie der eisige Winterwind mit einer Ohrfeige kalter Realität.

4
    Die Sonntagszeitung verschaffte

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