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Der Frühjahrsputz

Der Frühjahrsputz

Titel: Der Frühjahrsputz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Sinne großzuziehen?« Quinn begann, auf und ab zu gehen, und zog dabei das Telefonkabel in die Länge.
    »Du hörst dich ein bisschen verärgert an«, meinte Zoë. »Ich weiß zwar auch noch nicht so ganz genau, was ich von dieser Sache halten soll, außer dass es ein wenig merkwürdig ist zu erfahren, dass Mom neben Dad noch ein Sexleben führt, aber andererseits muss es für sie nach all den Jahren vermutlich auch merkwürdig sein. Wann also hat sie es schließlich gemerkt?«
    »Du wirst es nicht glauben.« Quinn setzte sich auf einen der Küchenhocker, während Katie sich zu ihren Füßen zusammenrollte, überzeugt, dass Quinn sich in nächster Zeit nicht unverhofft von ihrem Platz erheben würde. »Sie sagt, dass sie sich das seit Jahren gewünscht hat.«
    »Was?«
    »Ja«, bekräftigte Quinn und fühlte sich durch Zoës Empörung bestätigt. »Ja, die ganze Zeit, in der sie uns die pflichtbewusste und sorgende Ehefrau vorspielte und Dad von vorn bis hinten bediente, hatte sie ein Verhältnis mit Tante Edie.«
    »Weißt du, wie oft sie zu mir sagte, Sex sei unnötig, und ich solle aufhören, den Jungs nachzulaufen?« Vor Enttäuschung über diesen Verrat nahm Zoës Stimme einen gereizten Tonfall an. »Und die ganze Zeit über dachte ich, sie würde auch praktizieren, was sie predigte, die arme, langweilige Mom.«
    »Mich hat sie vermutlich genauso oft gelobt, es wäre sehr klug von mir, keinen Sex zu haben«, erwiderte Quinn. »Als ich ihr erzählte, dass der Verlust meiner Jungfräulichkeit entsetzlich gewesen war, meinte sie nur: ›Nun, so ist Sex eben.‹ Sie sagte, Sex sei langweilig, während du mir erzähltest, er sei überbewertet, und ich lag irgendwo zwischen euch beiden, weil ich es nicht anders kannte. Und jetzt bin ich die Dumme.«
    »Halt die Klappe«, hörte sie Zoë sagen, und dann: »Nicht du, ich spreche mit meinem Mann, dem Witzbold. Er meint, sie hätte wahrscheinlich gehofft, wir würden Mädchen nachlaufen. Ich habe dir gesagt, Sex wäre überbewertet?«
    »Mehr als einmal. Ich konnte mir zwar keinen Reim darauf machen, warum du dann immer mehr davon haben wolltest, aber schließlich kam ich zu dem Schluss, dass du nur Mom damit aus der Fassung zu bringen versuchtest.«
    »Wahrscheinlich«, meinte Zoë. »Den richtigen Dreh dabei habe ich erst mit knapp dreißig herausgefunden.« Im Hintergrund ließ Ben eine Bemerkung fallen, und sie erwiderte: »Nein, nicht mit dir, aber du bist auch nicht übel. Würdest du dich jetzt verziehen, damit ich in Ruhe telefonieren kann?«
    »Mit Nick war es nichts?« Quinn hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie das fragte, aber sie konnte nicht anders.
    »Es war nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend«, sagte Zoë. »Ich war neunzehn, was wusste ich schon davon? Und Mom war weiß Gott keine Hilfe.«
    »Aber hatte er denn keine Erfahrung? In meiner Phantasie malte ich mir immer aus, was für tollen Sex ihr auf der Couch hättet.«
    »Nick war auch erst neunzehn«, gab Zoë zu bedenken. »Das meiste, was er wusste, hat er mit mir ausprobiert. Der Schnelle und die Ahnungslose, das waren wir. Und während all dieser Zeit hatte Mom -«
    »Na, großartig«, meinte Quinn. »Einfach großartig. Du hast dich scheiden lassen, ich lande bei einem langweiligen Kerl nach dem anderen, und Mom führt eine lebenslange Beziehung mit Dad und mit Edie. Ich bin wirklich sauer auf sie.«
    »Wie Dad sich wohl fühlen mag?«
    »Im Moment schiebt er es auf die Wechseljahre.«
    »Ach, du lieber Himmel. Soll ich kommen?«
    »Wozu? Willst du Dad mit der Nase auf Moms Leiche im Keller stoßen? Er würde dort sowieso nur nach einem Kabelanschluss suchen.«
    »Du hörst dich nicht gut an.«
    »Ich habe einen miesen Tag.« Dein Ex-Mann hat mir schon wieder einen Korb gegeben. »Alle kommen mir dumm.«
    »Scheiß auf sie, wenn sie dich nerven«, sagte Zoë. »Tu das, was du willst, Q. Ich habe es schließlich auch mit Ben getan, und Mom tut es nun offensichtlich ebenfalls. Du kannst das auch.«
    »Ich werde es mir merken«, sagte Quinn. »Du musst nur noch die anderen davon überzeugen.«
    Am nächsten Morgen begab sich Quinn in ihrer Freistunde auf der Suche nach Darla ins Upper Cut. Debbie winkte ihr über vier Frisierstühle und drei in scharlachrote Plastikkittel gehüllte Frauen hinweg zu.
    »Hey, meine Liebe«, rief sie ihr zu. Mit ihrem neuen blonden Haarschnitt sah sie der verstorbenen Prinzessin Diana seltsam ähnlich. »Ich habe von deinem neuen Haus gehört.«
    Zwei der

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