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Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht

Titel: Der Fluch des Nebelgeistes 04 - Die Saat der Zwietracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janny Wurts
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seinen Händen gelegen, einmal hätte er es ohne Gnade, ohne auch nur einen Gedanken auf seine Tat zu vergeuden, vernichten können.
    Nur die Einmischung des jungen Jieret hatte seinerzeit eine nicht wiedergutzumachende Katastrophe verhindern können.
    »Der Zwang, der mir auferlegt ist, liegt jenseits der Grenzen vernunftgeleiteter Kontrolle«, faßte der Herr der Schatten zusammen. Seine unerbittliche Ruhe verlieh der sengenden Demütigung einen zivilisierten Anschein. An jedem Tag seines Lebens mußte er der grausamen Ironie all dessen standhalten: Trotz all seiner emsigen Bemühungen, konnte das Grauen jederzeit wieder Einzug halten.
    »Sollte ich in die Enge getrieben werden, gestellt werden«, so schloß Arithon, »sollte ich meinem Halbbruder auf dem Schlachtfeld begegnen, werden meine Taten nicht mehr von meinem Gewissen getragen werden. Schatten, Zauberei, Menschenleben, alles wird nurmehr ein Mittel zur Zerstörung sein. Lysaer ist besessen von dem Gedanken an meinen Tod. Er wird vor nichts Halt machen, doch mir ist bewußt, daß dies Euer Land ist. Das Ausmaß der Gefahr, die ich über Euch bringen könnte, ist ohne Beispiel, und ich bin gekommen, Euch anzuflehen, einen sicheren Ort aufzusuchen, bis die Gefahr vorüber ist. Ich habe Pläne vorbereitet, mich von meinem Feind fernzuhalten, doch es kann keine Garantien geben. Unter dem Einfluß dieses Fluches mögen meine besten Strategien versagen.«
    Kaum einen Herzschlag lang dauerte die verblüffte, nachdenkliche Stille an, die von den Mitgliedern des Rates Besitz ergriffen hatte.
    »Ihr könnt nicht ernsthaft erwarten, daß wir den Schwanz einziehen«, schnappte ein grauhaariger Kundschafter am Rande des Kreises. »Dieser falsche Prinz hat seinen eigenen Caithdein ermordet. Bevor wir zulassen, daß sich seine Soldaten auf unserem Gebiet austoben, werden wir sie lieber gleich bei ihrer Ankunft zermalmen.«
    Zustimmende Rufe erfüllten die Luft. »Wer braucht schon fremde Kopfjäger, die hier in Alland Trophäen jagen! Und selbst, wenn sie uns in Ruhe ließen, würde eine Armee dieser Größe bei ihrem Marsch das Land niederwalzen.«
    Mit ungläubigem, zornigem Widerwillen, wappnete sich Arithon für diese unsinnige Argumentation und wandte sich direkt und zürnend an Herzog Erlien. »Sind Eure Ältesten taub? Schenkt wirklich keiner von ihnen auch nur einem meiner Worte die geringste Beachtung?«
    Der Regent des Reiches zuckte mit den gewaltigen Schultern wie ein Wolf, der sich lästiger Fliegen erwehren wollte. »In Shand urteilen wir, wie wir es für richtig halten.«
    »Wenn Ihr mir Hilfe anbieten wollt, die Brände dieses Krieges auszuweiten, so werde ich Euch zurückweisen.« Nicht länger duldsam, gab Arithon eine ultimative Erklärung ab. »Dieses Mal werde ich den Städtern keinen Anlaß liefern, meinen Namen mit den Kriegern eines Clans in Verbindung zu bringen.«
    Mit unerbittlicher Schadenfreude streckte sich Erlien wohlig. »In diesem Fall, mein Freund, hättet Ihr einen gewissen Schwertkampf besser verloren.«
    Doch da war noch mehr; unergründlich selbst im flackernden Feuerschein leuchtete der Funke tiefsten Grolls in den Augen des Clanführers.
    »Wie ich sehe, habt Ihr bereits eigene Gründe, Euch gegen Lysaer zu stellen«, tastete sich Arithon vorsichtig voran.
    »Prinz Lysaer ist keines Clanblütigen Freund«, gab der Großherzog von Alland zu. »Nicht, nachdem Tysans getreuer und rechtmäßiger Caithdein auf seinen Befehl hin exekutiert worden ist.« Aufmerksam genug, den Kummer in den Augen des Herrn der Schatten zu bemerken, fügte er hinzu: »Ihr seid nicht einfach ein unbeteiligter Zuschauer, und die Neuigkeiten verbreiten sich unter den Clans seit den Krawallen am Tal Quorin schneller als zuvor.«
    Für einen kurzen Augenblick waren sie schweigend den Blicken von Shands Clanführern ausgesetzt. Dann setzte Erlien ein Grinsen auf und gestand: »Ich habe meine Klinge auch gezogen, um der Klage des Caithdein von Melhalla gerecht zu werden. Euer Angriff auf Herzog Bransians Waffenkammer zu Alestron erfolgte ohne jede Provokation gegen einen ihrer getreuen Untergebenen. Da Ihr die Grenze nach Shand überschritten habt, so verlangt es das königliche Recht, gingen ihre Ansprüche gegen Euch formell auf mich über.«
    »Oh Ath«, sagte Arithon mit einem überraschenden Lachen. »Ich hatte vermutet, daß das der Grund war, weshalb Ihr nach meinem Leben getrachtet habt.« Reuevoll genug, der Wahrheit Genüge zu tun, preßte er die Hand an

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