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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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Straßenbauamt, wenn ich mich recht erinnere.«
    Der Reisbauernhof lag an einer unbefestigten Straße vier Kilometer vor der Stadt. Wie eine menschliche Grammofonnadel holperte Siri durch tiefe Rillen und Furchen, bis er sein Ziel schließlich erreichte. Man brauchte kein großer Detektiv zu sein, um zu erkennen, dass die Familie bettelarm war. Das Haus bestand aus einem mit geflochtenen Elefantengraspaneelen verkleideten Gestell aus Holz und Bambus. Das Dach war strohgedeckt. Eine Bambusrohrleitung schlängelte sich den Hügel herab und füllte ein großes Ölfass mit Quellwasser. Drei Hühner scharrten in der Erde, und ein klapperdürrer Hund, den Siri nicht kannte, döste im Schatten eines Distelstrauchs. Siri rief. Es war niemand zu Hause.
    Im März standen die Reisfelder nicht unter Wasser, und die Bauern nutzten die Trockenzeit, um Dämme auszubessern und Land für neue Äcker zu roden. Siri kam an einem kleinen Altar vorbei, der Opfergaben für die Landgeister enthielt. Mit etwas Glück und der freundlichen Unterstützung der Reisgöttin Mae Phosop würde es dieses Jahr zeitig Regen geben, wenn auch hoffentlich nicht in solchen Mengen, dass er die Dämme zwischen den Parzellen zerstörte. Die Opfergaben waren zu bescheiden, um die Familie von ihrer Armut zu erlösen. Der Bauernhof verfügte über nur zwei Reisfelder, und die schienen obendrein verlassen. Nach einem langen, umständlichen Fußmarsch traf Siri schließlich auf einen sonnenverbrannten Mann und zwei halbwüchsige Jungs, die im Schatten eines windschiefen, grasbedachten Schuppens Zuflucht gesucht hatten. Die drei hatten nicht ein Gramm Fett auf den Rippen. Die beiden Jugendlichen dämmerten gelangweilt vor sich hin.
    »Wohlsein«, sagte Siri freundlich lächelnd. Sie erwiderten den Gruß, schienen sich über den Fremden in ihrer Mitte jedoch nicht weiter zu wundern. »Ich suche die Genossen Boonhee und Mongaew.«
    »Was Boonhee betrifft, sind Sie fündig geworden«, sagte der Mann und erwiderte Siris Lächeln. »Was kann ich für Sie tun, Bruder?«
    Siri setzte sich unter einen kleinen Hühnerinnereien-Baum, zog einen braunen Umschlag aus der Tasche und fächelte sich damit Luft zu.
    »Ich werde langsam zu alt für so etwas«, sagte er. »Diese ewige Fahrerei bringt mich noch ins Grab.«
    »Ach, so schnell schießen die Yankees nicht«, erwiderte Boonhee. Er stellte einen großen Eisbehälter aus Plastik mit Schraubverschluss vor Siri hin, in dem eine kleine Blechtasse schwamm. Siri überwand seine Abneigung gegen ihm unbekannte Flüssigkeiten und genehmigte sich einen Schluck. Das Wasser war heiß, aber herrlich süß, vermutlich weil sich Myriaden von Streptokokken darin tummelten.
    »Ich bin Siri Paiboun aus der Mahosot-Klinik in Vientiane«, sagte er.
    »Ich glaube, da war ich schon mal«, sagte Boonhee. »Haben Sie sich verfahren?«
    »Nein, keine Angst, hier bin ich richtig. Ich wollte mit Ihnen über Ihre Tochter sprechen.«
    »Ngam?« Der Mann schien erfreut. »Sie haben sie gesehen? Wie geht es ihr?«
    »Genosse Boonhee, hat sie sich bei Ihnen gemeldet, seit sie weg ist?«
    Der Bauer lachte. »Schauen Sie sich doch mal um, Bruder. Wir leben hier quasi hinterm Mond. Wie hätte sie mich da erreichen sollen?«
    »Verstehe.«
    »Also, was hat sie gesagt? Sind die beiden schon in Übersee?«
    »Warum? Wollten sie das Land verlassen?«
    »Das hat der junge Mann uns jedenfalls erzählt: Phan. Er sagte, er würde demnächst versetzt nach … Ich weiß nicht mehr, irgendein Land in Europa, glaube ich. Ihre Mutter erinnert sich bestimmt.«
    »Wann haben Sie Ngam das letzte Mal gesehen?«
    »Bei der Hochzeitsfeier. Am Abend des Siebten.«
    »Genosse Boonhee«, seufzte Siri, »hat Ngam hier zufällig ein Muttermal?« Er berührte seine Schläfe über dem Ohr.
    »Aber nur ein ganz kleines, das sich mit ein wenig Schminke ohne Weiteres … Moment mal, warum interessieren Sie sich für Ngams Muttermal?«
    Wieder seufzte Siri und zog das Foto aus dem Umschlag. »Herr Boonhee, darf ich Sie bitten, sich zu mir zu setzen?«
    »Danke, aber ich stehe gut.«
    Siri hielt dem Bauern das Foto hin. Trotz seiner markigen Worte hatte der Mann sichtlich weiche Knie.
    »Was? Wo haben Sie das her? Das … das ist doch kein normales Bild. Warum hat sie die Augen zu?«
    Siri hatte sich schon oft gefragt, wie reich er wohl wäre, wenn er für jede Beileidsbekundung einen Franc bekommen hätte. »Es tut mir leid.«
    »Was tut Ihnen leid? Was soll der Quatsch?«
    »Ngam ist

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