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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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verweilt waren, kamen um den Tisch herum und ließen sich rechts von Halhans Platz nieder. „Beleen von den Klippen habt Ihr bereits kennengelernt, nehme ich an“, fuhr Halhan fort.
    Beleen zuckte mit den Achseln und grinste Moa dann überraschend offen an. Etwas überrumpelt lächelte Moa zurück und neigte den Kopf.
    „Der Bär neben ihr ist Balgar, der Hauptmann der Burgwache und Beleens Ehemann.“ Balgars Augenbrauen zogen sich drohend zusammen. „Obwohl das natürlich strikt inoffiziell ist“, beeilte Halhan sich hinzuzufügen.
    „Weshalb?“ Die Frage war aus Moas Mund gerutscht, bevor sie sie zurückhalten konnte.
    Der Ausdruck auf Balgars Gesicht wurde sanfter, als er Beleen ansah. „Es ist den Frauen der Klippen verboten einen Mann aus Cinann zu heiraten.“
    Moa sah ihn verwirrt an.
    Beleen zuckte erneut mit den Schultern. „Caruss Gesetze wurden in den letzten Jahren immer absurder. Ihr habt Euch sicher schon gewundert, weshalb niemand das Wachs in den Gängen und im Thronsaal entfernt.“
    Moa nickte.
    „Nun, es ist verboten. Erst im Sommer hat Caruss untersagt, Steine über die Grenze zu den Klippen zu tragen. Ein Mann wurde gehängt, weil man Kiesel in seinen Stiefeln fand.“
    „Das ist absurd“, sagte Moa fassungslos.
    Beleen breitete die Arme aus und seufzte ergeben. „In der Tat.“
    Halhan räusperte sich. „Wie dem auch sei. Die Bekanntschaft der einzigartigen Dame neben Balgar habt Ihr bereits gemacht.“
    Gräfin Vosha schüttelte ihre graue Lockenpracht. „Wir hatten einen sehr vergnüglichen Vormittag. Einige von Dargaros Günstlingen wollten Euch ebenfalls ihre Aufwartung machen, doch ich habe ihnen versichern lassen, dass ihr Euch in guten Händen befindet.“ Sie zwinkerte und diesmal musste Moa ehrlich grinsen. Ihre erste Einschätzung der Gräfin war denkbar falsch gewesen.
    „Und schließlich“, Halhan deutete auf die letzte verbleibende Person, „Yhenn Vendaris. Alchemist der königlichen Schule und Vertrauter des Prinzen von Cinann.“
    Der Alchemist in den goldenen Roben erhob sich und verbeugte sich vor ihr. Äußerlich hatte er nichts mit Caruss schwarzgewandeten Foltermeistern gemeinsam: Er hatte ein rundes Gesicht und machte einen durch und durch liebenswürdigen Eindruck, dennoch beäugte Moa ihn misstrauisch.
    Yhenn Vendaris bemerkte die Unsicherheit in ihrem Blick. „Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben, Prinzessin“, sagte er. „Nicht alle Alchemisten der königlichen Schule haben etwas für die abartigen Vorlieben des Königs übrig. Die meisten von uns verstehen sich als Heiler und Sucher von Wissen, nicht als Erschaffer todbringender Flüche auf Befehl eines Königs, der seinen gesunden Menschenverstand schon vor Jahren verloren hat.“
    Moa fühlte sich ertappt. Leicht beschämt senkte sie den Kopf. „Das freut mich zu hören, Meister Vendaris.“
    „Bitte“, Halhan wies auf die zwei freien Fässer. „Setzt Euch, Prinzessin.“
    Moa zögerte einen Moment. Sie hatte noch nie auf einem Fass gesessen. Ungelenk ließ sie sich auf dem runden Ding nieder, rutschte mehrmals hin und her und faltete ihre Hände etwas zu fest in ihrem Schoß.
    Aeshin glitt wie selbstverständlich auf das Fass neben Pame und auch Halhan kehrte zu seinem Sitzplatz zurück. „Wie Ihr Euch vielleicht denken könnt, Prinzessin, hat es durchaus einen Grund, dass wir uns wie die Ratten im Keller verstecken.“ Ein entschuldigendes Lächeln huschte über sein Gesicht, doch seine bernsteinfarbenen Augen blitzen. „Prinzessin Moa, Ihr seht vor euch die Rebellen von den Klippen, und ihre Verbündeten.“
    Moa betrachtete nacheinander die Gesichter der Menschen, die um sie herum versammelt waren. Sie beschloss, dass es besser war, ihren Standpunkt von Anfang an klar zu machen und nach dem, was Dargaros ihr in den Kerkern gezeigt hatte, fiel es ihr nicht schwer, zu wissen, wo sie stand.
    „Ich habe gesehen und erlebt“, sagte sie mit fester Stimme, „dass König Caruss und Dargaros eine Gefahr für uns alle darstellen. Ihren Machenschaften muss ein Ende gesetzt werden. Ich weiß, wenn mein Onkel hier wäre, würde er ebenso denken.“
    Halhan nickte ihr anerkennend zu. „Wohl gesprochen, Prinzessin. Wir planen schon lange, mit Alawas Hilfe, den König zu stürzen. Und seit einiger Zeit auch mit der Unterstützung Eures Onkels, Mahn.“
    Moas Augen wurden groß. Der Strudel von Ereignissen, in den sie geraten war, wurde immer größer und umfassender.
    „Ich habe ihm eine

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