Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe
Wüten in seinem Inneren hielt an, während ihre Liebkosungen kein Ende fanden. Wann immer er fürchtete, er könnte grob werden, hielt er inne. Berenike nutzte die Pausen, um seine verschwitzte Kleidung abzustreifen. Küsse trafen seine Augen, seine Wangen, seine Mundwinkel, zogen eine Spur über seinen Hals und benetzten seinen Brustkorb. Juvenal überließ sich ihr, zweigeteilt zwischen dem Kampf gegen seinen Schatten und ihren Berührungen. Es war eine Gratwanderung, bei der er wachsam bleiben musste. Als Berenike tiefer glitt, drohte er abzustürzen und hob den Kopf. Gleich einem Fächer breitete sich ihr Haar auf seinem Oberkörper aus. Mit beiden Händen griff er hinein. Warmer Atem hauchte über seinen Schwanz.
„Nike, das ist im Augenblick eine schlechte Idee.“
Sein Einwand mündete in einem kehligen Stöhnen, als ihre Lippen sich um sein Glied legten. Sie raffte ihr Haar im Nacken. Er pulsierte in ihrem Mund, während ihre Mandelaugen seinen Blick knebelten. Der Anblick ihrer Lippen, die sich um seine Eichel wölbten, erstickte jeden Widerspruch. Selbst die Bestie war für einen Moment verstummt. Ergeben sank sein Kopf zurück. Stück um Stück glitt er tiefer in die feuchte Wärme. Sein Körper versteifte sich. Für einen Herzschlag überkam ihn die Angst, sie könnte ersticken. Bis zur Wurzel nahm sie ihn auf. Unfassbar!
„Gott, steh mir bei“, murmelte er rau und krallte sich in die Wolldecke.
Die Schluckbewegungen ihrer Kehle machten ihn verrückt. Während das Pochen in seinem Schwanz seinen gesamten Körper ergriff, rannte die Bestie gegen seinen Willen an. Sein Atem wollte stocken, doch tief durchatmen und Fassung bewahren war unmöglich. Berenike trieb ihn mit den Bewegungen ihres Mundes, dem Streicheln ihrer Zunge auf die Erfüllung zu. Flatternd reizte ihn ihre Zungenspitze, peitschte seine Sinne auf. Die Vorstellung, sich in ihren Mund zu verströmen war eine Verlockung und gleichzeitig so unerhört, dass er den Kopf in die Höhe riss.
„Nike, ich kann nicht länger …“
Sie spreizte die Hand auf seinen verhärteten Bauchmuskeln, als wollte sie ihn beschwichtigen. Zweimal saugte sie fest an ihm, beim dritten Mal kam er. Ihre Lippen teilten sich, und er konnte sehen, wie sein Samen in ihren Mund schoss. Mit einem rohen Aufschrei bäumte er sich auf. Ihr Mund umhüllte ihn erneut, während er sich in endlos anmutenden Schüben ergoss. Das Wissen, dass sie seinen Samen schluckte, steigerte seine Lust. Er drückte sich tief in das Heu, hörte seine heisere Stimme sinnlose Silben murmeln. Sie schob sich an seinem sich windenden Körper nach oben und legte sich auf ihn. Trotz des heftigen Höhepunktes blieb er hart.
„Das ist besser als dein Blut, mi cielo“, flüsterte sie ihm zu.
Das war besser als alles, was er kannte. Vielleicht sollte er sich dessen schämen, da es auch besser war als die Erinnerung an die lange zurückliegenden Nächte mit Sorscha, doch über Scham war er weit hinaus. An die Vergangenheit wollte er nicht länger denken. Er lebte hier und jetzt. Eng zog er sie an sich, genoss die Kühle ihrer glatten Haut, das Kitzeln ihres Haares und schmeckte den Nektar ihrer Lippen, der durchsetzt war von seinem salzigen Geschmack. Die Bestie konnte toben, so viel sie wollte, mühelos hob er Berenike etwas an und drang mit einem tiefen Stoß in sie ein. In ihm brüllte es auf. Die Kellerdecke schien sich jäh gehoben zu haben und das Mondlicht einzudringen.
Juvenal blieb reglos liegen. Er war zu weit gegangen.
Berenike richtete sich über ihm auf, in Silberlicht getaucht.
„Warte!“, stieß er geradezu panisch aus und umfasste ihre Hüften.
Sie gönnte ihm keine Pause. Ihr Becken bewegte sich fordernd und trieb ihn auf den nächsten Sinnesrausch zu, während die Bestie in ihm außer Rand und Band geriet. Seiner Haut entströmte mit dem Schweiß der intensive Geruch seiner Marke. Er musste nicht nur einen Schatten bändigen, sondern dazu eine liebeshungrige Lamia. Berenike lachte hell auf, als er sie packte und sich mit ihr herumwarf. Sobald sie unter ihm lag, drückte er sie mit seinem Gewicht in das Heu und zwang sie zur Reglosigkeit.
„Wir müssen langsam und sachte sein“, ermahnte er sie und wusste selbst nicht so genau, wie er das anstellen sollte.
Ihr Schoß zog sich um ihn zusammen. Durch lange Wimpern bedachte sie ihn mit einem Blick, der definitiv keinem Menschenkind gehörte. Kurze Fingernägel kratzten über seinen Rücken. „Ich brauche es weder langsam
Weitere Kostenlose Bücher