Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Flug der Adler

Der Flug der Adler

Titel: Der Flug der Adler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Sondereinsatzgeschwader angefangen haben. Sie wissen ja, daß eine solche Reihe sechzig Feindflüge umfaßt.«

    »Aber ja.«
      »Vielleicht habe ich Sie ja noch einmal gerettet.« Munro legte auf.

    »Alles in Ordnung?« fragte Abe.
      »Ich habe morgen wieder Dienst. Sondereinsatz. Tut mir leid, aber so ist es nun mal.«
    »Was Gefährliches?«
      »Ich werde rüberfliegen, aber was soll's, zum Teufel noch mal, seit Jahren tue ich nichts anderes. Du fliegst ja sowieso übermorgen zurück in die Staaten.«

      »Stimmt.« Abe nickte. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie viel es mir bedeutet hat, dic h wieder einmal zu sehen.« Er schien ganz aufgewühlt zu sein. »Ich glaube, ich lege mich jetzt hin.«

      Harry knipste die Lampen aus, zündete sich eine Zigarette an und blickte auf die im Dämmerlicht dahinfließende Themse hinaus. Dann drehte er sich um und sah, wie Tarquin ihn aus dem Halbdunkel heraus anspähte.
    »Tja, jetzt geht's bald wieder los, alter Junge«, sagte er.

    10

      Als Harry sich am nächsten Morgen um zehn in Croydon zum Dienst meldete, war die Hurricane bereits von einem tschechischen Piloten aus Duxford herbeigeflogen worden. Der Mann hieß Hess und hatte einen starken Akzent.

      »Herr Oberstleutnant Kelso. Ist große Freude, Sie kennenzulernen.« Er war mit irgendeinem tschechischen Orden und einem Fliegerkreuz ausgezeichnet.
      »Ich kenne euch Jungs doch«, sagte Harry. »Sind Sie sicher, daß Sie mir da nicht zweite Wahl unterschieben?«

      Hess grinste. »Also, würden wir Ihnen so was antun? Ich habe auch an Luftschlacht teilgenommen, ja?«

    »Also gut dann.«
      »Ich weiß nicht, worum geht, aber viel Glück, mein Freund. Ich gehe jetzt. Ein Wagen wartet, um mich nach Duxford zurückbringen.«
      Er verschwand durch den Regen. Der Oberfeldwebel, der die Hurricane mit einem Mechanikerteam wartete, wandte sich an Harry. »Sieht in Ordnung aus, Herr Oberstleutnant. Wir tanken auf, schauen noch einmal alles durch, und dann können Sie losfliegen, wann immer Sie soweit sind.«
    Harry schlüpfte in Fliegerjacke und Stiefel, trank einen Tee und aß ein Specksandwich, während er durchs Fenster die Lysander betrachtete, die neben der Hurricane stand. Ein Pilot in Fliegermontur werkelte daran herum. Der Himmel war bedeckt, und es sah ganz nach einer nahenden Schlechtwetterfront aus. Harry ging in den Raum der Einsatzleitung und sah sich die Wetterbedingungen für Cornwall an. Im Moment war alles noch wolkenlos, aber die Wetterberichte verhießen nichts Gutes. Als er aus der Einsatzleitung zurückkehrte, sah er einen Dienstwagen des Generalstabs vorfahren. Munro und Jack Carter stiegen aus – und Molly Sobel. Wer hätte das gedacht!
      Sie traten ein, während der Pilot aus der Lysander stieg und ebenfalls kam.

    »Ah, da sind Sie ja«, sagte Munro fröhlich.
    »Kommen Sie etwa mit?« sagte Harry zu Molly.

    »Scheint so.«
      »Nur eine Vorsichtsmaßnahme«, sagte Munro. »Ein gefährlicher Einsatz kann zu Verlusten und Verwundungen führen. Besser, wir haben Molly gleich an Ort und Stelle.«
      Harry wandte sich an Jack Carter. »Inzwischen Major? Herzlichen Glückwunsch.«
    »Gleichfalls.«
      Sie schüttelten sich die Hand, während der Lysander-Pilot den Raum betrat.
      »Hauptmann Grant«, sagte Munro. »Ist letzte Nacht von Tangmere hergeflogen. Er hat für mich zahllose Abwürfe in Frankreich durchgeführt. Versteht sein Handwerk.«
      Grant war etwa dreiundzwanzig und hatte einen rötlichgelben Schnurrbart. »Immer wieder erfreut, Sie zu sehen, Sir. Ich schaue mir kurz die Wetterberichte an.«

      »Habe ich bereits getan«, sagte Harry. »Wir werden ohne Probleme hinkommen, allerdings ist eine Schlechtwetterfront im Anmarsch. Für heute nacht sieht's nicht gut aus.«

  Grant verzog die Miene und ging in die Einsatzleitung. Die Ordonnanz stellte einen Tee bereit, und Harry öffnete den Reißverschluß seiner Aktenmappe, in der sich eine Stange Zigaretten befand. Seine andere Tasche stand auf dem Tisch neben der Mappe.

    »Ist da der berühmte Tarquin drin?« sagte Molly.
    »Oh, Sie haben von ihm gehört?«

    »Natürlich. Darf ich mal sehen?«
    »Wenn Sie möchten.«
      Er zündete sich eine Zigarette an, zog den Reißverschluß auf und nahm Tarquin heraus. Munro und Jack unterbrachen ihre Unterhaltung. »Du liebe Zeit«, sagte Jack.
    »Oh, ist der schön.« Molly hielt Tarquin ganz nah an sich.

      »Er hat meinen Vater auf allen

Weitere Kostenlose Bücher