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Der Fluch der Sphinx

Titel: Der Fluch der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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miteinander.«
    »Ehrenwort«, schwor Richard. »Nachdem das nun feststeht, laß uns einen Plan machen. Ich würde mir wirklich mal gerne diese Brocken da hinten ansehen.« Richard wies mit einem Stück Toast hinüber zur Sphinx und zu den Pyramiden von Giseh.
    »Tut mir leid«, sagte Erica. »Der heutige Tag ist bereits verplant. Am Vormittag gehen wir ins Ägyptische Museum, um festzustellen, was über Sethos I. bekannt ist, und am Nachmittag suchen wir den Schauplatz des ersten Mordes auf, Antica Abdul. Die Pyramiden müssen warten.«
    Erica versuchte, den Ablauf des Frühstücks zu beschleunigen, um ein Zimmer für Richard bestellen zu können, ehe der unvermeidliche Anruf kam. Doch sie schaffte es nicht. Richard war gerade dabei, in seine Nikon einen Film einzulegen, als sie den Hörer abhob. »Hallo?« meldete sie sich mit ruhiger Stimme. Wie befürchtet, war Yvon der Anrufer. Sie wußte, daß sie keine Gewissensbisse zu haben brauchte, aber trotzdem war es ihr unangenehm. Sie hatte Richard von dem Franzosen erzählen wollen, aber er ließ sie ja nicht zu Wort kommen.
    Yvon war gut gelaunt und floß über vor Herzlichkeit, bezüglich des vorangegangenen Abends. Erica pflichtete ihm in regelmäßigen Abständen bei, und sie merkte, daß ihre Äußerungen steif klangen. »Erica, sind Sie wohlauf?« erkundigte sich Yvon zuletzt.
    »Ja, ja, es geht mir prima.« Erica überlegte krampfhaft, wie sie das Telefonat beenden könne.
    »Sie würden es mir doch sagen, wenn irgend etwas los wäre?« fragte er stark beunruhigt.
    »Natürlich«, versicherte Erica hastig.
    Schweigen. Zweifelsohne merkte Yvon, daß etwas nicht stimmte.
    »Gestern abend waren wir uns doch darüber einig«, sagte Yvon, »daß wir den Tag zusammen verbringen wollen. Wie steht es also heute damit? Lassen Sie mich Ihnen ein paar Sehenswürdigkeiten zeigen.«
    »Nein, vielen Dank«, lehnte Erica ab. »Überraschenderweise habe ich heute nacht Besuch aus den Vereinigten Staaten erhalten.«
    »Das macht doch nichts«, meinte Yvon. »Ihr Besucher ist mir willkommen.«
    »Es handelt sich aber um …« Erica zögerte. ›Freund‹ klang so albern.
    »Einen Liebhaber?« fragte mit gedehnter Stimme Yvon.
    »Einen Freund«, sagte Erica. Etwas Gescheiteres fiel ihr einfach nicht ein.
     
    Yvon knallte den Hörer auf den Apparat. »Frauen«, stieß er erbittert hervor und preßte die Lippen aufeinander.
    Raoul hob den Blick aus seiner eine Woche alten Paris Match; es kostete ihn Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. »Diese Amerikanerin macht dir aber eine Menge Schwierigkeiten.«
    »Halt’s Maul«, fluchte Yvon in einer für ihn keineswegs charakteristischen Gereiztheit. Er zündete sich eine Zigarette an und blies in kleinen blauen Wölkchen den Rauch an die Zimmerdecke. Er hielt es für durchaus möglich, daß Ericas Besuch sich völlig unerwartet eingestellt hatte. Aber er verspürte dennoch einen gewissen Zweifel; vielleicht hatte sie absichtlich darüber geschwiegen, ihn angeführt.
    Er drückte die Zigarette aus und stapfte zum Balkon. Für ihn war es ein ungewohntes Gefühl, von einer Frau außer Fassung gebracht zu werden. Sobald sich mit Frauen Probleme ergaben, kehrte er ihnen den Rücken. So einfach pflegte die Sache zu sein. In der Welt wimmelte es nur so von Frauen. Er starrte auf ein Dutzend Feluken, die unter ihm im Wind südwärts segelten. Die friedliche Aussicht besserte seine Stimmung ein wenig.
    »Raoul«, befahl er, »ich möchte Erica Baron erneut beschatten lassen.«
    »In Ordnung«, sagte Raoul. »Khalifa befindet sich im Hotel Scheherazade auf Abruf.«
    »Versuch ihm einzutrichtern, daß er sich zurückhalten soll«, sagte Yvon. »Ich wünsche kein weiteres überflüssiges Blutvergießen.«
    »Khalifa besteht darauf, daß der von ihm erschossene Mann Erica Baron aufgelauert hat.«
    »Der Mann arbeitete für das Department of Antiquities. Daß er Erica aufgelauert haben soll, ist reichlich unglaubwürdig.«
    »Nun, jedenfalls kann ich dir nur eines versichern: Khalifa ist ein erstklassiger Mann«, sagte Raoul. »Ich weiß es.«
    »Um so besser für ihn«, sagte Yvon. »Stephanos will sich noch heute mit dem Mädchen treffen. Du mußt Khalifa ausdrücklich warnen. Es könnte Ärger geben.«
     
    »Dr. Sarwat Fakhry kann Sie nun empfangen«, meldete eine grobschlächtige Sekretärin mit gewaltigem Busen. Sie war ungefähr zwanzig Jahre alt und strotzte von Gesundheit und Arbeitsfreude, eine angenehme Auflockerung der ansonsten

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