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Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Der Fuenf-Minuten-Philosoph

Titel: Der Fuenf-Minuten-Philosoph Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Benedict
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Mars noch immer am meisten Erfolg: Hinweise auf Wasser deuten auf eine Geologie und Verhältnisse hin, wie sie ähnlich einst auf der Erde geherrscht haben. 1996 vermeldete die NASA, ein Meteorit, der vor 13   000 Jahren in der Antarktis eingeschlagen und 1984 entdeckt worden war, enthalte Mikrofossilien von Marsmikroben. Auch wenn keine Aussicht darauf besteht, Leben in unserem Sonnensystem zufinden, so existieren neben unserem Millionen weitere Sonnensysteme. Dies spricht für die faszinierende Wahrscheinlichkeit, dass auf einem Planeten, der eine ferne Sonne umkreist, Formen von Leben existieren.
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    »Im Weltraum kreisen zahllose Erden um andere Sonnen. Vielleicht leben auf ihnen Wesen, die denen auf der Erde des Menschen ähnlich oder ihnen vielleicht sogar überlegen sind.«
    Giordano Bruno (1548–1600)
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    In der westlichen Welt haben uns die Philosophie und die Glaubenslehren auf die Überzeugung getrimmt, dass das irdische Leben in seiner Vielfalt einzigartig sei und dass im Kosmos allein die menschliche Spezies mit Fantasie, einem moralischen Verantwortungsgefühl, einem Geist und einer Seele mit der Fähigkeit ausgestattet sei, Aufgeklärtheit und Erleuchtung zu erlangen. Das Empfinden, im Kosmos allein zu sein, prägte unser Bild von uns selbst und bestätigte die Schöpfungsmythen, nach denen wir allen anderen Formen des Lebens überlegen seien. Die Möglichkeit, dass außerirdisches Leben, vor allem intelligentes, existiert, eröffnet unserem globalen Dorf unvorstellbar weite Horizonte. Dass wir aus dem All noch kein Signal empfangen haben, das auf Lebensformen auf einem fremden Planeten hinweist, heißt nicht, dass es keine gibt. Aber wenn dies geschähe oder wir einen anderen Beweis für außerirdisches Leben erhielten, würde diese Sensation weitere Fragen zum Sinn des irdischen Lebens und darüber aufwerfen, ob es auch außermenschliche Seelen gibt. Der »Königliche Astronom« Sir Martin Rees (*   1942) meint: »Unser Kosmos würde deutlich interessanter erscheinen. Wir würden mit einem aufgefrischten Interesse auf einen fremden Stern blicken, wenn wir wüssten, dass er als Sonne eine so hochentwickelte und komplexe Welt wie unsere bescheint.«

4
DIE MENSCHHEIT
    »Ich schätze keine Sichtweise vom Universum, in dem der Mensch und seine Institutionen einen sehr großen Raum einnehmen und den Großteil der Aufmerksamkeit binden. Der Mensch ist nur da, wo ich stehe, und der Ausblick ist folglich unendlich.«
    Henry David Thoreau (1817–1862)

I st der Mensch auch nur ein Tier?
    Sicher ist, dass wir Tiere der Gattung Homo sind, auch wenn Charles Darwin erst in relativ neuer Zeit bewies, dass unsere Vorfahren in der Tierwelt Primaten waren. Wie Wissenschaftler errechneten, trennt uns von unseren mit den Schimpansen gemeinsamen Vorfahren eine Entwicklungszeit von 5 bis 7 Millionen Jahren. Einige unserer unmittelbareren Vorfahren, so der Homo erectus und der Homo sapiens neanderthalensis, sind inzwischen ausgestorben. Vor 50   000 bis 100   000 Jahren verbreitete sich unsere ursprünglich aus Afrika stammende Spezies über Europa. Dies sind die dürftigen Fakten über eine komplizierte Entwicklung, zu der, was die Orte und Wanderrouten angeht, verschiedene Theorien vorliegen.
    Die biblischen Religionen verliehen dem Menschen einen Sonderstatus. Gott soll ihn zu einem bestimmten Zeitpunkt als Krone der Schöpfung erschaffen haben. Dagegen verwies die Evolutionslehre als eine »wissenschaftliche Revolution« auf eine lang anhaltende Entwicklung und nahm so der Unterscheidung der Kreationisten zwischen Mensch und Tier deutlich die Schärfe. Ihr zufolge kamen wir eher nach dem Ebenbild eines höheren Primaten als nach dem Gottes in die Welt. Nach Richard Tarnas (*   1950) war »der menschliche Verstand kein Gottesgeschenk, sondern ein biologisches Werkzeug«. Menschen sind wie jede Spezies der natürlichen Auslese unterworfen, die von Naturgesetzen vorangetrieben und am Laufen gehalten wird.
    Nach neueren Forschungen, so zum Beispiel in R.   J. Britten (1919–2012), ›Proceedings of the National Academy of Science 2002‹ , deckt sich das in der DNS codierte menschliche Erbgut zu ungefähr 95   Prozent mit dem von Schimpansen. Menschen haben 23, Schimpansen 24 Chromosomenpaare. Aber auch wenn wir uns von diesen Affen biologisch nur geringfügig unterscheiden, so zeichnen uns Besonderheiten aus. Und auchwenn wir Tiere sind, bescheren uns diese kleinen Unterschiede eine radikal andere

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