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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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ihre Brüste streichelte. Wenn Juvenal erst einmal herausfand, wie biegsam eine Lamia wirklich war, würde er nie wieder einen klaren Kopf zurückerlangen. Mica hatte es vorhergesehen, es sich sogar gewünscht, da es vieles einfacher machen würde. Es hatte so kommen müssen, aber weshalb ausgerechnet in dieser Nacht?
    Berenike warf den Kopf herum. Ihr langes Haar peitschte Juvenal ins Gesicht. Mica sah kurz ihr Gesicht. Die halb geöffneten Lippen, den Schimmer ihrer Mandelaugen, ihre Ekstase. Flugs wandte er sich ab. Hölle und Verdammnis, es roch nicht etwa so stark nach Farn, weil es eine Vollmondnacht war, sondern weil Juvenal seine Marke freisetzte. Er war dabei, Berenike zu seiner Gefährtin zu machen. Wie viel Zeit mochte dieses Ritual beanspruchen?
    Mica lehnte sich an das Regal und zwang sich zur Geduld. Wenn er von den drängenden Bewegungen des Werwolfs auf die Dauer dieser Vereinigung schloss, musste es bald vorüber sein. Er zählte langsam bis hundert. Dann bis dreihundert. Fünfhundert. Das Stöhnen und Keuchen nahm kein Ende. Sechshundert. Siebenhundert. Acht… Herrschaftszeiten, sie mussten das Haus verlassen, ehe die Asrai sie aufspürte. Absichtlich fest auftretend, damit sie sein Kommen hörten, stiefelte er um das Regal herum und bohrte den Blick ungehalten in Juvenals breiten Rücken. Auf der gebräunten Haut sprangen die Muskeln hervor. Seine Schritte sowie sein Räuspern hatten keine Wirkung. Berenike löste sich aus ihrem Bogen, drückte die Hände auf die Decke und rieb ihren kleinen, festen Hintern an Juvenal. Ein Aufbellen, und ihre Körper wanden sich in Lustschüben.
    Mica ballte die Fäuste. Es konnte doch nicht sein, dass er von einer Asrai gehetzt durch einen nassen Wald rannte, während diese beiden es fröhlich miteinander trieben. Ihre Selbstvergessenheit machte ihn so fuchsteufelswild, dass er lautstark explodierte.
    „Seid Ihr irgendwann auch einmal fertig damit?“
    Diesmal war die Wirkung phänomenal. Mit einem Aufschrei fiel Berenike auf den Bauch und riss die Decke an sich. Da Juvenal darauf kniete, verlor er das Gleichgewicht und krachte mit der Schulter in die Wand. Feuchte Haarsträhnen fielen über seine Augen. Dahinter funkelte ein zornerfüllter gelber Blick. Der Werwolf sprang so schnell auf, dass sogar ein Vampir zusammenschrecken konnte. Sein Glied war noch immer erigiert und geradezu aggressiv auf Mica gerichtet.
    „Was suchst du hier?“, donnerte Juvenal in einer Lautstärke, die mühelos das Dach vom Haus hätte heben können. „Verschwinde!“
    „Du …“ Für einen Augenblick fehlten Mica die Worte. „Idiot!“
    Die gelben Augen verengten sich zu Schlitzen. „Du kommst zu spät, um Einwände vorzubringen. Und jetzt raus mit dir!“
    Als wäre Mica Zeit geblieben, über Einwände auch nur nachzudenken. Er blickte an Juvenal vorbei zu Berenike. Sie hatte die Decke um sich geschlungen und strich ihr Haar glatt. In ihrem Gesicht stand echte Überraschung über seine Gegenwart. Ihre Wangen glühten, und sie bedachte ihn mit einem Lächeln, das an Trunkenheit kaum zu überbieten war. Mica sah zurück zu Juvenal.
    „Uns fehlt die Zeit zu Disputen, Garou. Wir müssen schnellstmöglich weg von hier. Der Morgen dämmert, du kannst gefahrlos nach oben kommen.“
    „Einen Dreck werde ich.“
    Aus der leisen Antwort war eine unterschwellige Drohung herauszuhören. Mica drückte die Finger gegen seine Nasenwurzel. Er spürte den Anbruch eines neuen Tages in den Knochen. Es war schwierig, bei Vollmond mit einem Alphawolf zurande zu kommen, doch das schien nichts gegen einen Werwolf, der sich entschieden hatte, seine Marke auf einer Frau zu verteilen. Berenike, die bisher zu allem ihre Meinung kundgetan hatte, gleichgültig, ob jemand sie hören wollte, zwirbelte eine Haarsträhne zwischen den Fingern und lächelte selig in sich hinein.
    „Juvenal“, knirschte er hervor. „Wir haben den Spiegel der Sonne und uns obendrein gewaltige Schwierigkeiten eingehandelt. Wir können auf keinen Fall länger in diesem Haus verweilen.“
    „Verschwinde endlich!“
    Tief durchatmend vermied Mica jeden weiteren Blick auf das gegen ihn gerichtete Glied. Es lenkte ihn zu sehr ab. Vielleicht musste er langsamer sprechen, um Juvenal zu erreichen. „Der Kristall hat die Asrai angelockt. Weitaus schneller, als ich es vorhersehen konnte. Wir sind stundenlang durch den Wald gerannt, um sie abzuhängen. Der Regen wird von Minute zu Minute stärker und das heißt, dass sie die Gegend

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