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Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 03 - Die Schiffe von Merior Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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Spitze von Dakars Stiefel. Schnabelbewehrte Köpfe verdrehten sich hinter den Käfiglatten, als die Hühner sich aufplusterten und mißtrauischen Blickes ihre Neugier befriedigten, wobei sie sich gleichzeitig scharrend ihres Kotes entledigten.
    »Ich kann dir nur eine Weissagung bieten, Prophet.« Die Stimme der Kräuterhexe klang wie Samt, der über rostiges Eisen raschelte. »Der Mann, um den du dich kümmern sollst, wird in zwei Tagen bei Sonnenuntergang im Schrein unseres Schöpfers Ath in Seehafen sein.«
    Dakar schlug mit den Fäusten auf den Käfig und schrie seinen Protest hinaus, begleitet vom wütenden Gackern aufgescheuchter Hühner. »Und wenn ich mich weigere, mich ihm wieder anzuschließen?«
    Die Kräuterhexe zog ihre mageren Schultern hoch. »Dann werden die Bande der Magie deines Meisters aus der Bruderschaft erneut zuschlagen und dir, wie du es schon erlebt hast, jede Fleischeslust bis hin zu Nahrung und Trunk, die du zum Überleben brauchst, verderben.«
    Dakar fluchte in einer sonderbaren Mischung der Sprachen und Dialekte. Als es ihm schließlich an Atem für weitere Verderbtheiten fehlte, huschte ein verschlagener Ausdruck über seine Züge. »Dieser Bann. Er bindet mich an die lebendige Präsenz eines Mannes, den ich als meinen Feind ansehe. Sehen so die Grenzen des Bannes aus?«
    Die Kräuterhexe nickte.
    »Lebendige Präsenz?« hakte Dakar nach.
    Ein Fingerschnalzen bestätigte seine Vermutung.
    »Dann werde ich ihn umbringen«, versprach er, und der Groll, der gleich einem Stein in seinem Herzen lag, erfüllte ihn mit der Kälte von Gletschereis. »Wenn es das ist, was mich von seiner Gesellschaft zu befreien vermag, dann, Dharkaron sei mein Zeuge, werde ich dafür sorgen, daß der letzte Prinz von Rathain den sicheren Tod findet.« Der Wahnsinnige Prophet erhob sich mühevoll und fummelte in seinem Geldbeutel nach Silberstücken.
    Doch die Alte wandte das Gesicht ab und lehnte sein Geld ab. »Sorge du nur für dich, armer Mann. Um Seehafen rechtzeitig zu erreichen, wirst du alle deine Münzen für die Miete der Postpferde brauchen.«

 
Reisen
     
    Im Schatten der güldenen Silhouetten der Sanddünen von Sanpashir, in denen der beständige Wind die Spuren der Wagenräder verweht, senkt ein Bruderschaftszauberer voller Kummer sein Haupt, ehe er sich wieder regt und das Gesicht eines Fortgegangenen verschleiert, der noch den Glorienschein einer südlichen Morgensonne geatmet hat, doch nicht lange genug, die korallenroten Mauern und verdrehten Türme seiner Heimatstadt Innish wiederzusehen …
     
    Der Abend färbt den Dunst über der See lavendelblau und vernebelt die eingefallenen Mauern und zerstörten Türme von Tysans verlassener Hauptstadt Avenor; über den Ruinen auf einem myrthebewachsenen Hügel, erreicht der s’Ilessid-Prinz soeben lachend die Zahnreihen uralter Ängste und beruhigt seine furchtsamen Gefolgsleute: »Hier werde ich Mauern und eine Familie aufbauen und die Armeen, die ausziehen werden, den Sieg über den Herrn der Schatten zu erringen …«
     
    Während ein einsamer Reiter auf einem schwarzen Hengst südostwärts zieht, berichtet die Erste Korianizauberin ihrer Obersten von seiner Reise: »Arithon ist unterwegs nach Seehafen, gewiß in der Absicht, auf die offene See zu flüchten. Er ist uns schon auf dem Festland entkommen. Wie sollen wir ihm dann auf dem Ozean folgen?« Und Morriels Antwort lautet: »Auf eine Weise, die so alt ist wie die Zeit selbst. Elaira soll ihm nachgesandt werden und sich ihm auf mein Geheiß als seine Mätresse andienen …«

 
7
SEEHAFEN
     
    Der Schrein zu Ehren des Schöpfers Ath befand sich ein gut Stück weit entfernt von den Kaimauern von Seehafen. Kein prachtvolles Gebäude wies auf den heiligen Ort hin, noch hatte es je eines gegeben. Ganz im Sinne der alten Paravianer, gebot der Glaube, daß kein von Menschenhand errichtetes Gebäude jene ursprüngliche Macht glorifizieren sollte, die alles Sein erschaffen und mit Namen versehen hatte. Nur ein ausgetretener, staubiger Pfad, der sich über die grauen Klippen oberhalb der Bucht hinzog, ließ ahnen, daß es jenseits der herabstürzenden Möwen und der nistenden Fischadler noch etwas anderes gab. Schatten fielen auf das Gras, als Dakar mit steifen Gliedern von seinem schweißgebadeten Roß herabglitt. Er schlang die Zügel um einen verwitterten Baumstumpf, zu erschlagen, sich darum zu sorgen, ob das Tier zurückscheuen und die Lederriemen zerreisen würde.
    Zwei Tage hatte er mit

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