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Der Flug des Falken

Der Flug des Falken

Titel: Der Flug des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Milan
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Ausritt?«
    Er nickte begeistert. »Nicht weit von diesem bedrückenden Steinklotz gibt es einen ausgezeichneten Reitstall mit sehr hübschen Waldwegen. Vorausgesetzt natürlich, man kann sich auf die Prospekte verlassen. Aber was ich bisher gesehen habe, scheint das zu bestätigen. Ich weiß, Sie verstehen zu reiten, Countess, sogar sehr gut, wie alles, was Sie tun. So weit zumindest vertraue ich den Medien.«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr kurzes platinblondes Haar, momentan nicht zu Stacheln aufgestellt, bewegte sich wie in einem Windhauch. »Ich weiß nicht... «
    Tara Bishop hatte Paul Laveau die ganze Zeit mit durchdringendem Blick beobachtet. »Sie nimmt die Einladung an«, stellte sie jetzt plötzlich fest.
    »Aber...«, setzte Tara an.
    »Los.« Ihre Adjutantin winkte nachdrücklich zur Tür.
    »Meine Pflicht... «
    Tara Bishop schnaufte. »Ihre Pflicht ist es, besser auf sich aufzupassen. Es gibt Grenzen dessen, wozu Sie in der Lage sind; Sie müssen lernen, sich mehr auf Ihren Stab zu stützen; und es nützt niemandem auch nur einen Deut, wenn Sie vor Müdigkeit ins Koma fallen oder fantasieren, wenn die Jadefalken endlich eintrudeln. Das Beste, was Sie hier und jetzt für Skye tun können, ist an die frische Luft zu gehen, ein bisschen Sport zu treiben und dann etwa vierzehn Stunden zu schlafen. Ma'am.«
    Sie nahm Haltung an und fixierte einen Punkt über der Pausenraumtür. »Es steht Ihnen frei, mich jetzt für grobe Insubordination zur Rekrutin zu degradieren und auf Dauer zum Müllverbrennungsdienst abzukommandieren, Countess Campbell, Ma'am.«
    Tara schüttelte den Kopf und lachte. Aber in ihren Augen glitzerten Tränen. »Ich hatte keine Ahnung, dass Ihnen das so wichtig ist, Tara«, erklärte sie. »Ich weiß gar nicht, wie ich reagieren soll.«
    Paul Laveau räusperte sich dezent. »Darf ich in aller Bescheidenheit vorschlagen: mit ein wenig Stolz -um bei einer Kriegerin vom Kaliber unserer Kapitänin Bishop eine derartige Hingabe inspirieren zu können. Und natürlich, indem Sie meine Einladung annehmen.« Er drehte sich zur Seite und bot ihr den Arm an.
    Zu ihrer eigenen Überraschung hakte sich Tara Campbell unter und gestattete ihm, sie aus dem Raum zu führen.
    Chaffee
    Lyranisches Commonwealth
    1. Juli 3134
    Da sie den kürzesten Flugweg vor sich hatten und nur ein Angriffsziel vor der finalen Konfrontation auf Skye, verbrachten Galaxiscommander Beckett Malthus und die Turkina-Keshik mehrere Wochen auf Chaffee, um die Kontrolle der Jadefalken über den Planeten zu konsolidieren, bevor sie nach Glengarry aufbrachen.
    Für Bec Malthus war es eine äußerst frustrierende Zeit. Mit der Zerstörung Hamiltons hatte Malvina Hazen dem organisierten Widerstand gegen die Clanherrschaft auf dem Planeten ein Ende gemacht, aber die Mehrheit der weit verstreut lebenden Bevölkerung Chaffees ignorierte die Vorschriften der Clanner auch weiterhin - so wie sie, wie die Kollaborateure widerwillig zugaben, auch die Gesetze der einheimischen Regierung ignoriert hatten. Die Siedler lebten viel zu vereinzelt, um sie mit den wenigen Falken, die Malthus zur Verfügung standen, zusammenzutreiben. Strafeinsätze mit Hubschraubern transportierter Einheiten fanden in der Regel nur verlassene Häuser vor. Aber Verluste hatten sie trotzdem, durch Fallen und versteckte Scharfschützen.
    Malthus reagierte, indem er zur Vergeltung in den Städten weitere Zivilisten zusammentreiben und öffentlich hinrichten ließ. Doch wie sich herausstellte, hegten die Siedler keine sonderlichen Sympathien für die Städter und ließen sich nicht im Geringsten davon beeindrucken. Das einzige Ergebnis war stärkere Unruhe, ziviler Widerstand und Sabotage in den Städten.
    In der Zwischenzeit hatten die Unruhestifter herausgefunden, dass direkte Angriffe auf Clanner oder Clanbesitz eine augenblickliche brutale Vergeltung nach sich zogen, ohne Rücksicht darauf, dass diese nur in seltenen Fällen die eigentlich Schuldigen traf. Einheimische Kollaborateure, einschließlich des Militärs und der Polizei, die durch die Bedingungen der Kapitulation zum Dienst für die Falken verpflichtet waren, stellten hingegen weit dankbarere Zielscheiben dar. Weder Malthus noch einer seiner Offiziere war bereit, kostbare Expeditionsmittel zu verschwenden, nur weil irgendein einheimischer Polizist mit einer hastig fabrizierten Clan-Armbinde als Leiche in einer dunklen Gasse endete oder zehn Buschranger in einem Hinterhalt ihr Leben verloren.
    Versuche, von

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