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Der Fluch von Melaten

Der Fluch von Melaten

Titel: Der Fluch von Melaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich jemand auf Melaten auskannte und auch mit der Historie vertraut war, dann jemand wie sie.
    »Wer ist das denn gewesen?«, fragte sie leise.
    Ich winkte mit der linken Hand ab. »Es ist eine lange Geschichte, Frau Schlomann, ob Sie es glauben oder nicht. Aber sie kann auch mit dem Verschwinden des Mannes zu tun haben.«
    »Mit Ernst?«, flüsterte Frau Wienand erschreckt.
    »Möglich.«
    »Aber wie kommen Sie darauf?«
    »Bevor ich Ihnen das sage, tun Sie mir bitte einen Gefallen. Beschreiben Sie mir Ihren Mann.«
    »Warum das denn?« Bei dieser Frage schaute sie nicht mich an, sondern Petra Schlomann.
    »Machen Sie schon.«
    »Wenn Sie meinen.« Maria Wienand hob die Schultern und dachte noch etwas nach. Dann redete sie, und schon nach wenigen Sekunden wusste ich genau Bescheid.
    »Ja, das ist er!«, unterbrach ich sie.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Das ist einer der Männer, die mitgeholfen haben, dass ich mein Bewusstsein verlor.«
    »Was? Was sagen Sie da? Ernst soll mitgeholfen haben, Sie niederzuschlagen? Sind Sie verrückt?« Sie drehte ihre Hand ein paar Mal im Kreis vor ihrem Gesicht. »Das kann nicht wahr sein. Er ist kein Schläger und Räuber.«
    Petra Schlomann stellte sich auf meine Seite. »Bitte, Frau Wienand, warten Sie doch mal ab.«
    »Jetzt hören Sie aber auf. Sie glauben doch nicht, was dieser Mensch Ihnen sagt.«
    »Manchmal gibt es eben Dinge, die außerhalb der Regeln liegen. Mir erscheint der Herr ziemlich normal.«
    »Das bin ich auch. Außerdem bin ich Polizist. Zwar kein deutscher, aber immerhin.«
    »Engländer?«
    »Ja.«
    »Sind Sie dienstlich hier?«
    »Ja, Frau Schlomann, und dabei geht es um diesen Friedhof und um das, was hier geschehen ist.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Hier soll etwas geschehen sein, von dem ich nichts weiß?«
    »So ist es leider.«
    Frau Wienand mischte sich wieder ein. »Und was hat das mit meinem Mann zu tun?«
    »Er war dabei.«
    Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Dann meinen Sie auch, dass er sie niedergeschlagen hat?«
    »Das ist möglich«, schwächte ich ab. »Können Sie mir denn einen Grund nennen, weshalb Ihr Mann hier den Melaten-Friedhof besuchte? Das zu erfahren wäre wichtig.«
    Sie zeigte sich noch bockig. »Auf der anderen Seite könnte ich Sie fragen, weshalb Sie hierher gekommen sind.«
    »Die Antwort gebe ich Ihnen gern, Frau Wienand. Ich habe einen Mann begleitet, der Stimmen gehört hat, die ihn hierher auf dieses Gelände gelockt haben. Er wurde praktisch von den Geistern der Toten angezogen und...«
    »Nein, nein, nein!«, schrie sie in meine Worte hinein. »Das... das... kann nicht stimmen. Das ist unmöglich. Ich will Ihnen nicht glauben, verdammt noch mal!«
    »Warum nicht?«
    »Weil das... weil das...«
    »... auch bei Herrn Wienand der Fall gewesen ist«, erklärte Petra Schlomann und atmete heftig aus. »Ernst Wienand hat das gleiche Phänomen erlebt wie Ihr Begleiter.«
    »Sein Name ist Justus Schmitz.«
    Ich erhielt von keiner der Frauen eine Reaktion. Maria Wienand stand noch immer unter Schock. Sie hatte beide Hände auf die Wangen gepresst. Dabei stand ihr Mund noch offen, und ich sah auch, dass sie eine Gänsehaut bekommen hatte.
    Deshalb wandte ich mich wieder an Petra Schlomann. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gern mit Ihnen über den Fall reden. Sie scheinen mir eine Fachfrau zu sein.«
    »In etwa stimmt das auch.«
    »Sehr gut. Warum sind Sie mit Frau Wienand zusammen? Nur um ihren Mann zu suchen?«
    »So ist es.«
    »Und ich suche andere Personen.«
    »Welche?«
    »Glauben Sie an Geister?«
    Petra Schlomann gab mir keine Antwort. Ich nutzte die Zeit, um endlich auf die Beine zu kommen. Allmählich wurde mir das lange Sitzen unbequem.
    Ich stand nicht normal auf, sondern mit langsamen Bewegungen. Das war besser für meinen Kopf, der noch immer ziemlich brummte.
    Ich sah nicht eben aus wie jemand, der zu einer Party geht. Mit den flachen Händen streifte ich so gut wie möglich den Schmutz von der Kleidung und schaute mich um. Ich erwischte auch einen Blick in die gespannten Gesichter der Frauen, und es war Petra Schlomann, die es nicht länger aushielt.
    »Bitte, Herr Sinclair, Sie haben von Geistern gesprochen und mich gefragt, ob ich daran glaube. Warum haben Sie das gefragt? Bestimmt nicht grundlos.«
    »Nein, denn ich habe Sie gesehen.«
    »Geister?«
    »Ja, drei Frauen.«
    Wieder gab ich ihnen Zeit, ihren Gedanken nachzugehen, und bekam auch mit, dass sie die Köpfe schüttelten. Es war schwer,

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