Der fünfte Mörder
erzählt.«
»Das ist Vergangenheit!« Prembeck schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Vorbei und verjährt!«
»Sie sollen zusammen mit einem damaligen Kollegen Computerteile unterschlagen und unter der Hand verkauft haben.«
»Alles nur Gerede.« Der Schweià strömte über Prembecks mittlerweile eher rotes als gelbes Gesicht. »Nichts als Gerede.«
»Und wegen dieses Geredes wurde Ihnen beiden nahegelegt, zu gehen, damit man Sie nicht feuern musste?«
»Mobbing!« Prembeck wischte sich zum hundertsten Mal die Stirn. »Ich bin gemobbt worden.«
»Ihr Komplize, Klaus Wolsky, ist Tiefbauingenieur.«
Nun zog Ferdinand Prembeck es vor zu schweigen.
»Und ist seither â wie Sie â die meiste Zeit arbeitslos.«
Unser Verdächtiger schnaufte.
»Sie stehen noch in Kontakt?«, fragte ich.
Kopfschütteln. Achselzucken.
Balke übernahm wieder: »Die Dame, die in der Wohnung unter Ihnen wohnt, Frau Kretschmer, sagt, Sie seien in den letzten Wochen auffallend viel unterwegs gewesen.«
»Der Arzt.« Prembeck fuhr sich mit gespreizten Fingern über die feuchte Glatze. »Hat mir Bewegung verordnet. Mein Herz â¦Â« Er schwieg für Sekunden. »Ich will einen Anwalt«, sagte er dann und starrte auf seine fetten Hände.
»Und da sind Sie auf die Idee gekommen, das Nützliche mit dem Notwendigen zu verbinden.« Balke grinste böse. »DreiÃig Meter Tunnel buddeln ist bestimmt prima für den Blutdruck.«
»Ich verlange einen Anwalt«, wiederholte Prembeck. »Vorher hören Sie kein Wort mehr von mir.«
»Die Listen von der Bank sind endlich gekommen«, berichtete Vangelis bei der letzten Lagebesprechung des Tages. Heute wirkte sie wieder deutlich fitter als gestern. Offenbar hatte sie nicht vor, krank zu werden. »Die Täter haben wirklich nur die drei groÃen SchlieÃfächer leer geräumt. In allen anderen scheint nichts zu fehlen.«
»Die haben sie nur aufgeschweiÃt, bis sie die richtigen gefunden hatten«, meinte Balke.
»Klingt, als hätten sie es tatsächlich auf die SchlieÃfächer der Russin abgesehen«, sagte ich.
»Plus die achtzigtausend, die der Bank gehört haben«, fügte Balke hinzu. »Nehme an, das war für die Baukosten.«
»Und was in den SchlieÃfächern der Russin war, werden wir vermutlich niemals erfahren.«
Vangelis schüttelte die schwarzen Locken.
»Laut Herrn Falk weigert sich der Kunde, seinen Namen preiszugeben und mit der Polizei zu kooperieren.«
Was natürlich das gute Recht dieses Kunden war. SchlieÃlich war er der Geschädigte und kein Verdächtiger.
»Woher wussten die, dass die Russin ausgerechnet bei dieser Bank ihre Kohle deponiert hatte?«, grübelte Balke. »Es ist eine kleine, unwichtige Filiale, zehn Kilometer von Schriesheim entfernt â¦Â«
»Lebedev hat anfangs in Neuenheim gewohnt«, fiel mir ein. »Vermutlich war er einfach zu bequem, die Bank zu wechseln. AuÃerdem fand er eine kleine Filiale vielleicht unverdächtiger als eine groÃe Bank?«
»Die Täter müssen sie beobachtet haben«, vermutete Vangelis. »Sie haben sie ausspioniert, und anschlieÃend haben sie eins und eins zusammengezählt.«
Balke nickte. »Und angefangen zu graben.«
Aus dem Nichts kam mir ein Gedanke. Ein Verdacht, der so ungeheuerlich war und auf der anderen Seite so naheliegend â¦
Die Nummer, die ich suchte, stand ziemlich weit unten auf der Liste, welche seit Tagen auf meinem Schreibtisch lag.
»Riedel?«, hörte ich nach längerem Tuten die verschlafene Stimme des Fahrradkuriers.
»Sie haben am Samstagvormittag im Bella Napoli ein Päckchen abgeliefert.«
»Jepp.«
»Wem haben Sie es übergeben?«
»Diesem ⦠weià nicht, wie der heiÃt. Dem Juniorchef.«
»Und wer war sonst noch im Lokal?«
»Nur der Alte. Hab mich noch gewundert, weil er sonst immer persönlich die Ware annimmt und auch sofort kontrolliert. Ist ein scharfer Hund, der Typ. Wenn da mal ein Gramm fehlt oder die Qualität nicht tiptop ist, dann geht die ganze Lieferung back to Sender. Aber dieses Mal hat er mich kaum angeguckt, so beschäftigt ist der gewesen.«
Ich wechselte den Hörer ans andere Ohr. Meine Untergebenen hörten mit verständnislosen Mienen zu.
»Womit war er
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