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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moss Tara
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durch.« Es klingelte ein paarmal, dann meldete sich die Frau wieder. »Tut mir Leid, Sie müssen sich geirrt haben. Zimmer sechzehn-vierzehn ist im Moment gar nicht belegt. Welchen Gast möchten Sie denn sprechen?«
    »Hm.« Was jetzt? »Ich habe eine Nachricht von meinem Freund JT erhalten, dass ich ihn in Zimmer sechzehn-vierzehn anrufen soll. Allerdings war ich eine Weile nicht zu Hause, deshalb weiß ich nicht, wie alt die Nachricht ist. Wann hat er denn bei Ihnen gewohnt?«
    »Tut mir Leid, aber wir geben grundsätzlich keine Informationen über unsere Gäste heraus«, stellte die Frau unmissverständlich klar. »Aber wenn Sie mir Ihren Namen nennen, kann ich nachsehen, ob irgendwelche Nachrichten für Sie hinterlegt wurden. Ansonsten können Sie mir auch den Nachnamen des Gastes nennen, den Sie erreichen wollen, dann kann ich einen Blick in den Computer werfen, ob er zur Zeit bei uns eingecheckt ist.«
    Verdammt.
    »Ist schon gut. Ich versuche es später noch einmal.«
    Wenigstens war die geheimnisvolle Notiz nicht länger ein Buch mit sieben Siegeln. Catherine hatte mit ihrem Liebhaber ein romantisches Wochenende geplant. Doch wer war der mysteriöse Mann? Die Polizei konnte bestimmt die Hotelunterlagen einsehen und herausfinden, unter welchem Namen das Zimmer reserviert worden war.
    Andy würde erst in ein paar Stunden bei ihr vorbeikommen, dabei konnte sie es gar nicht erwarten, ihm von ihrer Entdeckung zu erzählen.
    Doch als Erstes musste sie ihre Neugier befriedigen. Sie riss die Anzeige aus der Zeitung und studierte sie noch einmal, während sie die angegebene Nummer wählte. Beim dritten Klingeln hob jemand ab.
    »Hallo, spreche ich mit Rick?«, hauchte sie in ihrer besten Marilyn-Monroe-Stimme.
    »Wie heißt du, Süße?«
    »Debbie. Ich habe deine Anzeige gesehen.«
    »Bist du Amerikanerin?«
    Klar, warum nicht. »Ja, ich bin aus L.A …«
    »Wie alt bist du?« Ricks Stimme klang, als ob er stark rauchte und mindestens vierzig war.
    »Äh, dreiundzwanzig.«
    »Was hast du für eine Oberweite, Debbie?«
    »Ich passe so eben in Größe 80 DD. Hoffentlich ist dir das nicht zu groß!«
    »Keine Sorge, Baby. Und deine Taille?«
    »Das ist ja das Komische, Rick. Mein Taillenumfang ist nur 58 Zentimeter. Ich schäme mich manchmal ein bisschen wegen meinem üppigen Vorbau, aber in L.A. habe ich mal für Unterwäsche Modell gestanden, und der Fotograf war echt zufrieden.«
    »Bist du blond?«
    »O ja«, hauchte sie.
    »Natur?«
    »Wie bitte?«
    »Bist du naturblond? Ich meine, überall?«
    Igitt. »Ach so, ja. Überall.«
    Sie vereinbarten ein Foto-Shooting für Mittwochabend, und er nannte ihr die Adresse seines Studios in Kings Cross. Sie kicherte mädchenhaft und fragte, ob sie irgendetwas Spezielles mitbringen solle.
    »Stilettos. Und einen sexy Slip. Ein paar Outfits habe ich auch hier.«
    Das glaube ich gerne. »Dann also bis Mittwoch«, verabschiedete sie sich und bemühte sich, möglichst ernst zu klingen.
    Sie legte auf und brach in einen hysterischen Lachanfall aus. Die Aussicht auf eine Fotosession mit einer einfältigen vollbusigen Blondine aus Kalifornien brachte Rick bestimmt ganz aus dem Häuschen. Vermutlich war er zutiefst enttäuscht, wenn sie ihn einfach versetzte. »Körbchengröße 80-DD und eine 58-Zentimeter-Taille!«, prustete sie und wischte sich eine Träne aus dem Auge.
    Er hatte sie ausdrücklich gebeten, Stilettos zu tragen, aber andererseits war dieser Wunsch für einen Promifotografen auch nicht übermäßig ungewöhnlich. Sie fragte sich, ob ein cleverer Mörder seine Obsessionen so direkt offenbaren würde. Nach allem, was sie wusste, waren die wirklich gefährlichen eher diejenigen, die sich nicht so offensichtlich zu erkennen gaben.

31
    Detective Flynn stand an der Vorderseite des Raumes und blickte in die angespannten Gesichter der Mitglieder seiner Einsatzgruppe, die mit gezückten Kugelschreibern auf seine Anweisungen warteten. Er sehnte sich nach Makedde und stellte sich vor, wie sie mit zurückgeschlagener Decke im Bett lag und unbekleidet ihre Kurven zur Schau stellte. Er hatte es geschafft, den Erfordernissen der Ermittlung einen hinreißenden Abend lang zu entfliehen, doch jetzt war er ins Zentrum des Geschehens zurückgekehrt, und ein großes Team von Männern und Frauen war auf seine Anweisungen angewiesen.
    »Als Erstes möchte ich Ihnen allen für das Engagement danken, mit dem Sie sich diesem Fall widmen, besonders an einem Sonntagnachmittag«, begann Andy.

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