Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der fünfte Elefant

Der fünfte Elefant

Titel: Der fünfte Elefant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Tantonys widerstandslosen Händen und jagte den Bolzen in die Decke.
    »Und jetzt schick deine Männer fort«, sagte er.
    »Ich bin in Ankh-Morpork?«, brachte der Hauptmann hervor.
    Mumm war zwar nicht gerade in bester Verfassung, aber er wusste die Zeichen zu deuten.
    »Ja, das stimmt«, sagte er und legte Tantony den Arm um die Schultern. »Und in unserer Stadtwache gibt es immer einen Platz für einen fähigen jungen Mann…«
    Tantony versteifte sich. Er stieß Mumms Arm beiseite. »Du beleidigst mich, Milord. Dies ist mein Land!«
    »Ah.« Mumm merkte, dass Karotte und Angua vom Treppenabsatz aus zusahen.
    »Ich werde nicht zulassen, dass jemand Schande darüber bringt«, fuhr der Hauptmann fort. »Dies ist nicht richtig. Ich habe
beobac
h
tet,
was gestern Abend geschah. Du hast den König in Sicherheit gebracht, und anschließend hat der Troll den Kronleuchter aufgefangen! Und dann behauptete man, du hättest den König umbringen wollen und bei der Flucht mehrere Zwerge getötet…«
    »Bist du der Kommandeur der hiesigen Wache?«
    »Nein. Der Bürgermeister ist das Oberhaupt.«
    »Und wer gibt
ihm
Befehle?«
    »Praktisch alle«, sagte Tantony bitter. Mumm nickte. Es klang nur zu vertraut…
    »Willst du mich daran hindern, meine Leute von hier fortzubringen?«
    »Wie sollte das möglich sein? Die Zwerge haben das Gebäude umstellt!«
    »Wir benutzen… diplomatische Kanäle. Zeig mir einfach, wo all die anderen sind, und dann machen wir uns auf den Weg. Ich kann dich niederschlagen und fesseln, wenn du möchtest…«
    »Das ist nicht erforderlich. Die Zwergin und der Troll sind im Keller. Und Ihre Lordschaft… dürfte sich dort befinden, wohin die Baronin sie gebracht hat.«
    So etwas wie heißes Eis glitt über Mumms Rücken. »Wohin die Baronin sie gebracht hat?«, wiederholte er.
    »Äh, ja.« Tantony wich zurück, als er Mumms Gesichtsausdruck sah. »Du kennst die Baronin, Herr! Sie meinte, sie seien alte Freunde und sie könnte alles in Ordnung bringen! Und dann…« Mumms Miene ließ Tantonys Stimme sich erst in ein Murmeln verwandeln, und wenige Sekunden später verstummen.
    Als Mumm sprach, hatten seine Worte einen monotonen Klang, der ebenso bedrohlich wirkte wie ein Speer.
    »Du stehst da mit deinem glänzenden Brustharnisch und deinem dummen Helm und einem Schwert ohne eine einzige Kerbe und einer dämlichen Hose und weist
mich
darauf hin, dass
Werwölfe
meine
Frau
fortgebracht haben?«
    Tantony trat noch einen Schritt zurück. »Es war die Baronin…«
    »Und Baronen widerspricht man natürlich nicht. Verstehe. Du widersprichst niemandem. Weißt du was? Es
beschämt
mich, dass sich jemand wie du Wächter nennen darf. Und jetzt gib mir die Schlüssel.«
    Tantonys Wangen glühten.
    »Du hast bisher allen Befehlen gehorcht«, sagte Mumm. »Denk… nicht… einmal… daran… dich… dieser… Anweisung… zu… widersetzen.«
    Karotte erreichte das Ende der Treppe und legte Mumm die Hand auf die Schulter.
    »Beruhige dich, Herr Mumm.«
    Tantony musterte die beiden und traf dann eine für sein Leben sehr wichtige Entscheidung.
    »Ich hoffe, du… du findest deine Frau, Milord.« Er holte ein Schlüsselbund hervor und reichte es Mumm. »Ich hoffe es wirklich.«
    Mumm rang noch immer nach Atem und gab die Schlüssel Karotte. »Lass die Gefangenen frei.«
    »Willst du zum Schloss der Werwölfe?«, brachte Tantony hervor.
    »Ja.«
    »Dort hast du nicht die geringste Chance, Milord. Die Werwölfe machen, was ihnen gefällt.«
    »Dann muss sie jemand aufhalten.«
    »Das ist unmöglich. Die älteren Werwölfe halten sich an die Regeln, aber Wolfgang hat vor nichts Respekt!«
    »Ein Grund mehr, ihn aufzuhalten. Ah, Detritus.« Der Troll salutierte. »Du hast deine Armbrust, wie ich sehe. Hat man dich gut behandelt?«
    »Sie mich nannten dummen Troll«, erwiderte Detritus finster. »Einer von ihnen mich trat an empfindliche Stelle.«
    »War es dieser Mann?«
    »Nein.«
    »Aber er ist ihr Hauptmann«, sagte Mumm und trat von Tantony weg. »Feldwebel, ich befehle dir: Erschieß ihn.«
    Der Troll schwang die gewaltige Armbrust herum und visierte das Ziel an. Tantony erbleichte.
    »Na los«, sagte Mumm. »Ich habe dir einen Befehl erteilt, Feldwebel.«
    Detritus ließ die Armbrust sinken. »Ich nicht so dumm bin, Herr.«
    »Das war ein
Befehl

    »Dann du mit dem Befehl machen kannst, was Findling der Sturz machte mit seinem Beutel Kies, Herr! Mit Respekt!«
    Mumm trat vor und klopfte dem zitternden Tantony auf

Weitere Kostenlose Bücher