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Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman

Titel: Der Fluch Von Belheddon Hall: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Erskine , Ursula Wulfekamp
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erfahren. Er wollte mich dazu überreden, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Er sagte, das Haus brächte nur Unglück.«
    »Er war ein abergläubischer alter Kauz«, lachte Janet freundlich. »Immer wieder hat er Laura gesagt, hier würde es spuken. Das hat sie sehr beunruhigt. Ich bin wirklich wütend auf ihn geworden. «
    »Also glauben Sie nicht an das Gespenst?«
    »Nein.« Das leichte Zögern, bevor sie antwortete, war fast unmerklich. »Und lassen Sie sich nicht von ihm verrückt machen, Joss. Bestimmt war auch der Bischof der Ansicht, daß Edgar zum Schluß ein bißchen wunderlich wurde, und hat ihn deswegen pensioniert. Am besten gehen Sie ihm aus dem Weg.«
    »Ich habe ihm geschrieben, daß wir das Haus geerbt haben. Ich wollte ihm danken, aber er hat nichts von sich hören lassen.« Außerdem hatte sie zweimal bei ihm angerufen, aber nie hatte jemand abgenommen.
    »Das ist nicht verwunderlich. Wahrscheinlich geht er voll und ganz in seinen apokalyptischen Visionen auf!« warf Roy ein.
    »Nein, sei nicht ungerecht!« widersprach Janet. »Seit seiner Pensionierung fahren die beiden im Winter jedes Jahr für ein paar Monate nach Südafrika zu ihrer Tochter. Das ist der Grund, warum er sich nicht bei Ihnen gemeldet hat, Joss.«
    »Ach so.« Joss war erstaunt über die Enttäuschung, die in ihr aufstieg. Sie hatte Edgar als Stütze im Hintergrund gesehen, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stand, wann immer sie ihn brauchte. Plötzlich kamen ihr seine Worte in den Sinn – Worte, die sie zu verbannen suchte, sobald sie ihr einfielen, und die sie Luke gegenüber nie wiederholt hatte. »Ich habe darum gebetet, daß
Sie mich nie aufsuchen würden, Jocelyn Grant. Ich wollte nicht die Person sein, die Sie zerstört.«
    Das Gespräch war ohne sie weitergegangen. Mit halbem Ohr hörte sie Alan vom Cricketspielen im Dorf sprechen und Sally über die Anekdote einer Nachbarin lachen. Es ging an ihr vorüber. Edgars Stimme klang in ihren Ohren nach: »Mit dem Haus ist zuviel Unglück verbunden. Die Vergangenheit ist vorbei. Man sollte sie ruhen lassen.« Er hatte sie gefragt, ob sie Kinder habe, und auf ihre Antwort hin hatte er nur geseufzt.
    Schaudernd schob sie ihren Stuhl zurück und stand auf. »Luke, servier doch jedem noch mal nach! Ich sehe kurz nach, ob oben bei Tom auch alles in Ordnung ist.«
    Im Gang, wo nur in einer Ecke eine Tischlampe brannte, war es still. Sie blieb kurz stehen und fröstelte in der Zugluft, die unter der Vordertür hereinwehte. Die Küche war der einzige Raum, den sie auf eine angemessene Temperatur heizen konnten – gesegnet sei der Herd.
    Sie mußte nachdenken. Während sie die Lampe anstarrte, wirbelten die Gedanken in ihrem Kopf herum. Edgar Gower; das Haus; die Angst ihrer Mutter – all diese Geschichten mußten doch irgendeine Grundlage haben. Und der Teufel. Warum sollten die Leute glauben, daß in Belheddon der Teufel wohnte?
    Als sie die schwere Tür zum großen Saal öffnete, blieb sie entsetzt stehen. Toms durchdringende Schreie erfüllten den Raum und hallten über die Treppe hinunter.
    »Tom!« Sie nahm zwei Stufen auf einmal. Der kleine Junge stand tränenüberströmt in seinem Bettchen und umklammerte panisch das Gitter. Es war eisig kalt im Zimmer. Im Dämmerlicht der Nachtlampe sah sie, daß sein Gesicht puterrot angelaufen war. Rasch schloß sie ihn in die Arme. Sein Pyjama war völlig durchnäßt.
    »Tom, mein Liebling, was ist denn los?« Sie küßte ihn aufs Haar. Er war schweißgebadet.
    »Tom nach Hause«, schluchzte er herzzerreißend. »Tom in Toms Haus!«
    Joss biß sich auf die Unterlippe. »Aber hier ist doch Toms Haus, mein Schätzchen. Toms neues Haus.« Sie drückte seinen
Kopf gegen ihre Schulter. »Was ist passiert? Hast du einen bösen Traum gehabt?«
    Sie hielt ihn von sich weg, um sein Gesicht zu betrachten. »Tom-Tom? Was ist passiert?«
    »Tom nach Hause!« Er schaute über ihre Schulter hinweg zum Fenster, schniefte mitleiderregend und ließ sich von der Wärme ihrer Arme trösten.
    »Weißt du was?« Sie schaltete die Deckenbeleuchtung an, worauf das Zimmer hell erleuchtet war. »Jetzt ziehen wir dir einen frischen Schlafanzug an, beziehen dein Bettchen ganz neu, und dann kommst du für ein paar Minuten nach unten, zu Mummys und Daddys Party, bevor du wieder einschläfst. Was hältst du davon?«
    Sie setzte ihn sich auf die Hüfte und machte die üblichen Handgriffe – saubere, trockene Kleider und Bettwäsche aus der Kommode holen, ihn umziehen,

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