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Der fünfte Mörder

Titel: Der fünfte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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stand ein schwarz vermummter Hühne mit Helm und Maschinenpistole und grinste mich durchs offene Visier gutmütig an.
    Â»Lassen Sie uns das mal machen«, sagte er in breitem Hessisch und klappte seinen Gesichtsschutz herunter. »Ich und meine Kollegen wollen ja nicht aus der Übung kommen, nicht wahr.«
    Hinter ihm standen noch vier oder fünf von seiner Sorte.
    Er hob die Hand, rief einen knappen Befehl.
    Getrampel, Gebrüll. Blendgranaten flogen in die Boutique. Es knallte und blitzte.
    Ich sprang in den Eingang des Juweliergeschäfts, fand Deckung hinter einer Säule. In kurzer Folge hörte ich die »Sauber!«-Rufe der Männer vom Spezialeinsatzkommando.
    Dann rief eine dröhnende Männerstimme: »Raum gesichert. Hier ist nichts.«

34
    Â»Das war’s dann ja wohl«, meinte Balke am späten Nachmittag nur halb befriedigt. »Das war Nummer fünf.«
    Von Schivkov hatten wir keine Spur gefunden. Weder in der Boutique noch in einem der umliegenden Geschäfte.
    Â»Noch nicht ganz«, widersprach ich. »Wir wissen immer noch nicht, was aus der Beute geworden ist.«
    Die Identität des Toten aus der Kiesgrube bei Regensburg war bereits geklärt. Wie befürchtet, war er der vierte in Voronins Todesschwadron. Der fünfte aber lebte. Evalina Krauss hatte gut gezielt und Geldorf mit drei Schüssen dreimal getroffen. Keine seiner Verletzungen war jedoch lebensbedrohlich. Morgen würde ich ihn vernehmen dürfen, spätestens übermorgen, hatte der Arzt versprochen, mit dem ich telefoniert hatte.
    An der Rückseite der Boutique gab es eine Tür, hatten wir festgestellt. Und diese Tür, die nicht verschlossen war, führte ins Freie, auf den Parkplatz. Damit war geklärt, wie Schivkov das Gebäude hatte verlassen können. Der Lexus hatte auf dem Parkplatz gestanden, Dobrevs Kawasaki dagegen war verschwunden.
    Vermutlich hatte Schivkov das Motorrad bereits kurz darauf in irgendeinem Baggersee versenkt und war mit einem auf ihn wartenden Wagen weitergeflohen. Oder mit der Bahn oder wie auch immer. Nichts davon ist bewiesen. Nichts ist geklärt. Aber eines weiß ich: Ich habe seine Stimme gehört, kurz bevor Dobrev in sein Verderben lief. Er muss in der Nähe gewesen sein, auch wenn wir wieder einmal keine Spur von ihm fanden.
    Mein Handy surrte. Auf dem Display ein kleiner Briefumschlag. Ich zögerte erst, da ich in einer Besprechung normalerweise nicht gestört werden wollte, drückte dann aber doch den Knopf in der Hoffnung, die Nachricht könnte von einer bestimmten Absenderin sein.
    War sie aber nicht. Sie war von Machatscheck.
    Â» TV einschalten«, las ich. » ZDF .«
    Die Achtzehn-Uhr-Nachrichten hatten soeben begonnen. Die Meldung, auf die Machatscheck mich hinweisen wollte, war der Aufmacher.
    Â»Wie wir soeben aus Kreisen des Berliner Außenministeriums erfahren haben, ist es in der vergangenen Nacht gelungen, ein Millionengeschäft zwischen russischen Kriminellen und einem bisher nicht genannten Land des Nahen Ostens zu vereiteln. Im Hafen von Odessa wurde gegen drei Uhr morgens in letzter Sekunde ein Frachtschiff am Auslaufen gehindert …«
    Während der Sprecher seinen etwas gestelzten Text verlas, war ein verwackeltes Video zu sehen, welches ein nicht allzu großes und überaus rostiges Schiff zeigte, wie es von einigen dunkel gekleideten, schwer bewaffneten und martialisch brüllenden Männern gestürmt wurde.
    Â»Dem Vernehmen nach hatte das Schiff über eintausend Tonnen zur Urananreicherung dienender Einrichtungen und Geräte geladen, die aus einem geheimen Kernforschungszentrum in Zentralsibirien stammen sollen. Der Schwarzmarktwert des Schmuggelguts dürfte zwischen zweihundert und dreihundert Millionen Dollar betragen. Es ist als sicher anzunehmen, dass der Bestimmungsort der hochbrisanten Fracht im Nahen Osten liegt. Für zwanzig Uhr hat das Kanzleramt eine Pressekonferenz anberaumt.«
    Nun erst kam das, worum es Machatscheck ging: »Gerüchten zufolge verdanken die russischen und ukrainischen Geheimdienste, die bei der Aktion Hand in Hand arbeiteten, den entscheidenden Hinweis auf das in buchstäblich letzter Sekunde vereitelte Millionengeschäft abtrünnig gewordenen Mitgliedern russischer Mafiagruppen, die sich in Westeuropa aufhalten.«
    Â»Die Lebedeva!« Balke schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Ich werd nicht mehr!«
    Damit war

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