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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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Detective Hitzkopf. Doch sie hielt den Mund.
    »Können wir die Briefe behalten?«
    »Ich hätte gerne Kopien. Und die Originale hätte ich gerne so schnell wie möglich zurück«, antwortete sie entschieden.
    »Das lässt sich einrichten.«
    Er geleitete sie mit übertriebener Höflichkeit aus dem Raum und führte sie zum Fahrstuhl. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Miss Vanderwall.«
    Beim Verlassen des Gebäudes kochte sie vor Wut. Sie kam sich bescheuert vor – und unterschätzt. Dabei gab es für sie nichts Schlimmeres. Sie hasste es, unterschätzt zu werden. Ein Blick auf ihr blondes Haar und ihre Model-Figur, und schon hörten die Leute ihr nicht mehr zu. Sie konnte über Quantenmechanik referieren, doch sie starrten nur ihre Brüste an, und ihre Worte gingen ihnen zum einen Ohr rein und zum anderen wieder heraus. Ob die Detectives nach ihrem Abgang ebenfalls in Gelächter ausgebrochen waren? Mit Sicherheit. »Scheiß auf die Frauen«, hatte er gesagt. Für ihn war ich wohl einfach nur eine nervige Zicke mehr. Es war nicht gerade eine viel versprechende Begegnung mit dem Mann gewesen, der mit Catherines Fall befasst war.
    Das Taxi schlängelte sich langsam durch die Stadt. Hin und wieder sah Makedde flüchtig die Silhouetten bekannter Gebäude vor der bereits tief stehenden Sonne aufragen. Direkt vor ihr schwebte still ein riesiger Vollmond. Der Fahrer warf ihr im Rückspiegel verstohlene Blicke zu. Ungehalten drängte sie ihn, aufs Gas zu treten, und wenig später erreichten sie Bondi Beach und das offene Meer.
    Sie betrat die verlassene Wohnung, schmiss die Schlüssel auf den Tisch und äffte sich selber nach: »Ich glaube, ich habe noch Informationen für Sie … blah, blah, blah. Idiotin.«
    Das leere Zimmer antwortete ihr mit Schweigen.

7
    Am Montagmorgen schrillte der Wecker mit militärischer Autorität. Auf der Digitalanzeige leuchteten in aufdringlichem Neonrot die Ziffern 4.45 Uhr. Eine unmenschliche Zeit, um wach zu sein, aber eine günstige Zeit für billige Auslandstelefonate. Außerdem würde Makedde zu dieser Stunde ihren Vater erwischen, bevor er sich zu seinem allwöchentlichen sonntäglichen Mittagessen mit seinen ehemaligen, ebenfalls pensionierten Kollegen aufmachte.
    Sie machte es sich bequem, nahm das Telefon, das neben dem Bett stand, und wählte die endlos erscheinende Nummer für die Verbindung nach Kanada. Nach diversen Klicks und Pausen hörte sie das Freizeichen. Es klang leicht zeitversetzt, und in der Leitung war ein statisches Rauschen zu hören. »… Makedde?«
    »Hi, Dad.«
    »Du klingst, als wärst du über eine Million Kilometer entfernt. Wie war der Flug?«
    »Ganz okay. Der Service war hervorragend. Vor allem der grüne Tee war köstlich, aber insgesamt hat es ein bisschen lange gedauert.«
    »Mich könntest du mit keinem Geld der Welt dazu bringen, mir so einen Flug anzutun.«
    Da hatte er vermutlich Recht. Ihr Vater liebte die Vertrautheit der Stadt, in der er sein ganzes Leben verbracht hatte. Selbst wenn er Urlaub machte, hatte er keine Lust mehr, weit wegzufahren. Jeden zweiten Sonntag rief sie ihn an, ohne Ausnahme, wohin auch immer ihre Reisen sie führten. Seit dem Tod ihrer Mutter achtete sie noch mehr darauf, dieses Ritual einzuhalten.
    »Und? Wie geht’s meiner Tochter?«
    »Mir geht es gut. Na ja … so einigermaßen, darüber reden wir gleich. Jedenfalls bin ich wohlbehalten hier angekommen. Und wie geht es dir?« Ihr war klar, dass sie um den heißen Brei herumredete. Sie hasste es, ihm schlechte Nachrichten zu überbringen.
    »Bestens«, erwiderte er. »Gleich gehe ich mit den Jungs Mittagessen …«
    »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Teresa wird immer runder«, fuhr er fort. »Sie ist schon fast im achten Monat.«
    »Ich weiß. Wir haben uns erst letzte Woche gesehen.« Irgendwie fühlte Makedde sich immer ein wenig schuldig und minderwertig, wenn die Rede auf ihre Schwester kam. Ihr gesetztes verheiratetes Dasein hatte etwas so Lobenswertes. Es war so beschaulich und angenehm und verlief in geordneten, vorhersehbaren Bahnen, wohingegen ihr eigenes Leben … na ja, so ziemlich das Gegenteil von all dem war. Wenn demnächst auch noch ein munter glucksendes, strahlendes Baby da war, würde sie sich nur noch mieser fühlen.
    »Du solltest deine Schwester gelegentlich mal anrufen.«
    Mak verdrehte die Augen. »Ja, Dad. Ich ruf sie an, ich versprech’s.«
    »Sie haben beschlossen, dass sie nicht wissen wollen, ob es ein Junge oder ein Mädchen

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