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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Schultornister gekauft.
    Vor zwei Jahren hatte man Marshall ein neues Fahrrad geschenkt, weil er für das alte zu groß geworden war.
    Und dieses Jahr? Es muss ein Hund sein, davon war Marshall überzeugt. Er hatte vor ein paar Wochen einmal von einem Hund gesprochen. Aber dass sie ihn so lange in der Kirche zurückgehalten hatten und er jetzt mit verschlossenen Augen in den Hinterhof geführt wurde …?
    Bei jedem Schritt knackte der vereiste Schnee wie frisches Popcorn unter seinen Füßen.
    Er konnte das Summen hören, als Dutzende von Menschen miteinander flüsterten. Er spürte ihre … ihre Energie? Ihre Präsenz? Was es auch sein mochte, er konnte es fast körperlich spüren. Aber die Energie kam von …
    Sie kam von oben.
    »Auf C!«, rief sein Vater. »A … B …«
    »Überraschung!«, schrien die Leute, als seine Mutter ihre Hände von seinen Augen nahm.
    Marshall rückte seine Brille zurecht und suchte die Quelle des Geschreis. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte zu dem riesigen Maulbeerbaum hoch, auf dem mindestens ein Dutzend Kinder sowie einige Eltern auf der Veranda des … Es war mehr als nur ein Baumhaus. Es sah aus wie ein richtiges Haus, mit einem Giebeldach und einer echten Veranda. Es war kein Baumhaus. Das war ein …
    »Willkommen auf dem Wachturm!« , schrie Vincent Paglinni, ein dicklicher Elfjähriger mit buschigen Augenbrauen. »Komm hoch, Marshmallow! Das musst du dir ansehen!«
    »Es war die Idee vom Pastor«, sagte Marshalls Mutter und deutete  auf Pastor Riis, der Marshalls Dad in seinem Rollstuhl heranschob.
    »Na los, schwing dich hoch.« Sein Dad schien vor Stolz fast zu platzen.
    Marshall rannte zu den Sprossen einer Leiter, die an dem Baumstamm befestigt war.
    »Nein! Schnapp dir das Seil! Nimm den Aufzug!«, schrie Vincent Paglinni von oben.
    Marshall ging zu dem dicken Seil, auf das alle zeigten. Es baumelte vom Haus herunter und hatte am Ende einen baseballgroßen Knoten. Als Marshall das Seil packte, blickte er hoch und sah den Flaschenzug, der über dem Dach des Baumhauses im Baum befestigt war.
    »Alles startklar …!«, rief James Wert, ein dicker Junge aus seiner Klasse. Ohne Vorwarnung sprang Wert von der Seite des Baumhauses und hielt sich an dem Seil fest. Er schlang seine Beine darum, als würde er eine Feuerwehrstange herunterrutschen.
    Der Flaschenzug begann sich zu drehen, und das Seil straffte sich.
    Wie eine Feuerwerksrakete schoss Marshall in die Luft, wo ihn viele Hände packten und ihn auf die Veranda des …
    »Das ist das verdammt schönste Baumhaus aller Zeiten!«, schrie Vincent Paglinni, und die anderen Jungs jubelten begeistert.
    Marshall wusste, dass er recht hatte. Das hatte kein Dad gebastelt. Dieses Baumhaus war von einer ganzen Stadt gebaut worden. Als man ihn hineindrängte, sah Marshall, dass die Tür einen richtigen Rahmen hatte. Und das Dach war auf allen Seiten perfekt versiegelt. Zweifellos war es wasserdicht.
    »Sieh dir das hier an!« Das war Lee Rosenberg, der immer Lee-Jeans trug. »Ein Sitzsack! Comics! Und richtige Klappbetten!« Er deutete auf zwei Betten, die man von der Wand ausklappen konnte. »Sogar das Fenster funktioniert!«, setzte Lee hinzu, als jemand das große Plexiglasfenster öffnete, das am oberen Rand ein Scharnier hatte und wie eine riesige Hundeklappe aufgeklappt wurde. »Wenn es regnet, kannst du es aufmachen und bekommst immer noch frische Luft«, erklärte Eddie Williams’ Dad. Er betrieb einen Großhandel mit Plexiglas.
    »Und hier … Sieh dir das an! Teppichboden!« Lee deutete auf den hellblauen Teppich. »Teppiche sind der Cadillac der Baumhauseinrichtung!«
    »Nein, der Baumhaus-Cadillac ist das hier!«, unterbrach ihn Vincent Paglinni und deutete auf einen Flaschenöffner, der an der Wand befestigt war. »Für Bier!«
    »Für Orangensaft und Malzbier!«, präzisierte eine der Mütter, die sich dort oben drängten. Die ganze Gruppe lachte.
    Das war das Schönste für Marshall. Nicht der Sitzsack oder das faszinierende Fenster, ja, nicht einmal der Flaschenöffner. Es war das Gelächter. Und dieses Mal lachten sie nicht über ihn, sondern mit ihm.
    Sicher, er konnte Freunde wie Beecher in der Ecke sehen und auch Jeff Camiener, mit dem er immer zu Mittag aß und der der einzige Junge war, der ihn nicht Marshmallow nannte. Aber die meisten Jungs hier waren Kinder, mit denen er noch nie geredet hatte, weil er viel zu große Angst hatte, sie auch nur anzusprechen. Wie zum Beispiel Vincent

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