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Der Fluch des Koenigs

Der Fluch des Koenigs

Titel: Der Fluch des Koenigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trélov
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Hände. „Es tut mir Leid“, sagte er und es klang vollkommen aufrichtig, regelrecht bestürzt. „Ich wollte Euch nicht zu nahe treten.“
    „Schon gut“, Moa senkte den Kopf und löste etwas beschämt ihre Hände von Aeshins Arm. Die Augen von Joesins Schwester ruhten unverwandt auf ihr, sie waren der vollkommene Spiegel ihrer eigenen Ängste. Moa konnte sehen, dass Aeshin ihr glaubte und das gab ihr Kraft.
    „Ich kann nicht sagen, woher ich es weiß, aber ich weiß es“, sagte sie mit Überzeugung und warf einen flehenden Blick zu Halhan. „Joesin ist schwer verwundet. Dargaros jagt ihn durch die Wälder. Wir müssen ihm helfen. Wenn ihr den König und den Aschejäger besiegen wollt, ist er eure einzige Chance.“
    Halhan sah für einen Moment ratlos aus.
    „Was können wir tun?“, fragte Aeshin ungestüm.
    Halhan fuhr sich mit der Hand müde über die Augen. „Gegen Dargaros und die Aschewesen? Gar nichts.“ In einer hilflosen Geste breitete er die Arme aus und ließ sie wieder sinken.
    Moa fühlte sich, als würde sie zu Boden geschmettert. „Das kann nicht sein. Joesin kämpft um sein Leben. Es muss etwas geben.“
    Balgar schüttelte bedauernd den Kopf. „Ohne die Unterstützung des Prinzen sind uns die Hände gebunden.“
    Mit letzter Hoffnung sah Moa zu Aeshin.
    In ihren Augen lag eine alte Qual. „Es muss etwas geben.“ Aus Aeshin sprach die pure Weigerung aufzugeben. Sie ballte die Hand zur Faust und schlug auf den Tisch. „Es muss.“

Kapitel 18
    In dieser Nacht fand Moa keinen Schlaf mehr. Lange bevor die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont schickte, stand sie auf und lief unruhig in ihrem Schlafgemach auf und ab. Ihr Blick schweifte immer wieder zum Fenster hinaus, über die Dächer der Stadt, die im Mondlicht leuchteten und hin zum Waldrand jenseits der Felder und Äcker.
    Moa wusste mit einer Intensität, die sie um den Verstand zu bringen drohte, dass Joesin dort draußen war und um sein Leben kämpfte.
    Die Bilder, die sie in den unterirdischen Gewölben der Burg gequält hatten, waren nicht zurückgekommen und wie sehr sie auch versuchte neue Visionen von Joesin heraufzubeschwören, oder mit ihm durch den Stein Kontakt aufzunehmen, es gelang ihr nicht. Dennoch lag der Staubdiamant warm in ihrer Hand. Er fühlte sich an wie ein lebendiges Wesen.
    Moa stöhnte auf, ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte frustriert an die Decke. Vielleicht könnte sie ja ...
    Ruckartig setzte sie sich auf. Weshalb war ihr der Gedanke nicht schon früher gekommen?
    Sie setzte sich mit unterschlagenen Beinen auf die Decken und hielt den Staubdiamanten mit beiden Händen ins Mondlicht. Ob es helfen würde, wusste sie nicht, doch nach der Geschichte, die Aeshin ihr über die Greifen erzählt hatte, konnte ein bisschen Mondschein sicher nicht schaden.
    Moa konzentrierte sich auf den Greifen. Sie leerte ihren Geist und dachte an nichts anderes, als das majestätische Geschöpf, das sie durch die Lüfte getragen hatte. Ihr wurde schwindelig. Sie wollte die Augen öffnen, um das unangenehme Gefühl loszuwerden, doch sie hielt sich zurück und hielt die Lider geschlossen.
    Im nächsten Moment sah sie die Sterne. Näher, als sie sie jemals gesehen hatte. Der Anblick war so überwältigend schön, dass Moa beinahe ihre Konzentration verloren hätte. Sie flog durch den Nachthimmel, schnell wie ein Pfeil, höher als die Wolken.
    Der Ruf eines Raubvogels durchbrach die Stille. Rach! Er glitt durch das Meer aus Sternen und ihr silbernes Licht glitzerte auf seinen Schwingen und in seinen Augen. Moa konnte den eisigen Wind auf ihrer Haut spüren.
    Und dann wusste sie es.
    Die Verbindung brach und Moa riss die Augen auf.
    Sofort fiel ihr Blick die hölzerne Truhe, die am Ende ihres Bettes stand. Moa steckte den Staubdiamanten unter ihr Kleid, sprang vom Bett auf und entzündete die Kerzen in ihrem Gemach. Verglichen mit dem durchdringenden Glanz der Sterne, wirkten sie müde und schal.
    Ungeduldig wühlt Moa in der Truhe und fand dort Lagen über Lagen von Stoff, die die Gräfin Vosha ihr in ihrer Überschwänglichkeit geschenkt hatte. Sie war erleichtert, nicht nur edle, feine Stoffe zu finden, sondern auch festes, hervorragend gearbeitetes Leder und Wollstoffe.
    Sobald Moas Hände das Material berührten, begann sich in ihrem Kopf ein Plan zu formen. Sie suchte ihre Nähsachen zusammen und machte sich mit eiserner Entschlossenheit an die Arbeit.
    Ihr blieb nicht viel Zeit.
     
    Einige Stunden später

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