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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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rasch entscheiden, welche Maßnahmen wir angesichts dieser Prüfung ergreifen wollen. Wir treten heute abend nochmals zusammen. Tuvor, Garth, Birinair, Tohrm – bereitet euch vor und laßt auch jene sich vorbereiten, die eurem Gebot unterstehen. Unterbreitet eure Vorschläge für unsere Planung heute abend dem Rat. Und unterrichtet die gesamte Herrenhöh davon, daß Thomas Covenant zum Ur-Lord erhoben worden ist. Er ist ein Fremdling im Lande und unser Gast. Birinair, beginn du sofort dein Werk für die Riesen. Bannor, ich glaube, der Ur-Lord sollte nicht länger im Turm Unterkunft haben.« Er verstummte und schaute in die Runde, wartete ab, um jedem die Gelegenheit zum Sprechen zu geben. Dann wandte er sich um und verließ die Klause. Osondrea schloß sich ihm unverzüglich an, und nachdem er Covenant nochmals einen förmlichen salutartigen Gruß entboten hatte, ging auch Mhoram.
    Covenant folgte Bannor willenlos durch hohe Korridore und über Treppen, bis sie sein neues Quartier erreichten. Der Bluthüter brachte ihn in eine Zimmerflucht. Die Räume waren hoch und erhellt von mehreren breiten Fenstern, im Überfluß mit Speisen und Frühjahrswein beliefert, aber schmucklos. Als Bannor fort war, blickte Covenant durch eines der Fenster hinaus; er stellte fest, daß seine Räume im Nordwall Schwelgensteins lagen und Ausblick auf die rauhen Ebenen und die nordwärtige Steilwand des Plateaus besaßen. Die Sonne stand hoch, aber ein wenig südlich von der Herrenhöh, so daß sich die Fenster im Schatten befanden. Er verließ das Fenster, begab sich zum Tablett mit den Speisen und gewährte sich eine leichte Mahlzeit. Dann füllte er sich aus einer Flasche Frühjahrswein in einen Becher und suchte damit das Schlafzimmer auf. Dort gab es ein Erkerfenster. Es bot einen Eindruck der Abgeschiedenheit, des Friedens. Wohin sollte es von hier aus gehen? Er brauchte weder neunmalklug noch ein Prophet zu sein, um zu erkennen, daß er nicht in Schwelgenstein bleiben durfte. Hier war er viel zu gefährdet. Er setzte sich in die steinerne Nische und brütete hoch überm Land darüber nach, was er sich bloß angetan hatte.

15
     

Die große Herausforderung
     
     
    Am Abend, als Bannor die Zimmerflucht betrat, um Thomas Covenant zur angekündigten abendlichen Zusammenkunft der Lords zu holen, saß Covenant noch immer am Erkerfenster des Schlafzimmers. Im Schein von Bannors Fackel wirkte Covenant ausgemergelt und nahezu gespenstisch, wie halb durch einen Schatten verdüstert betrachtet. Seine Augenhöhlen waren dunkel infolge kräftezehrender Gefühlsausbrüche; die Lippen grau und blutleer; die Haut an seiner Stirn hatte eine leichte aschgraue Färbung angenommen. Er hielt die Arme krampfhaft auf seiner Brust verschränkt, als versuche er einen Schmerz seines Herzens zu lindern, und starrte auf die Ebenen aus, als warte er bloß den Mondaufgang ab. Dann bemerkte er den Bluthüter; seine Lippen wichen zurück und entblößten die Zähne. »Du traust mir noch immer nicht«, sagte er mit entkräfteter Stimme.
    Bannor zuckte die Achseln. »Wir sind die Bluthüter. Wir haben keine Verwendung für Weißgold.«
    »Nicht?«
    »Es ist ein Wissen ... eine Waffe. Wir kennen keine Verwendung für Waffen.«
    »Keine Verwendung?« wiederholte Covenant tonlos. »Wie verteidigt ihr denn die Lords ohne Waffen?«
    »Wir ...« Bannor unterbrach sich, als suche er nach einem Begriff der Sprache des Landes, der ausdrücken konnte, was er meinte. »Wir selbst genügen.«
    Einen Moment lang dachte Covenant nach; schließlich raffte er sich auf und verließ den Erker. »Bravo«, sagte er leise, als er vor Bannor stand. Dann packte er seinen Stab und schritt aus seinem Quartier. Diesmal schenkte er dem Weg, welchen Bannor einschlug, mehr Beachtung und verlor daher nicht die Orientierung. Er hoffte sich irgendwann ohne Bannor zurechtfinden zu können. Als sie zu den hohen hölzernen Portalen kamen, die in die Klause führten, trafen sie Schaumfolger und Korik. Der Riese grüßte Covenant mit dem schon bekannten Salut und breitem Grinsen, aber seine Stimme klang ernst, als er den Mund auftat.
    »Stein und See, Ur-Lord Covenant! Ich bin froh, daß du dich dafür entschieden hast, mich nicht Lügen zu strafen. Vielleicht vermag ich deine ganze verzwickte Lage nicht völlig zu begreifen. Aber ich glaube, du hast die bessere Gefahr auf dich genommen – jene im Namen des Landes.«
    »Du bist der Richtige«, erwiderte Covenant lustlos. Sein Sarkasmus entsprang

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