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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Gesicht. »Die Jungs haben in Anbetracht der Umstände wirklich viel Verständnis gezeigt, aber sie brauchen eine Mutter zu Hause. Und Max braucht seine Ehefrau. Das bin ich.« Sie fing Quinns Blick auf. »Er hat es wirklich versucht, und er hat es ziemlich gut gemacht. Das genügt.«
    »Ich sollte mich mehr darüber freuen«, meinte Quinn. »Ich wünsche mir wirklich, dass ihr zwei wieder zueinanderfindet. Wahrscheinlich habe ich nur gehofft, dass er mit irgend etwas Überwältigendem aufwarten würde.«
    »Samstagmorgen ziehe ich wieder nach Hause«, sagte Darla. »Bis dahin wird die Bühnentechnik soweit fertig sein. Zwei Tage kann Max noch warten. Außerdem ist ja Joe noch hier, um auf dich aufzupassen -«
    »Du kannst ruhig heute Abend schon ausziehen«, sagte Quinn.
    »Nein.« Wieder sah Darla auf die Orchidee. »Vermutlich hoffe ich immer noch, dass er sich tatsächlich etwas Überwältigendes einfallen lässt, wie du gerade meintest. Das ist egoistisch, nicht wahr?«
    »Zumindest wirst du immer Orchideen bekommen.«
    Und sie Gänseblümchen.
    Während sie nun auf der schwach erleuchteten Bühne stand, musste sie wieder darüber nachdenken. Nick war also kein Typ für eine feste Bindung, er würde nicht bei ihr einziehen und sie nicht fünf Tage lang zum Great Southern entführen oder mit ihr nach Kentucky durchbrennen. Aber er würde sie immer lieben, auch wenn er es niemals aussprach; sie wusste, dass er sie immer lieben würde, egal, was passierte. Und sie liebte es, mit ihm zusammenzusein und mit ihm zu schlafen - sie war ziemlich sicher, dass es beim nächsten Mal wunderbar klappen würde -, also war es an der Zeit aufzuhören, romantisch zu sein und auf etwas anderes zu hoffen. Wenn Darla mit Orchideen glücklich sein konnte, sollten ihr Gänseblümchen reichen.
    Quinn straffte die Schultern und ging zum Lichtkasten. Die Bühne verdunkelte sich, als sie die Lichter eines nach dem anderen ausschaltete, bis zuletzt nur noch die große Deckenlampe leuchtete, die die Laufplanken über ihr wie ein schwarzes Netz wirken ließ. Morgen würde sie ihn zurücknehmen, beschloss sie, als sie dort im Schatten am Rande der Bühne stand. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, ihn dazu zu bringen; sie musste ihm nur ein Lächeln schenken, dann würde er sie wahrscheinlich gleich hier auf dem Requisitentisch nehmen. Der Gedanke, jemanden wie Nick zu haben, der nur auf sie wartete, war zweifellos schmeichelhaft.
    Vielleicht würde sie es ihm also erst verkünden, wenn alle anderen wie jetzt fort waren, nur, dass sie dann auch genauso müde wäre. Dennoch hatte ein Theater im Dunkeln etwas Melancholisches, Romantisches und Sinnliches, selbst ein High-School-Theater mit Turnmatten und in den Ecken aufgestapelten Kunstbüschen. Wenn sie ihm morgen Abend aufmunternd zulächelte, könnte er sie auf den Ringermatten am hinteren Ende der Bühne nehmen, in einer Art Pseudo-Vergewaltigung, weil sie zu müde sein würde, dazu beizutragen.
    Er sollte die ganze Arbeit übernehmen. Scheiß auf die Gleichberechtigung.
    Mit den Händen rieb sie ihre Arme und wünschte sich, dass er jetzt hier wäre und sie sich unterhalten würden, wie sie das immer getan hatten, dass sie sich lieben würden. Dann jedoch ermahnte sie sich, dass es keinen Unterschied machen würde, wenn er hier wäre, da sie hier unmöglich Sex haben konnten. Wenn der BP schon einen Anfall bekam, weil Jason sie mit schmachtenden Blicken beglückte - von Meggy und Edie in der Intimsphäre ihres eigenen Heims ganz zu schweigen - was würde er dann erst sagen, wenn er Nick dabei überraschte, wie er sie mit gewissen Körperteilen beglückte.
    Sie beugte sich nach ihrer Tasche. Das Bücken und die Streckbewegung taten gut. Sie richtete sich wieder auf und drehte sich um, um ihren Rücken gegen die kühlen Steine der Bühnenwand zu pressen. Sie ließ ihre Schultern kreisen, um ihre Rücken- und Schultermuskulatur zu lockern, die noch immer von der Woche auf Krücken schmerzte. Es fühlte sich so gut an, dass sie die Tasche fallenließ, um sich noch mehr zu strecken. Sie reckte die Arme an der Wand über ihren Kopf, stellte sich auf die Zehenspitzen und überließ ihren ganzen Körper dem wohligen Gefühl der Entspannung an den kühlen Steinen. Sie ließ ihre Arme an der Wand herabsinken, bis ihre gekreuzten Handgelenke auf ihrem Kopf lagen. Sie schloss die Augen und stellte sich Nick in der kommenden Nacht vor, seinen durchtrainierten Körper neben ihr, unter ihr, auf ihr,

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