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Der Fliegenfaenger

Der Fliegenfaenger

Titel: Der Fliegenfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willy Russell
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langsam«, »zurückgeblieben« und nicht besonders klug.
    »Aber bildhübsch und höflich«, sagten die Leute, »im Kopf zwar nicht sehr hell,
    Doch dafür gab ihr der liebe Gott ein sanftes Naturell.«
    Paulette war aber gar nicht »zurückgeblieben«, nur verträumt und traurig war sie,
    Und sie saß mit ihrem Malbuch am Tisch, als im Flur ihre Mam herumschrie.
    Sie schimpfte mit Darryl: »Gleich setzt es was, wo ist bloß dein linker Schuh?«
    Und Paulette fuhr sie an: »Los, hock hier nicht rum, mach dich nützlich, du blöde Kuh!«
    Und Paulette legte rasch den Buntstift hin, den sie heute mit heimgebracht hatte.
    Da schrie ihre Mam wieder Darryl an: »Beeil dich gefälligst, du Ratte!
    Wenn du jetzt nicht gleich den Arsch hochkriegst und deine Schuhe anziehst,
    Dann fängst du dir eine!« Und zu Paulette: »Na los, hilf ihm endlich, du Biest!«
    Kaum kniete Paulette vor den Bruder hin und band ihm eilig die Schuh,
    Da rief ihre Mam: »Hol den Sportwagen her! Setz ihn rein! Bisschen dalli, du Kuh!«
    Paulette gehorchte und tat es sofort, sie war immer folgsam und lieb,
    Doch dann fragte sie ihre Mam verzagt, ob sie heute denn lange wegblieb?
    »Wohin gehst du«, fragte Paulette ihre Mam. »Und wann kommst du wieder zurück?«
    Doch die Mutter hörte gar nicht auf sie und schimpfte: »Du faules Stück,
    Setz den Kleinen da rein und gurte ihn fest! Bisschen dalli, weil’s mir jetzt bald reicht!«
    Und Paulette schnallte rasch ihr Brüderchen fest und fragte dann, ob sie vielleicht
    Mit zum Einkaufen dürfe? Sie wäre bestimmt eine große Hilfe für Mutter,
    Und sie könne doch warten vor dem Geschäft und aufpassen auf ihren Bruder!
    Paulettes Mam jedoch schüttelte mürrisch den Kopf: » Er kommt heim und kann nicht herein;
    Hat den Schlüssel vergessen!« Da sagte Paulette: »Warum gehst du nicht einfach allein?
    Und ich passe auf Darryl zu Hause auf, dann musst du den Wagen nicht schieben,
    Wir spielen ein bisschen und du kannst allein deine Einkäufe machen bis sieben!«
    Da sagte die Mutter: »Du bockiges Ding, jetzt wird’s mir langsam zu bunt!
    Der Kleine muss doch zum Friseur in die Stadt und jetzt halt mal endlich den Mund!«
    Paulette blickte stumm ihrer Mutter nach, die den Wagen schob mit dem Kleinen
    Und ihm drohte: »Sei still, Darryl! Flenn hier nicht rum! Hör sofort auf zu weinen!«
    Paulette ging zum Tisch mit dem Malbuch zurück, nahm den Stift in die Hand und wusste,
    Dass sie nun, weil die Mutter es strengstens befahl, auf den Vater warten musste.
    Doch es war so schrecklich kalt im Haus, ihre Finger waren ganz steif,
    Und dort draußen war Sommer, die Sonne schien, und die Äpfel waren fast reif,
    Und die Bienen summten draußen herum und ein Schmetterling tanzte voll Wonne
    Um den fröhlich blühenden Löwenzahn und die Katze lag warm in der Sonne.
    Und Paulette konnte kaum noch den Buntstift halten, vor lauter Dunkel und Kälte
    »Ich geh!«, dachte sie und gleich darauf: »Aber dafür kriege ich Schelte!«
    Doch am besten erklärte sie ihrer Mam, dass sie bloß nicht mehr frieren wollte,
    Und auf keinen Fall vergessen hatte, dass sie eigentlich warten sollte,
    Bis ihr Dad von der Arbeit nach Hause kam, der ja rein musste unbedingt,
    Und aus diesem Grund ließ die kleine Paulette die Haustür nur eingeklinkt!
    Und sehr lange blieb sie ja wirklich nicht weg, sie ging nur ein wenig spazieren,
    Bis die Mutter mit Darryl vom Einkaufen kam und um nicht mehr so schrecklich zu frieren.
    Ja, es war wohl so gegen Viertel vor vier, als Paulette den Spaziergang begann,
    Doch es könne auch später gewesen sein, meint der Nachbar von nebenan.
    Aber die Bäckersfrau, Mrs. Machonochie, behauptet: »Das stimmt nicht, ich weiß es partout.«
    Keinen Zweifel gibt’s da, denn sie schließt täglich Punkt vier Uhr ihren Laden zu,
    Und die letzte Kundin hatte gesagt: »Es versetzt mich um Jahre zurück,
    Wenn ich dort dieses hüpfende Mädchelchen seh, ohne Sorge, so heiter, voll Glück!«
    Und der Mann mit dem Hund erinnert sich noch auf Ehre und Gewissen
    An ihr hellgrünes Kleidchen und außerdem war ihr Schuhriemen eingerissen.
    Sandra Mitchell war müde vom Buggy-Schieben und ruhte ein Weilchen sich aus;
    Und Paulette sagte ihr, sie pflücke im Park für die Mam einen Blumenstrauß.
    »Ach Gott«, sagte Sandra, »ach, hätte ich nur das Kind zum Nachhausegehen gemahnt!
    Doch es war ja ein herrlicher Sommertag, und wer hätte denn so was geahnt?«

    Eine Abkürzung nehmen wollte Paulette und wusste

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