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Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition)

Titel: Der fünfte Attentäter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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hat keinen Selbstmord begangen«, erkläre ich.
    »Das habe ich auch nicht behauptet, Beecher. Aber willst du nicht …?«
    » Er hat keinen Selbstmord begangen! So etwas würde er nie tun!«
    »Beecher, ich weiß, dass dich das vollkommen überrumpelt, aber du musst …«
    »Sag du mir nicht, was ich tun muss! Du kanntest meinen Vater nicht! Du bist ihm niemals begegnet! Er hätte uns nicht einfach so verlassen!«
    »Beecher …«
    »Er hätte uns nicht verlassen!« Ich explodiere fast. »Es war nicht seine Entscheidung! Dass du hergekommen bist, um … um einen falschen Brief wie den da … Ich wusste, dass du ein Monster bist, Clementine! Aber dass du meinen toten Vater benutzt, um mich so zu manipulieren …!«
    »Ich schwöre bei meinem Leben, dass ich dich nicht manipuliere …«
    »Du lügst! Es sind alles Lügen!« Ich drücke ihr das Blatt Papier wieder in die Hand. Sie versucht es mir zurückzugeben, aber ich stoße es von mir weg. »Du hast wegen Nico gelogen!«, schreie ich. »Du hast gelogen, als du dich an mich herangemacht hast. Und dann dieser ganze Mist, dass du Krebs hast und daran sterben wirst? Was ist dir heilig, Clementine? Bei welcher Sache würdest du nicht lügen? Es ist alles genau wie diese Scheißperücke, die du trägst!« Außer mir vor Wut packe ich ihr falsches blondes Haar.
    »Beecher, lass los!«
    »Warum? Was ist zur Abwechslung gegen ein bisschen Wahrheit einzuwenden?« Ich packe erneut ihr Haar und bekomme es diesmal zu fassen. Es verschiebt sich auf ihrem Kopf. »Was ist falsch daran, die Wahrheit zu enthüllen …?«
    Ich reiße ihr die Perücke vom Kopf. Aber statt kurzem schwarzen Haar sehe ich, dass sie …
    Sie ist … vollkommen kahl.

56. KAPITEL
    »Ich würde sagen, achtzehntes Jahrhundert, Sie wissen schon, wenn ich jemand wäre, der rät«, sagte der Diamant.
    Tottes gutes Auge verengte sich. »Daniel, kommen Sie mir jetzt nicht so. Sie raten nie.«
    »Stimmt. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ich es jetzt tue«, neckte ihn der Diamant. Er winkte mit den Farbkopien, die die alten Spielkarten zeigten, und warf sie dann auf den beleuchteten Fototisch neben sich.
    Totte stand der Sinn nicht nach Prahlerei. Aber damals, als in den Archiven die ausgefransten Ecken der Gründungsurkunde von Hand ausgebessert werden mussten, war Daniel der Einzige gewesen, dem man zutraute, diesen Job zu erledigen. In der Welt der Konservierung von Dokumenten war keiner härter als der Diamant.
    »Ich würde sie irgendwann zwischen 1770 und 1780 datieren«, erklärte der Diamant. »Wenn Sie natürlich die echten Karten hätten oder auch nur dieses verschwundene Pikass …«
    »Was ist so wichtig an dem Pikass?«
    »Auf dieser Karte signieren die Kartenhersteller ihre Arbeit. Ich möchte Sie an die Karten erinnern, mit denen Sie als Kind gespielt haben. Auf dem Pikass stand immer der Name der Firma, zum Beispiel US Playing Card Company oder dieser Kerl auf dem alten Fahrrad oder wer auch immer sie hergestellt hat. Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert haben die Drucker die Karten ebenfalls schon an dieser Stelle signiert. Diese Karten, die wir hier vor uns haben, könnten aber sogar zurückreichen bis zum … Hm.« Er drehte sich auf dem Absatz herum und ging in eine Ecke des Raumes. Dort befand sich eine Reihe von Karten- und Lagerschränken. Er ging zu einem Schrank, auf dem zwei Stereomikroskope standen, sowie eineVielzahl von Werkzeugen und Bürsten. Selbstverständlich waren sie alle ordentlich sortiert.
    »Übrigens, sie hat Ja gesagt«, fuhr der Diamant fort, während er die untere Schublade des Aktenschranks öffnete. Totte wusste, auf wen er anspielte. Auf das Einzige, was der Diamant noch mehr liebte als alte Artefakte: Tottes Bürokollegin. Rina.
    »Wir gehen zusammen aus. Das ist eine richtige Verabredung. Nächsten Dienstagabend.«
    »Dienstagabend?«, fragte Totte. »Dienstagabends hat man keine Verabredungen.«
    »Es ist eine Verabredung. Was auch immer Sie zu ihr gesagt haben, es hat funktioniert. Ich stehe tief in Ihrer und Beechers Schuld.«
    Totte hatte kein Wort zu Rina gesagt, ebenso wenig wie Beecher. Aber Totte hütete sich davor, das in der Welt der Archive, wo die Liebe zwischen verrückten Bibliothekaren und Archivaren weit verbreiteter war, als die Leute glauben mochten – Du liebst alte Bücher? Ich liebe auch alte Bücher! Lass uns ausgehen! – , zuzugeben.
    »Was meinen Sie, wohin sollte ich sie ausführen?«, wollte der Diamant wissen.

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