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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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auf, strich dem Jungen über den Kopf und sagte etwas in der Eingeborenensprache. Dann wandte er sich an die Zuschauer. »Er hat Ihnen das Leben gerettet. Ein mutiger Junge!
    Die Schlange hätte ihn leicht beißen können. Ein tapferer Junge!«
    »Fabelhaft!« rief ein Amerikaner bewundernd. »Hier, mein Junge, das ist für dich!« Damit warf er ihm eine Dol-larnote zu.
    Der Junge ergriff sie mit einer schlangenschnellen Bewegung und verbeugte sich dankend. Nun warfen auch andere Zuschauer ihm Geld zu. Behende sammelte er alles auf und steckte es in sein Lendentuch. Der Schlangenbeschwörer kümmerte sich nicht mehr um ihn, stülpte einen Deckel über den Korb und schickte sich an fortzugehen.
    Jack steckte die Hand in die Tasche. Auch er wollte dem Jungen eine Münze zuwerfen, aber Philipp hielt ihn zurück. »Laß!« sagte er leise. »Hast du denn nicht gemerkt, daß die Schlangennummer ein ganz gemeiner Schwindel ist?«
    Jack sah ihn überrascht an. »Schwindel? Wieso denn?
    Ich finde, der Junge hat sich sehr tapfer benommen. Der Hoteldirektor hat uns doch gesagt, wie giftig diese Barguas sind.«
    »Ich sage dir, es ist Schwindel! Barguas sind es schon, das stimmt. Aber keine dieser Schlangen könnte einer Fliege etwas zuleide tun.«
    »Warum denn nicht?« fragte Lucy erstaunt.
    »Kommt von hier fort! Dann werde ich es euch erklären.«
    Sie holten Dina und gingen ein Stück weiter. »Nun sag doch endlich, warum der Schlangenbeschwörer ein Schwindler sein soll!« rief Jack ungeduldig.
    »Ist euch nicht aufgefallen, daß die Schlangen alle das Maul zuhielten, während sie im Korb tanzten? Nicht einmal als der Junge der einen mit dem Stock auf den Kopf schlug, machte sie das Maul auf und zeigte ihre gespaltene Zunge. Gewöhnlich greift aber eine Schlange sofort an, wenn man nach ihr schlägt.«
    »Wirklich, sie hatten das Maul immer geschlossen«, sagte Jack. »Aber was hat das schon zu sagen? Die Schlange, die entwischte, hätte ihr Maul leicht aufmachen und beißen können. Ich wundere mich eigentlich, daß sie den Jungen nicht angegriffen hat.«
    »Das konnte sie gar nicht. Ich war gleich von Anfang an mißtrauisch, weil die Schlangen überhaupt nicht das Maul aufmachten. Als die eine Schlange dann 'entwischte' — ich bin überzeugt, daß diese Flucht zu dem Gaunertrick gehörte — und sich auf uns zuschlängelte, hab' ich sie mir genau angesehen. Glaubt es oder glaubt es nicht, das Maul des armen Tieres war — zugenäht.«
    Einen Augenblick schwiegen die anderen Kinder be-troffen. Dann rief Lucy entsetzt: »Zugenäht? Oh, wie grausam! Dann war der Schlangenbeschwörer ja ganz sicher vor ihnen.«
    »Sehr richtig! Bis jetzt wußte ich auch nicht, worin der Trick des Schlangenbeschwörers besteht. Aber ich habe die Stiche am Maul der 'geflüchteten' Schlange deutlich gesehen. Wahrscheinlich hat man das arme Tier betäubt, während man es ihr zunähte.«
    »Aber dann können die Schlangen ja gar nicht essen und trinken!« Lucy wurde ganz elend bei dem Gedanken zumute. »Wie grausam von dem Mann! Kann man ihm das nicht verbieten?«
    »Der Junge war also gar nicht so tapfer«, sagte Jack.
    »Nein, das war er nicht. Man hat ihm nur beigebracht, den Helden zu spielen. Ihr habt ja selber gesehen, wie das Geld daraufhin nur so regnete. Himmel, was für ein gemeiner Betrug! Den armen Tieren die Mäuler zuzunähen und dann mit ihnen Geld zu verdienen!«
    »Jetzt bin ich froh, daß ich dem Jungen nichts gegeben habe«, sagte Jack.
    »Und ich bin froh, daß ich nicht zugesehen habe«, fiel Dina ein.
    »Die Schlangen tun mir so leid!« rief die weichherzige Lucy.
    Philipp nickte ihr zu. »Mir auch. Wie schön sie aussahen — mit dem hellen Grün und den leuchtenden roten und gelben Flecken! Solch eine Schlange würde ich gern besitzen.«
    Dina starrte ihn ganz entgeistert an. »Philipp! Du darfst auf keinen Fall eine Schlange mit dir herumschleppen — vor allem keine giftige!«
    »Reg dich nicht unnütz auf, Dina«, sagte Jack beruhigend. »Bill würde es Philipp niemals erlauben, sich eine giftige Bargua anzuschaffen.«
    »Ob man hier nicht irgendwo Eiskrem bekommen kann?« fragte Lucy. »Mein Mund ist ganz ausgetrocknet.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Jack sofort. »Ich habe auch Appetit auf etwas Erfrischendes. Kommt, wir gehen in das Lokal dort drüben.«
    Die Kinder guckten erst einmal prüfend in das kleine Lokal, das eigentlich nur eine Erfrischungsbude war.
    Drinnen sah es sauber und nett aus. An kleinen

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