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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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zu erhöhen. »Steinbruder! Beherrsche dich! Bei der Sieben! Wütest du?«
    Daraufhin schüttelte Schaumfolger die Bluthüter ab. Er packte den Brustteil von Prothalls Gewand, schwang den Hoch-Lord in die Luft und stemmte ihn an die Felswand. »Wüten?« knirschte ihm der Riese ins Gesicht, so gepreßt, als ersticke er an Wut. »Ist das eine Anschuldigung?«
    Die Bluthüter sprangen zu Schaumfolger. Doch ein Zuruf von Lord Mhoram hielt sie zurück. Prothall hing an den Stein gepreßt wie ein Bündel alter Lumpen, aber er zuckte nicht mit der Wimper. »Wütest du?« wiederholte er.
    Einen fürchterlichen Moment lang hielt Schaumfolger den Hoch-Lord in seinem Griff, als beabsichtige er ihn mit einem einzigen Druck seiner riesigen Hand zu zermalmen. Covenant versuchte, sich irgend etwas einfallen zu lassen, das er jetzt sagen konnte, womit er einzugreifen vermochte, aber ihm fiel nichts ein. Er besaß keine Vorstellung davon, was los war mit Schaumfolger.
    »Ein Wütrich?« sagte da hinter Covenant laut und deutlich Blutmark Tuvor. »In einem Riesen von der Wasserkante? Unmöglich!«
    Wie durch Tuvors Versicherung aufgespießt, überfiel Schaumfolger ein Hustenanfall. Die Heftigkeit seiner Reaktion verkrampfte seine knorrige Gestalt. Er ließ Prothall herunter, sackte dann hintenüber, fiel rücklings an die jenseitige Felswand, so daß sein Aufprall ein dumpfes Geräusch erzeugte. Langsam ging sein Krampf in ein gedämpftes Lachen über, das nach der Heiterkeit von Hysterie klang.
    Als Covenant durch das Stöhnen des Flusses diese Laute vernahm, bekam er eine Gänsehaut, die ihn befiel wie infolge einer schmierigen Zärtlichkeit. Er war machtlos dagegen. Vom Bedürfnis angetrieben, zu erfahren, was Schaumfolger so außer Rand und Band gebracht hatte, trat er vor und blickte hinab in die Schlucht. Dort am Rand, zeitweilig innerlich gestählt gegen sein Schwindelgefühl und die Überflutung mit dem Brüllen der Wasser, sah er in der Tiefe den Anlaß von Schaumfolgers Empörung. Ach, Riese! stöhnte er insgeheim. Töten ...! Drunten, etwa fünf Meter oberhalb des Flußbetts, verlief ein schmaler Uferpfad, einem Sims an der Südwand der Schlucht ähnlich. Und über diesen Pfad marschierte zum Takt unhörbarer Trommeln ein Heer von Höhlenschraten aus dem Donnerberg. Angeführt durch einen Keil von Urbösen, quoll Kolonne um Kolonne dieser vierschrötigen Geschöpfe aus dem Schoß des Berges und stapfte mit dem Glimmen wilder Lust in den lavaroten Augen den Uferweg entlang. Tausende hatten bereits ihre Schratbauten verlassen; und hinter ihnen folgten immer mehr Kolonnen, als speie der Donnerberg heute das gesamte in seinem Innern beheimatete Geschmeiß aus auf die wehrlose Erde. Schaumfolger! Einen Moment lang schlug Covenants Herz im Rhythmus von des Riesen Pein. Er vermochte die Vorstellung nicht zu ertragen, daß Schaumfolger und sein Volk wegen solcher Kreaturen vielleicht ihre Hoffnung auf die Heimat verlieren mußten. Ist Töten die einzige Antwort? Benommen, halb blindlings begann er nach dem Weg auszuschauen, auf welchem Schaumfolger den Uferpfad und die Höhlenschrate zu erreichen gedacht hatte. Er entdeckte ihn ohne größere Mühe; für jeden, der schwindelfrei war, bot er keine Probleme. Vom Hohlweg bis hinunter auf den Uferpfad war eine grobe, schlüpfrige Treppe in den Fels der Südwand gehauen. Ihr entgegengesetzt befanden sich Stufen, die vom Hohlweg bis zur höchsten Stelle der Schluchtwände führten. Sie waren so grau, vom Sprühnebel verwittert und alt wie das Naturgestein selbst.
    Lord Mhoram war hinter Covenant getreten. Seine Stimme drang schwach durch das Donnern der Fluten. »Dies ist der alte Ausguck an der Verräterschlucht. Jener Teil vom Ersten Kreis des Wissens, der von dieser Örtlichkeit erzählt, ist leicht verständlich. Der Ausguck ist einst für die Zwecke der verborgenen Verräter geschaffen worden. Denn hier an der Verräterschlucht enthüllte Lord Foul der Verächter Hoch-Lord Kevin sein wahres Ich. Hier führte man den ersten Streich in dem offenen Krieg, der mit dem Ritual der Schändung endete. Schon vorher hegte Kevin Landschmeißer seine Zweifel an Lord Foul, ohne zu wissen, weshalb – denn der Verächter hatte keine von Kevin ersichtlichen Übeltaten begangen –, und aus Scham für diese würdelosen Zweifel zeigte er Lord Foul besondere Beweise des Vertrauens. Dann erhielt der Großrat der Lords eines Tages infolge der Ränke des Verächters eine Botschaft von den Dämondim im

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