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Der fliegende Brasilianer - Roman

Der fliegende Brasilianer - Roman

Titel: Der fliegende Brasilianer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edition Diá <Berlin>
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Frau von Paris, die Nr. 4 vor. Und er empfängt am selben Tag in Saint-Cloud den Sozialisten Jaurès und den Konservativen Rochefort. Spitze Bemerkungen werden von der Ex-Kaiserin Eugénie verhindert.
    Im »Aérophile« steht:
    Neues Luftschiff von Petitsantôs verspricht, Überraschung für alle zu werden.
    In »L’Illustration« steht:
    Petitsantôs öffnet zum ersten Mal die Türen zu seinen Salons in der Rue Washington. Wir vermerken die Anwesenheit der japanischen Schauspielerin Sada Yakko.
    Fin de Siècle  Die Weltausstellung hat 50 Eingänge. Und elektrisches Licht.
    Die Franzosen verlieren ihr Herz an Japan.
    Tagebuch eines Zimmermädchens  Den Terminkalender des Herrn führt Monsieur Goursat. Er kommt, ohne anzuklopfen, herein und sucht sogar die Kleidung für seinen Freund aus.
    Der Herr nimmt es kommentarlos hin.
    Rampenlicht  Petitsantôs ist überall dabei. Goursat sorgt dafür. Wer wird schon Monsieur Goursat etwas abschlagen?
    Im Theater Loïe Fuller hat man ihn zur Premiere von »Die Geisha und der Offizier« zwischen Barrès und Maria Baschkirzeff Platz nehmen sehen. Der Star Sada Yakko gibt mit einer brillanten Darbietung der Stadt in ihrer neuesten Liebe recht. Das Publikum applaudiert mit einem Auge zur Bühne und dem anderen zur Loge des japanischen Botschafters. Die Gräfin Mathieu de Noailles, von sprichwörtlicher Zerstreutheit, beobachtet Barrès, der sich ungezwungen mit dem kleinen Herrn an seiner Seite unterhält. Sie erkundigt sich, wer dieser »Japaner« ist, der sich da zwischen lauter Abendländer verirrt hat. Die Baschkirzeff antwortet, das sei kein Japaner, sondern Petitsantôs, ein brasilianischer Luftfahrer.
    Brasilianer?, erwidert die Gräfin, also doch ein Orientale!
    Pygmalion  Petitsantôs besitzt überhaupt keinen Sinn für Kunst.
    Colette findet er langweilig. Zola entsetzlich. Richtig schön sind seines Erachtens nur die verwässerten Ergüsse von Jean Lorrain.
    Goursat bekommt Wutanfälle.
    Zwischenspiel  Premiere von »L’Aiglon«. Petitsantôs kommt leicht schläfrig aus dem Theater. Graf de la Vaulx läuft ihm in Begleitung eines jungen Mannes mit rundlichen Formen über den Weg. Sie unterhalten sich, und innerhalb von fünf Minuten erzählt der junge, nach Lavendel duftende Geck mit asthmatischer Stimme und wachsbleicher Haut 20 pikante Klatschgeschichten über Personen, die Petitsantôs schätzt.
    Petitsantôs ist verärgert und hat das Bedürfnis, sich dieser frivolen Unterhaltung zu entziehen. Er beeilt sich, der Prinzessin Murat, die er kaum kennt, die Hand zu küssen, und lässt den feinen Herrn allein weiterreden.
    Der Graf ruft beleidigt seinem perplexen Freund zu:
    Komm, Marcel!
    Zeitgeist  Petitsantôs trägt Flanellhosen und schließt sich der Mode an, »mein Haar« zu sagen und nicht »meine Haare«. Den Plural verwendet er nur, wenn er mit Graf D’Eu spricht. Zur Einweihung des Aéro Club de Paris trägt er eine Künstlerschleife und fühlt sich wie ein perfekter Sportsman.
    Er zieht die Glacéhandschuhe aus, um dem Industriellen Archdeacon die Hand zu geben, dem Kandidaten von Deutsch de la Meurthe, der ohne Gegenkandidat zum Präsidenten des Aéro Club gewählt worden ist. Auch ohne ein Bankkonto zu besitzen und vielleicht, weil er gut im Rechnen ist, übernimmt Aimé das Amt des Klubsekretärs.
    Petitsantôs kommt in die Wissenschaftliche Kommission und fliegt weiter.
    Er wird so oft vom Regen nass, dass er eine Lungenentzündung bekommt.
    Mit dem Train d’Azur fährt er ans Meer.
    Im Carlton in Cannes kommt die Genesung.
    Im Crillon in Nizza kommt er wieder zu Kräften.
    Antônio Prado, der sich um seine Finanzen gekümmert hat, bittet ihn um ein Gespräch unter vier Augen.
    Die Lungenentzündung hat die Kleinigkeit von 80 000 Francs gekostet.
    Oder sollte es die Freundschaft mit Goursat gewesen sein?
    Ölmotoren  Henry Deutsch de la Meurthe möchte den Marktanteil seines Unternehmens steigern. Er stellt sich vor, dass Millionen von durstigen Motoren auf den Straßen der Welt unterwegs sind und das Erdöl verbrauchen, das er aus Arabien importiert.
    Eines Abends erscheint er im Aéro Club. Die Direktion hat sich versammelt und liest Briefe und Mitteilungen. Er macht einen Vorschlag. Wie wäre es mit einem Geldpreis, den die Wissenschaftliche Kommission dann demjenigen lenkbaren Ballon verleihen könnte, der als erster einen dreißigminütigen Flug ohne Unterbrechung mit Start und Landung im Parque d’Aérostation in Saint-Cloud und

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