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Der Fluch Des Bierzauberers

Der Fluch Des Bierzauberers

Titel: Der Fluch Des Bierzauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guenther Thoemmes
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zerschlagen. In der übernächsten Nacht überquerten sie nördlich von Rathenow die Havel. Die schwedischen Dragoner – sechs Kompanien – wurden von dem gleichzeitigen Angriff aus dem Süden und über die Brücken hinweg erneut völlig überrascht. Nur zehn Schweden konnten entkommen, der Rest wurde getötet oder gefangen genommen. Zur Beute zählten auch über fünfhundert Pferde.

    Es gab nur einen Übergang durch die moorigen, morastigen Niederungen, die von den Einheimischen ›Luch‹ genannt wurden, den die Brandenburger nicht besetzt hatten. Den bei Fehrbellin. Immerhin hatte ein Kommando dort aber die Brücke zerstört sowie den Damm durchstochen, sodass ein Entkommen durch dieses Mauseloch äußerst schwierig gewesen wäre.

    Als der schwedische General Wrangel, unterwegs nach Rathenow, vom dortigen Sieg der Preußen erfuhr, änderte er sogleich seine Route und erreichte Nauen, etwas südlich von Fehrbellin gelegen, vor den preußischen Truppen. Aber auch hier eroberten die Brandenburger noch am 27. Juni Ort und Damm und verjagten die Schweden nach Norden.

     
    Der 28. Juni 1675 brach an. Ein Tag, der gleichwohl in die Militärgeschichte wie in die Weltliteratur eingehen sollte. Jedoch ebenfalls ein Tag, der dem Prinzen von Homburg eine Vorahnung des Todes vermitteln sollte. So strahlend der Tag für die Sieger werden sollte, so wenig strahlend präsentierte sich das Wetter: Es regnete in Strömen, die dicken Wolken schütteten ihre Ladung auf Brandenburg aus. Nebel zog auf. Wrangel hatte mittlerweile festgestellt, dass er in einer Falle saß und seinen Truppen Befehl gegeben, die Brücke von Fehrbellin schnell instand zu setzen und zu überqueren. Dass sie dabei von den Brandenburgern verfolgt wurden, machte die Sache nicht einfacher.

    Der Kurfürst hatte dem Prinzen von Homburg für diesen Tag eine besondere Aufgabe zugeteilt. Da er hier zu Hause war – sein Amt Neustadt lag gewissermaßen gleich um die Ecke –, kannte er das Terrain besser als jeder andere. Daher sollte er den Schweden mit seinen eintausendfünfhundert Mann hinterherreiten. Aber, und dies war ein klarer Befehl: Der Prinz sollte um Himmels willen keine Schlacht beginnen, bis die Hauptmacht da wäre. Sehr früh am Morgen ritten sie los und jagten durch Regen und Nebel von Nauen aus in Richtung Fehrbellin. Um sechs Uhr morgens, kurz vor dem Ort Linum hatte das Homburgsche Korps das erheblich langsamere schwedische Heer bereits eingeholt und gestellt. Als er die Reiter des Hessenprinzen sah, verschanzte Wrangel sich hinter einem Graben, Landwehr genannt, der beiderseits mit Wällen versehen war. Der tückische Nebel täuschte den schwedischen General, so überschätzte er die Zahl der Reiter um ein Vielfaches. Über zehntausend Schweden erwarteten die Homburger, eine fast zehnfache Übermacht. Dennoch, der Hessenprinz, beileibe kein junger Mann mehr, handelte derart mutig, dass es fast an Tollkühnheit grenzte. Er zögerte nicht und griff sofort an, sandte jedoch gleichzeitig Nachricht an den Kurfürsten, man benötige Hilfe.

    Im Lager des Kurfürsten hielt man eilig Kriegsrat, überrascht von der Entwicklung. Schnell schickte man fünfhundert Dragoner, die den Prinzen davon überzeugten, dass ein Frontalangriff nunmehr genehmigt wäre. Sie erstürmten die Landwehr, während die Schweden immer noch glaubten, gegen das gesamte preußische Heer zu kämpfen.

    Der General der Schweden beging aufgrund dieser Fehleinschätzung einen schweren Fehler und räumte die für ihn äußerst günstige Landwehrstellung, anstatt zurückzuschlagen. Er zog sich mit seinen Truppen, immer noch geordnet, hinter das Dorf Linum zurück. Auch dort griff Friedrich von Homburg so heftig an, dass die Schweden ein drittes Mal die Stellung räumen und sich erneut neu formieren mussten. Nun beging Wrangel noch einen Fehler, den verhängnisvollsten: Er vergaß, seine rechte Flanke – die Kavallerie – zu decken, während die linke durch einen morastigen Luch einigermaßen gesichert war.

    Nun schlug die große Stunde des Hessenprinzen. Er erkannte sofort die Möglichkeit, die sich auf den Hügeln bei der offenen rechten Flanke, den sogenannten ›Dechtower Fichten‹ bot. Die Dechtower Fichten gehörten schließlich jahrelang zu seinem Jagdrevier. Von den Schweden unbemerkt, teilte er seine Truppe auf, ließ eine Hälfte weiterhin Scheinangriffe gegen die Schweden durchführen, während die andere Hälfte die Dechtower Fichten besetzte. Bis die Schweden die

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