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Der Fluch der Sphinx

Titel: Der Fluch der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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locken.«
    »Haargenau. Die Polizei wird wegen Hamdis Verschwinden nichts unternehmen. Das Amt für Altertümer wird sich nicht einmischen, solange man dort nichts von der Sethos-Statue weiß. Also erregen wir nicht Achmed Khazzans Aufmerksamkeit. Er ist der einzige Beamte, der uns Ärger bereiten könnte.«
    »Ein solches Vorgehen hat nur einen großen Haken«, gab Raoul ernsthaft zu bedenken.
    »Was meinst du?« erkundigte sich Yvon und zog an seiner Zigarette.
    »Es wird außerordentlich gefährlich für Mademoiselle Erica Baron werden. Wahrscheinlich kommt es einem Todesurteil gleich. Ich bin sicher, daß die Täter alles daransetzen werden, sie um die Ecke zu bringen.«
    »Könnte man sie nicht davor schützen?« fragte Yvon und dachte an Ericas schmale Taille, ihre Warmherzigkeit, ihre Natürlichkeit.
    »Wahrscheinlich, aber nur, wenn wir die richtige Person einsetzen.«
    »Denkst du an Khalifa?«
    »Richtig.«
    »Der ist ein Problemfall für sich.«
    »Ja, aber dafür der beste Mann. Wenn du das Mädchen schützen und zugleich die Mörder schnappen willst, brauchst du Khalifa. Das einzige Problem ist, er ist teuer. Sehr teuer.«
    »Das stört mich nicht. Ich will und muß die Statue finden. Sie ist der Angelpunkt, dessen ich bedarf. Außerdem haben wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt gar keine andere Wahl. Ich habe jetzt fast alle Unterlagen Abdul Hamdis durchgeschaut, die uns hier vorliegen. Unglücklicherweise läßt sich daraus so gut wie nichts über den Schwarzmarkt erfahren.«
    »Hast du wirklich geglaubt, so etwas darin zu entdecken?«
    »Es war vielleicht ein bißchen zuviel verlangt, zugegeben. Aber nach Hamdis Andeutungen in seinem Brief an mich hielt ich es wenigstens für möglich. Aber nimm mit Khalifa Verbindung auf. Ich möchte, daß er schon morgen früh mit der Beschattung Erica Barons anfängt. Außerdem werde auch ich mich ein bißchen um sie kümmern. Ich bezweifle, daß sie mir schon alles gesagt hat.«
    Raoul musterte Yvon mit ungläubigem Lächeln.
    »Na schön«, sagte Yvon. »Ich geb’s ja zu. Irgend etwas fasziniert mich an der Frau.«

 
Athen, 23 Uhr 45
     
    Stephanos Markoulis griff über die Schulter nach hinten und löschte die Lampe. Der sanfte, bläuliche Lichtschein des Mondes fiel durch die hohen Glastüren des Balkons. »Athen ist eine so romantische Stadt«, sagte Deborah Graham und rückte etwas aus Stephanos’ Umarmung ab. Im Halbdunkel schimmerten ihre Augen. Die Stimmung hatte sie ebenso berauscht wie die Flasche Demestica, die leer auf dem nahen Tisch lag. Ihr glattes blondes Haar war ihr auf die Schultern gefallen, und mit kokettem Ruck des Kopfes warf sie es nach hinten. Ihre Bluse war aufgeknöpft, und das Weiß ihrer Brüste stand in kräftigem Gegensatz zu ihrer tiefen Mittelmeerbräune.
    »Das ist auch meine Meinung«, sagte Stephanos. Seine breite Hand streichelte ihre Brüste. »Deshalb habe ich Athen zum Wohnsitz gewählt. Athen ist für die Liebenden da.« Stephanos hatte diese Bemerkung an einem anderen Abend von einem anderen Mädchen gehört und beschlossen, sie künftig selber zu verwenden. Stephanos’ Hemd war ebenfalls offen, aber bei ihm war das ein Dauerzustand. Er besaß einen breiten Brustkorb mit schwarzer Behaarung, die seiner beachtlichen Sammlung massiver goldener Ketten und Münzen als Polster diente.
    Stephanos brannte darauf, Deborah in sein Bett zu locken. Er hatte seit jeher festgestellt, daß australische Mädchen ungewöhnlich leicht zu haben waren und es sich trotzdem lohnte. Zwar hatte man ihm erzählt, daß sie sich in Australien ganz anders verhielten, aber das scherte ihn nicht. Er begnügte sich damit, sein Glück der romantischen Atmosphäre Athens und seiner eigenen Männlichkeit zuzuschreiben, vorwiegend letzterem.
    »Vielen Dank für die Einladung, Stephanos«, sagte Deborah ernsthaft.
    »Gern geschehen«, erwiderte Stephanos und lächelte.
    »Hast du etwas dagegen, wenn ich für einen Moment auf den Balkon gehe?«
    »Keineswegs«, antwortete Stephanos, während er innerlich die neue Verzögerung verwünschte.
    Deborah hielt die Ränder ihrer Bluse zusammen und schlüpfte zu den Glastüren hinüber.
    Stephanos beobachtete das aufregende Schaukeln ihres Hinterteils in der verblichenen Jeans. Er schätzte sie auf ungefähr neunzehn. »Komm mir da draußen nicht abhanden«, rief er.
    »Stephanos, dieser Balkon ist ja nur einen Meter breit.«
    »Sei nicht sarkastisch«, sagte Stephanos. Unvermittelt kamen ihm Zweifel, ob Deborah

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