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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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kümmert er sich gelegentlich um unseren Garten –, und er hat es eigens für Sie gemacht. Er hat mich gebeten, es Ihnen zu bringen. Die Puppe soll Böses fernhalten. «
    Joss blickte auf. »Böses?«
    »Na ja …« Janet zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich haben Sie mittlerweile gemerkt, daß die Leute im Ort ein bißchen komisch sind, was dieses Haus betrifft.« Sie lachte auf. »Ich glaube das nicht. Ich habe mich hier immer wohl gefühlt. Die Atmosphäre ist wunderbar.«
    »Was sagen die Leute denn genau?« Joss schob die Überreste des Apfels beiseite, stellte einen Teller mit Rührei vor Tom und drückte ihm einen Löffel in die Hand.
    »Ich glaube nicht, daß wir das wissen wollen, mein Schatz«, warf Alice ruhig ein. »Jetzt sehen Sie sich doch einmal diesen Herd an, Mrs. Goodyear. Was sagen Sie dazu?« Joss hatte ihrer Mutter von den zwanzigtausend Pfund erzählt.
    »Er sieht phantastisch aus!« In völliger Unkenntnis der Bestürzung, die ihre anfänglichen Bemerkungen über den Zustand
des Hauses hervorgerufen hatten, drehte sich Janet schwungvoll um. »Das war sehr klug von Ihnen, ihn sofort richten zu lassen.«
    »Möchten Sie nicht später zum Essen kommen?« schlug Joss vor. »Mum hat wie immer genug für eine ganze Kompanie Soldaten gekocht.«
    »Vielen Dank, aber ich glaube nicht.« Janet leerte ihr Glas und stand auf. »Ich wollte Ihnen nur die Puppe vorbeibringen. Ein Gast am ersten Abend im neuen Heim ist das Letzte, was Sie gebrauchen können. Aber später gerne. Und wenn Sie irgend etwas benötigen, wir sind ganz in der Nähe. Bitte, kommen Sie einfach vorbei, wirklich.« Sie lächelte in die Runde, zog sich den Schal über den Kopf und ging.
    »Eine nette Frau, diese Janet Goodyear«, sagte Luke zu Joss, als sie später allein im großen Saal saßen. Sie hatten gar nicht erst versucht, ihn zu möblieren. Dazu war der Raum zu groß und zu prächtig, und sie hatten beschlossen, daß die bereits vorhandenen Möbel vollkommen ausreichten.
    Mittlerweile hatten sie zu Abend gegessen, die Betten waren gemacht und Lukes erster Auftrag – ein verrosteter, baufälliger Bentley von 1929 – war vom Tieflader im Hof abgesetzt worden. Luke hatte nicht einmal in der Zeitung annoncieren müssen, sondern lediglich ein Kärtchen im Dorfladen aufgehängt und mit dem Pubbesitzer ein paar Worte gewechselt. Drei Tage später hatte das Telefon geklingelt. Colonel Maxim aus dem Nachbardorf hatte den Wagen seit zwölf Jahren in der Garage stehen und war nie dazu gekommen, ihn selbst zu restaurieren. Luke konnte damit anfangen, sobald er wollte, und wenn der Bentley fertig war, wartete ein Alvis Baujahr 1930 auf ihn, der einem Freund des Colonels gehörte.
    Abgekämpft von den Aufregungen des Tages war Tom ohne Protest in seinem eigenen Zimmer ins Bett gegangen. Die Kinderzimmer gingen von dem großen Schlafzimmer ab, das Joss und Luke für sich ausgesucht hatten. Wenn die Tür zu dem schmalen Gang, der die Räume trennte, offenstand, würden sie ihn sofort hören, wenn er weinte. Der Kinderflügel bestand aus drei Zimmern, von denen eines zu einem Bad umgebaut worden war. Es war kalt, weil es nach Norden ging, und nicht einmal die Stofftasche mit Toms bunten Badefiguren konnte es freundlicher
aussehen lassen. »Vorhänge, ein bunter Teppich, ein Wandstrahler und viele farbenfrohe Handtücher«, diktierte Joss, während sie sich den kleinen Jungen nach dem Baden auf die Knie setzte und ihn trockenrubbelte. Lyn saß auf dem geschlossenen Toilettendeckel und schrieb einen Einkaufszettel. »Toms Bad und Zimmer sind das Wichtigste.« Sie zitterte trotz der Wärme, die der Gasofen ausstrahlte; Luke hatte ihn ins Bad gestellt. »Ich möchte, daß es ihm hier gefällt.«
    »Zumindest bekommt ihr in eurem Himmelbett keine Zugluft ab«, bemerkte Lyn. Das Zimmer, in dem sie schlief, lag direkt neben der Haupttreppe und war bitter kalt, obwohl es nach Süden ging.
    Es gab zwar so eine Art Zentralheizung, die vom Küchenherd gespeist wurde, aber die Wärme drang offenbar nicht bis in die Schlafräume vor. Sie hatten bereits beschlossen, daß diese Räume unbeheizt bleiben würden. Ab sofort gehörten tausend Decken, Wärmflaschen und Thermoschlafanzüge zur nächtlichen Ausrüstung.
    »Was meinst du, wie lange Joe und Alice bleiben werden?« Joss zog Tom das flauschig gefütterte Pyjamaoberteil über seinen Lockenkopf.
    »So lange du sie haben möchtest.« Lyn schrieb gerade Seife, Toilettenpapier und Putzmittel auf die

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