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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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dir? Du hast soviel zu tun, ich habe dich noch kaum richtig zu Gesicht bekommen.«
    Joss setzte sich zu ihr und nahm ihre Hand. »Das tut mir leid. Die Taufe und alles. Wie geht es dir, Mum?«
    »Gut, wirklich. Ich bin noch ein bißchen müde, aber jeden Tag wird’s besser, jetzt, wo ich weiß, daß mir nichts Schlimmes fehlt.« Alice betrachtete Joss eingehend. »Übernimm dich nicht, Joss. Laß dir von Lyn soviel wie möglich helfen.«
    Joss lächelte schief. »Ich glaube, Lyn hat das Gefühl, daß sie sowieso schon genug macht.«
    »Unsinn.« Plötzlich klang Alice sehr bestimmt. »Die junge Dame weiß gar nicht, wohin mit all ihrer Energie. Und sie macht sich Sorgen um dich, Joss. Du hast gerade eine schreckliche Geburt hinter dir, und obendrein mußt d u dich um dieses riesige Haus kümmern.« Mit geschürzten Lippen sah sie sich im Raum um. »Ich merke ja, daß es dir viel Freude bereitet, aber es ist auch eine große Verantworung. Laß dir von Lyn zur Hand gehen! Und dein Dad und ich helfen dir auch, wenn du uns läßt. Du brauchst nur zu fragen. Joe …« Sie holte tief Luft. »Joe hat das
Gefühl, daß du uns vielleicht nicht unbedingt hier haben willst, Liebes, weil es das Haus deiner leiblichen Mutter ist, aber ich habe ihm gesagt, daß du nie und nimmer so denkst. Das stimmt doch, oder?«
    Joss kniete sich neben das Sofa und schloß Alice in die Arme. »Wie kommt er nur auf eine solche Idee? Ihr wart für mich viel mehr, als leibliche Eltern es je hätten sein können, das weißt du doch. Ihr habt mir immer gesagt, daß ich etwas Besonderes bin, weil ich das auserwählte Baby war. Das habe ich auch immer geglaubt. « Und Lyn, die einmal zufällig hörte, wie ihr Vater das zu Joss sagte, hatte nie vergessen, daß sie nicht die Auserwählte war. Sie war einfach gekommen. Das war einer der Gründe für ihre Bitterkeit. Joss hoffte, daß Alice und Joe das nie erfahren würden.
    »Gut, Kind.« Alice schob sie sanft von sich und setzte sich behutsam auf. »Jetzt, wo das geklärt ist, können wir ja die anderen suchen gehen. Ich habe Elizabeth und Geoffrey eine Ausfahrt mit dem Baby machen lassen, und ich finde, jetzt sind mal die anderen Großeltern an die Reihe, meinst du nicht?« Sie lachte. »Und wo ist Tom abgeblieben?«
    Joss zuckte mit den Schultern. »Es gibt so viele Leute, die sich um ihn kümmern, daß ich gar nicht mehr weiß, wo er sich herumtreibt. Ihm geht’s prächtig bei all dieser Aufmerksamkeit.«
    »Ja, das stimmt. Paß nur auf, daß er nicht verzogen wird«, riet Alice mahnend, als sie die Tür öffnete. »Und, Joss, vergiß nicht, was ich gesagt habe. Ruh dich aus. Du siehst abgespannt aus.«
    Mat stand im großen Saal und schaute auf das Bild über dem Kamin. Er grinste Alice an und nahm dann Joss’ Hand. »Ein Wort, bevor du wieder enteilst, Schwägerin.«
    »Heute bin ich ja sehr begehrt«, gab sie überrascht zurück.
    »Begehrt und, wie deine Mutter sagt, abgespannt. Luke macht sich Sorgen um dich, weißt du das, Joss?«
    »Warum machen sich plötzlich alle solche Sorgen?«
    Mat betrachtete sie aus seinen dunklen Augen, die denen seines Bruder so ähnelten und jetzt sehr bekümmert dreinblickten. »Es geht nicht an, daß David Tregarron dich mit dem Haus verrückt macht. Luke sagt, daß er dich aufstachelt und dir bewußt Angst einjagt.«

    »Das stimmt nicht!« widersprach Joss empört.
    »Luke ist da anderer Ansicht. Aber weil er so ist, wie er ist, spricht er nicht darüber, Joss. Zumindest nicht mit dir. Er weiß, daß dir Davids Freundschaft viel bedeutet, und er weiß auch, daß du es ihm übelnehmen würdest, wenn er sich da einmischt.« Er machte eine kurze Pause. »David ist in dich verliebt, stimmt’s?«
    »Das ist nicht deine Sache, Mat.«
    »Das finde ich schon. Sei vorsichtig. Tu Luke nicht weh.«
    »Mat …«
    »Nein, Joss. Jetzt laß mal den großen Bruder reden.« Mat lächelte sie warm und vertraut an, wie es seine Art war. »Er ist außer sich vor Sorge, und nicht nur wegen David. Er sagt, daß du Stimmen hörst, Dinge siehst, vor Angst halb verrückt bist, und das ist nicht gut, vor allem nicht mit dem Baby im Haus. Es ist Wahnsinn zu glauben, das Baby wäre irgendwie in Gefahr, Joss. Von der Vorstellung mußt du wirklich loskommen. Ist dir das denn nicht klar?«
    Joss schwieg eine Weile. »Es freut mich, daß du mit mir gesprochen hast, Mat«, antwortete sie dann. »Aber mir fehlt gar nichts. Sag Luke, alles ist in bester Ordnung. Ich bilde mir nichts ein, und

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