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Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Der Fluch des Verächters - Covenant 01

Titel: Der Fluch des Verächters - Covenant 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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warf es Covenant erheblich aus dem Gleichgewicht, als er Trells in völligem Ernst geäußerte Frage hörte.
    »Und wer war der Sieger?«
    Die Frage zwang Covenant dazu, sich auf neuen Grund zu begeben. Er war innerlich noch nicht soweit, um sich mit der Erinnerung an Lord Foul zu beschäftigen – doch zugleich war er sich auf nebelhafte Weise völlig dessen sicher, daß er Trell nicht belügen konnte. Er bemerkte, daß seine Kehle trocken geworden war, und räusperte sich. »Ich habe überlebt«, antwortete er umständlich.
    Einen Moment lang schwieg Trell, und Covenant sah ihm an, daß seine Antwort das Mißbehagen des Hünen noch verstärkt hatte. Trells Blick glitt seitwärts, kehrte wieder zu Covenant zurück. »Ich verstehe. Und wie lautet dein Name, Fremder?«
    Prompt lächelte Lena Covenant zu und antwortete für ihn. »Thomas Covenant. Covenant vom Kevinsblick.«
    »Was denn, Tochter?« meinte Trell. »Bist du eine Prophetin, daß du an jemandes Stelle sprichst, der über dir steht?« Dann wandte er sich an Covenant. »So, Thomas Covenant vom Kevinsblick. Besitzt du noch weitere Namen?«
    Covenant wollte schon verneinen, da erkannte er in Lenas Augen ein begieriges Interesse an der Antwort auf diese Frage. Er schwieg für einen Moment. In plötzlicher Erkenntnis begriff er, daß er für sie eine so aufregende Gestalt war, als sei er wirklich der sagenhafte Berek Halbhand – daß ihre Vorliebe für Geheimnisse und rätselhafte Kräfte, allwissende Lords und Kämpfe mit Wolken, seine Fremdartigkeit und sein unerklärliches Erscheinen auf dem Kevinsblick ihn für sie zur Verkörperung großer Ereignisse aus einer heroischen Vergangenheit machten. Die Bedeutung ihres Blicks war ihm auf einmal völlig klar; in der Spannung, die ihr die Neugier bereitete, klammerte sie sich an die Hoffnung, er werde sich ihr enthüllen, ihr eine kleine Andeutung über seine hohe Berufung machen, um sie für ihre Jugend und Unwissenheit zu entschädigen. Diese Vorstellung erfüllte ihn mit sonderbaren Regungen. Solche Schmeicheleien war er nicht gewöhnt; er verspürte ein unvertrautes Gefühl neuer Aussichten. Eilig überlegte er, was für irgendeinen hochtrabenden Namen er sich zulegen könne, der Lenas Bedürfnis zufriedenstellte und sie freute, andererseits aber bei Trell keine Mißverständnisse auslöste. Da hatte er eine Eingebung. »Man nennt mich«, sagte er und richtete sich zu voller Höhe auf, als begegne er einer Herausforderung, »Thomas Covenant den Zweifler.«
    Unverzüglich spürte er, daß er sich mit diesem Namen mehr aufgebürdet hatte, als er zur Zeit selber überhaupt absehen konnte. Er kam sich plötzlich hochgestochen vor, doch Lena belohnte ihn mit einem herzlichen Lächeln der Begeisterung, und Trell nahm die Erklärung mit Ernsthaftigkeit auf.
    »Nun gut, Thomas Covenant«, erwiderte er, »du bist willkommen im Steinhausen Mithil. Ich ersuche dich, nimm unseres Hauses Gastfreundschaft an. Es mag sein, daß mein Weib Atiaran alsbald wiederkehrt. Und wenn du sie zur Genüge ermahnst, wird Lena vielleicht daran denken, dir Erquickungen anzubieten, während ich fort bin.« Während er sprach, wand er seine Arme um das schwere Gefäß und hob es von seinem Sockel. Rotgoldener Schimmer tanzte in seinem Kopfhaar und dem Bart, als er den Topf zur Haustür trug. Lena eilte ihm voraus, um ihm den Vorhang beiseite zu halten, und einen Moment später war Trell gegangen; doch zuvor hatte Covenant noch einen flüchtigen Blick in das Behältnis werfen können. Es war angefüllt mit kleinen runden Steinen, feinem Kies ähnlich, die in Flammen zu stehen schienen.
    »Verdammnis«, stieß Covenant hervor. »Wie schwer ist das Ding?«
    »Drei Männer vermögen nicht einmal den Topf allein zu heben«, gab Lena voller Stolz zur Antwort. »Aber wenn die Glutsteine glühen, kann mein Vater ihn mit Leichtigkeit heben. Er ist ja ein Glutsteinmeister des Rhadhamaerl und in das Steinwissen tief vorgedrungen.« Covenant starrte Trell für einen Moment nach, erschrocken über die Titanenkraft des Mannes. »Ich werde nicht vergessen, dir Erquickungen anzubieten«, sagte Lena. »Wünschst du dich zu waschen oder ein Bad zu nehmen? Bist du durstig? Wir haben einen guten Frühjahrswein auf Lager.«
    Ihre Stimme brachte Covenants Nerven erneut zum Vibrieren. Sein instinktives Mißtrauen gegenüber Trells Fähigkeiten wich, als er sich in Erinnerung rief, daß er über eigene Kräfte verfügte. Diese Welt erkannte ihn an; hier war er

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