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Der Fluss Der Abenteuer

Der Fluss Der Abenteuer

Titel: Der Fluss Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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daß wir es uns überlegen wollen«, antwortete Jack. »Wir trauen Ihrem Freund Uma nicht.«
    »Das ist traurig.« Der Fremde stand auf. »Ich gehe zu warten außerhalb der Mauer, und ihr kommt mir sagen, was ihr überlegt habt. Einverstanden?«
    Plötzlich erblickte er die goldene Schale, die neben Tala auf der Erde stand, und starrte sie überrascht an.
    »Woher habt ihr das? Darf ich mal sehen?«
    Er beugte sich hinunter, um die Schale aufzuheben, aber Tala riß sie blitzschnell an sich, sprang auf und hielt sie in die Höhe. Der Fremde streckte den Arm aus, so daß sein weiter Ärmel zurückfiel und man seinen nackten Oberarm sah. Doch Tala ließ sich die Schale nicht fort-nehmen. Er schrie etwas in seiner Sprache, offenbar etwas sehr Unhöfliches. Einen Augenblick sah es fast so aus, als ob der Fremde ihn schlagen wollte. Er beherrschte sich jedoch, machte schweigend eine Verbeugung und ging zur Mauer zurück. Dann zwängte er sich durch das Loch und blieb auf der anderen Seite stehen.
    »Nun, was sagt ihr?« Philipp sah sich fragend im Kreise um.
    Jack schüttelte heftig den Kopf. »Nein, nein, nein! Ist dir nichts aufgefallen, als er seine Hand nach der Schale ausstreckte? Er ist gar kein Freund von Uma.«
    »Wer ist er denn?« fragte Philipp erstaunt.
    »Herr Uma in eigener Person! Als sein Ärmel zurückfiel, habe ich die schlangenförmige Narbe auf seinem Oberarm gesehen.«
    Die anderen waren sprachlos vor Staunen. Dann stieß Philipp einen Pfiff aus. »Donnerwetter! Was für eine Frechheit, verkleidet zu uns zu kommen! Daß der Mann Herr Uma selber sein könnte, wäre mir nie im Traum eingefallen. Er sah ja genauso wie ein gebildeter Eingeborener aus und sprach das gleiche gebrochene Englisch, das die Leute hier sprechen. Was für ein schlauer Bursche!
    Kein Wunder, daß die Fotografien von ihm so aussahen, als seien alle von verschiedenen Männern gemacht!«
    »So ein gemeiner Kerl!« rief Dina empört. »Kommt hierher und versucht uns in aller Freundlichkeit in eine Falle zu locken! Ein Glück, daß du die Narbe entdeckt hast, Jack!«
    »Ein Glück, daß Bill uns davon erzählt hat!« erwiderte Jack. »Also — was machen wir? Sollen wir zu ihm hingehen und ihm sagen, daß wir ihn erkannt haben?«
    »Ja.« Philipp stand auf. »Komm, Jack, wir beide gehen zu ihm. Ihr anderen bleibt hier.«
    Die beiden Jungen gingen zu dem Loch in der Mauer.
    Herr Uma stand mit gleichgültiger Miene da, die Arme in den weiten Ärmeln seines Gewandes verborgen. Er machte wirklich ganz den Eindruck eines vornehmen Eingeborenen.
    »Herr Uma!« sprach Philipp ihn mutig an. »Wir gehen Ihnen nicht auf den Leim.«
    »Was soll das heißen? Ich bin nicht Herr Uma, sondern sein Freund.«
    »Nein, Sie sind Herr Uma«, erwiderte Philipp. »Wir haben die schlangenförmige Narbe an Ihrem rechten Oberarm gesehen. Es ist ein passendes Erkennungszeichen für Sie, denn Sie sind ebenso wendig wie eine Schlange.«
    Plötzlich verlor Herr Uma seine Gelassenheit. Er drohte Jack und Philipp mit der Faust und schrie: »Diese Frechheit sollt ihr mir büßen! Ihr irrt euch, wenn ihr glaubt, daß ihr hier ins Freie kommt. Ich werde dieses Loch wieder zumauern lassen, und ihr werdet nicht herauskommen.«
    »Dann nehmen wir eben einen anderen Weg«, erwiderte Jack kühn.
    »Das könnt ihr ja gar nicht! Sonst wäret ihr längst verschwunden. Ich bin nicht so dumm, wie ihr glaubt. Wartet nur, jetzt sollt ihr etwas erleben!«
    Er drehte sich um und rief: »Hierher, Leute, hierher! Ich habe Arbeit für euch.«
    Die beiden Mädchen, Tala und Oola waren unterdessen nähergekommen und horchten ängstlich. Aber niemand eilte auf Herrn Umas Rufen hin herbei. Wieder rief er, diesmal in einer fremden Sprache, die die Kinder nicht verstanden. Und diesmal kamen etwas zögernd zwei Eingeborene zur Mauer.
    »Bringt Ziegel! Vermauert das Loch!« befahl ihnen Uma herrisch.
    Die Männer blieben unentschlossen stehen und warfen einen ängstlichen Blick durch die Maueröffnung. Offenbar hatten ihnen ihre Kameraden von ihren schrecklichen Erlebnissen erzählt.
    Nun begann Uma sehr schnell auf sie einzureden, und sie horchten interessiert auf.
    »Was sagt er, Tala?« fragte Jack.
    »Er verspricht ihnen Gold. Er sagt, sie werden reich sein, wenn sie gehorchen, sehr reich.«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick miteinander und nickten zustimmend. Dann gingen sie fort und kamen nach kurzer Zeit mit einem Haufen Ziegelsteine zurück.
    Ein dritter Mann brachte Mörtel,

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