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Der Fluch der Halblinge

Der Fluch der Halblinge

Titel: Der Fluch der Halblinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prisca Burrows
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Schlachtfeld , dachte er. Clahadus ist ein gigantisches Schlachtfeld aus der Zeit, als Elben und Menschen noch erbitterte Feinde waren! Es muss so schrecklich gewesen sein, dass das Land seither verflucht ist und nie wieder Leben beherbergen kann . Wahrscheinlich reagieren unsere elbischen Begleiter deswegen so sensibel darauf …
    Wann mochte sich diese schreckliche Schlacht ereignet haben?
    Oder … war dies hier etwa der Schauplatz jenes Großen Krieges, der sich vor tausend Jahren ereignet haben sollte? Màni und Màr waren jünger, wie er wusste, sie konnten nicht dabei gewesen sein. Aber Morcant? Hatte er damals infolge eines Schocks sein Gedächtnis verloren? Oder als sich der magische Angriff Schwarzauges ereignete?
    »Tuagh?«, flüsterte er in die Dunkelheit.
    »Ja?«, kam es ebenso leise zurück.
    Fionn drehte sich in Richtung der Stimme. »Denkst du, er hat hier stattgefunden? Der Große Krieg?«
    »Ich kann mich nicht erinnern. Aber … ja, ich denke, wir haben den Ort gefunden und wissen jetzt auch, warum es den Elben so schlecht geht. Nicht nur wegen des fehlenden Grün. Die Magie hat sie verflucht, hat alle verflucht; jene, die damals dabei gewesen sind, und sogar ihre Nachkommen. Auf dich und Valnir zeitigt es Auswirkungen, wird euch aber nicht weiter schaden.«
    »Ich dachte, Zwerge seien immun …«
    »Diese Macht zehrt dennoch, Fionn. Aber Valnir weiß sich durch viel Schlaf zu schützen.«
    »Und was ist mit dir?«
    »An mir prallt alles ab, das weißt du doch. Mich kann nichts mehr derart tief berühren.«
    Fionn schluckte. Tuagh mochte kämpferisch den Zenit überschritten haben, aber er war ein zäher alter Knochen, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ.
    »Was können wir für die Elben tun? Werden sie sterben?«
    »Nichts. Und ja, ich befürchte es.«
    Bitter dachte Fionn, wenn Tuagh wenigstens Màr geliebt hätte, dann hätte er ihr damit bestimmt helfen können, hätte ihr Kraft spenden, sie vor der Magie abschirmen und zurückholen können. Aber so war sie verloren, wie ihre Schwester, wie Morcant.
    »Wir haben einen großen Fehler gemacht«, wisperte er.
    »Das wussten wir doch von Anfang an«, erwiderte Tuagh trocken.
    »Aber Menschen ignorieren die Vernunft einfach. Und manchmal zu recht. Bogins … tun das eigentlich nie.«
    »Du bist kein Sklave mehr, Fionn, und damit hat sich alles geändert. Auch das, was du für die Aufnahme in die Fiandur durchmachen musstest. Das hat dich stark genug gemacht, das hier durchstehen zu können, und … reif. Du wirst es schaffen, weil du gar keine andere Wahl hast.«
    Irgendwann döste Fionn trotz der Geisterschlacht ein, die Erschöpfung war zu groß. Als Tuagh ihn weckte, schienen ihm gerade ein paar Atemzüge vergangen zu sein. Er war so schwach, dass er nur unter größter Anstrengung auf die Beine kam. Tuagh zwang ihn, etwas zu trinken und zu essen, obwohl er nach beidem keinerlei Bedürfnis hatte. Das war äußerst bedenklich, und er zweifelte an Tuaghs Zuversicht, dass er Clahadus durchstehen konnte.
    Valnir wirkte verschlafen, aber keineswegs so schwach wie er. »Wird schon«, sagte sie.
    Sie nahmen die Pferde am Zügel, Gru und Blaufrost trugen die Elben, und schleppten sich weiter.
    Fionn dämmerte dahin, strauchelte immer wieder und ging in die Knie. Allsvartur stupste ihn dann an, schnoberte in seinem Gesicht herum, bis er sich wieder aufraffte. Er richtete den Blick auf Tuaghs breites Kreuz, um sich anzuspornen. Wenn der Wanderkrieger sich ab und zu umdrehte, war ihm die Müdigkeit anzusehen, sein Gesicht sah grau und eingefallen aus. Aber er ging stur weiter.
    »Das is’ wirklich ’n blödes Land«, stellte Gru Einzahn fest. Er wirkte tatsächlich ein wenig dünner und hellgrüner, und sein Magen gab ab und zu rumpelnde Geräusche von sich.
    »Und ich … wie nennste mich?«
    »Dummbatz.«
    »Und ich Dummbatz hab geglaubt, hier Erlösung find’n zu könn’, also nee.«
    Fionn hoffte, dass sie auf dem richtigen Weg waren. Man konnte sich nicht einmal auf den Wind verlassen, der mal von links, mal von rechts wehte, und mal um einen herumwirbelte. Erneut stolperte er, konnte sich nicht mehr halten und schlug der Länge nach hin.
    Tuagh war sofort bei ihm und half ihm, sich aufzurichten, klopfte ihn behutsam ab. »Geht’s wieder?«
    »Ich schaff das nicht mehr, Tuagh«, klagte Fionn und rieb sich die geschundenen Knie.
    »Aber das hast du doch schon«, erwiderte der Wanderkrieger. »Schau.«
    Fionn hob mühsam den Kopf und

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