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Der Flammenengel

Der Flammenengel

Titel: Der Flammenengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich und auch über Glendas Anblick, die eine Winterhose in gelb trug und einen gelbblau gestreiften Pullover, der locker bis über die Taille fiel, aber Glendas Formen nicht völlig verbergen konnte. Wir bedankten uns, und Glenda zog sich zurück.
    »Kommen wir zu den Zeugenaussagen«, sagte Sir James, als Suko und ich tranken. »Einige davon sind besonders interessant. Ich habe sie mir von den zuständigen Stellen schicken lassen. Was Sie gleich lesen, steht in keiner der Zeitungen.«
    Wir bekamen die Kopien gereicht und wechselten uns ab. Es war in der Tat interessant. Übereinstimmend wurde von mehreren Zeugen und unabhängig voneinander ausgesagt, dass sie inmitten des Flammenmeeres eine übergroße, gewaltige Gestalt gesehen hatten, die ein flammendes Schwert in der rechten Hand hielt. Einer beschrieb die Gestalt als ein engelhaftes riesiges Wesen, das von den Flammen umhüllt wurde wie ein feuriger Panzer.
    Ich ließ die Bögen sinken. »Nun?« fragte Sir James und schaute mich an.
    »Ja«, sagte ich und runzelte die Stirn. »Es scheint tatsächlich etwas dran zu sein.«
    »Das können Sie wohl sagen, John.« Sir James verengte die Augen zu Schlitzen. »Ich hätte anders reagiert, wenn die beiden Zeugen unterschiedliche Aussagen von sich gegeben hätten. So aber müssen wir uns um die Sache kümmern. Sie und Suko fahren am besten zu der ersten Brandstelle hin. Dort wartet ein gewisser Rock Dennison auf Sie. Er ist Leiter des Spezialtrupps und nimmt die Brandstelle noch einmal unter die Lupe.«
    »Was ist eigentlich mit den Toten?« fragte Suko. »Wo können wir sie finden?«
    Sir James sank nach vom. Er nahm dabei einen Schluck Magenwasser und schüttelte den Kopf, wobei sein Gesicht einen fast schon traurigen Ausdruck annahm. »Nirgendwo«, erklärte er uns. »Die Toten sind nicht aufzutreiben.«
    »Was heißt das denn?« fragte ich.
    »Verschwunden. Spurlos. Sie sind zu Asche geworden. Trotz intensiver Suche haben die Spezialisten von ihnen nichts entdeckt. Und das ist wieder ein Punkt, der mir Sorgen bereitet.«
    »Dann können wir davon ausgehen, dass wir es nicht mit einem normalen Feuer zu tun gehabt haben«, meinte Suko.
    »Das ist möglich.« Sir James wollte sich erheben, schaute uns allerdings zuvor fragend an, ob wir noch etwas auf dem Herzen hätten.
    Ich verstand den Blick und sagte: »Da ist noch eine Sache, Sir. Es ist mir am heutigen Morgen passiert und erklärt auch den Grund meiner Verspätung.« Ich holte das Kreuz hervor. »Es fehlt ein Buchstabe.«
    »Ach.« Sir James nahm das wertvolle Kleinod in die Hand. Sehr genau schaute er nach, runzelte die Stirn und bewegte die Augenbrauen. Dass die von mir noch nicht enträtselten Zeichen verschwunden waren, wusste er bereits. Neu war für ihn das nicht mehr vorhandene U, und das bereitete ihm Sorgen.
    »Lilith?« erkundigte er sich.
    »Möglich.«
    »Aber Sie wissen es nicht?«
    »Nein, Sir.«
    Sir James nickte. »Wobei ich mich frage, was es für einen Sinn haben könnte, das U auszulöschen.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Was wissen Sie über den Erzengel Uriel?« fragte er weiter.
    Leider musste ich passen. »Wenig genug, aber ich werde nachschauen, das steht fest.«
    »Meine ich auch«, erwiderte er. »Zunächst kümmern Sie sich bitte um die ungewöhnlichen Brände. Mr. Dennison hat Bescheid bekommen. Er wartet auf Sie beide.« Mit diesen Worten waren wir entlassen. Wir nickten Sir James zu und verließen sehr nachdenklich unser Büro. Ich hatte meine rechte Hand in die Seitentasche der Lederjacke vergraben. Die Finger dort umklammerten das Kreuz…
    Der Vorname Rock heißt übersetzt zwar soviel wie Felsen, doch Rock Dennison war genau das Gegenteil davon. Übernatürlich klein, schmächtig, und bei miesem Wetter trug er schon seit Jahren einen abgewetzten Ledermantel, so stampfte er auch durch die Aschenreste. An seiner Schiebermütze war er immer zu erkennen.
    Wir hatten ihn noch nie zuvor gesehen und blieben, nachdem wir den Wagen abgestellt hatten, zunächst einmal im Hintergrund. Der jüdische Friedhof wurde von einem Gitter umgeben. Die Gräber sahen gepflegt aus. Oft genug entdeckten wir Motive des alten Testaments auf den Grabsteinen, sei es nun der sechsarmige Leuchter oder der Judenstern. Man wusste sofort, wo man sich befand.
    Das schöne Bild änderte sich sehr rasch, als die Leichenhalle in Sicht kam. Da wir die letzten Yards zu Fuß gingen, konnten wir das Bild sehr deutlich aufnehmen. Noch immer wehte uns der Gestank von

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