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Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe

Titel: Der Fürst der Wölfe - Wegner, L: Fürst der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Wegner
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Ruhe eine. Eine Stille, die Grishans Rückgrat verknöcherte. Er erhob sich langsam zu seiner vollen Größe.
    „Bleib, wo du bist, Bürschchen!“, knurrte einer der Jäger und richtete die Armbrust auf ihn.
    Ob er weiterhin knurren würde, wenn er das Fauchen einer Großkatze hörte? Instinktiv bleckte Grishan die Zähne. Der Pfeil würde sehr schnell sein, doch er konnte ihm ausweichen. Darin war er absolut sicher. Ein kaum hörbares Zungenschnalzen rief ihn zur Räson. Seine Einmischung war unerwünscht. Er verhielt sich reglos, als ein Jäger auf ihn zu und an ihm vorbeiritt. Seine untere Gesichtshälfte bedeckte ein struppiger Bart. Vor der Hütte beugte er sich seitlich aus dem Sattel und spähte durch die offene Tür.
    „Potzblitz! Da liegt ein Mann, ein Aristokrat. Ich glaube, er ist tot, Mylord.“
    „Jener Mann ist mein Gemahl und Ihr stört seinen Schlaf“, gab Berenike ruhig zurück.
    „Sein Haar ist viel zu hell, um zu diesem Gesindel zu gehören“, rief der Bärtige den anderen zu. „Sie haben ihn ausgeraubt, umgebracht und in der Hütte aufgebahrt. Ein abscheulicher Mord, Mylord! Seht selbst nach. Er atmet nicht mehr.“
    Ein bösartiger Funke sprühte in den hellen Augen des großen Federhutes auf. Sein Lächeln war grausam und von Triumph verzerrt. „Ich bin der Richter auf meinem Land, Weib. Ihr beide seid verhaftet, und auf Mord steht der Tod durch Rädern.“
    Aus seinen Worten klang etwas vollkommen anderes heraus. Er wollte sie einer grausamen Todesstrafe zuführen, doch bevor dies geschah, wollte er Berenike in sein Bett holen. Sie musste seine Gedanken ebenso gut wie Grishan erahnen, doch zeigte sie keine Spur von Unruhe, während er sich kaum noch zurückhalten konnte.
    „Er ist keineswegs tot und wir keine Mörder. Lasst uns friedlich unserer Wege ziehen, das ist alles, was ich von Euch verlange.“
    „Du hast überhaupt nichts zu verlangen, Dirne!“, brüllte Mylord Federhut auf sie herab. „Humphreys! Erschieße den Burschen, wir nehmen …“
    Sein Befehl wurde abrupt und gnadenlos abgekürzt, da die Pfanne mitten in sein Gesicht schmetterte. Wie dies geschehen war, obwohl Berenike unten am Boden stand und er auf einem Pferd saß, hatte Grishan nicht mitbekommen. Er war lediglich erstaunt über das melodische Klingen des Zusammenpralls einer Eisenpfanne mit einem Männergesicht. Mylord kippte aus dem Sattel, direkt in Berenikes Hände. Sofort umspannte sie seinen Kopf und hielt ihn daran aufrecht. Seine Augen rollten blicklos umher.
    „Lasst die Waffen sinken, oder ich breche diesem Gimpel das Genick!“
    Schreck über das plötzlich veränderte Kräfteverhältnis lähmte die drei Jäger. Mit weit aufgerissenen Mündern und geweiteten Augen senkten sie die Armbrüste. Grishan wich in den Schatten der Hütte zurück.
    „Ist dir klar, wen du mit dem Tod bedrohst, Hure?“, kreischte der Bärtige. Speichel flog von seinen Lippen.
    „Nein, aber dir sollte klar sein, dass mir das vollkommen gleichgültig ist. Werft die Armbrüste zu meinem Begleiter. Sofort!“
    Ihre Stimme wurde dunkler und erlaubte keinen Widerspruch. Die Waffen wurden entsichert und landeten vor Grishans Füßen.
    „Die Pfeile auch!“
    Nachdem auch die Köcher am Boden lagen, hievte Berenike Federhut in den Sattel, wobei er seinen Hut verlor. Bäuchlings hing er über seinem Pferd, so weit bei Sinnen, um seinen Schädel zu umfassen. Am Zügel führte sie das Pferd auf einen der Männer zu.
    „Ich habe eine kleine Bitte geäußert, und ihr habt sie ignoriert. Verschwindet von hier und haltet euch fern. Das …“
    Einer der Jäger sprang unvermittelt aus dem Sattel. Ein einziger knapper Handkantenschlag ließ ihn in sich zusammenfallen. Fassungslos schnappten die anderen beiden nach Luft. Berenike setzte ein Lächeln voller Liebreiz auf. „Wenn ich noch nachdrücklicher werden muss, könnte dieser Tag euer letzter werden. Oder vielleicht die letzte Nacht, sollte der Blondschopf erwachen und ich mich über euch beklagen. Glaubt mir, so hübsch sein Gesicht ist, so unfreundlich kann er werden.“
    Damit zeigte sie offen ihre Fänge. Die Reiter schrien auf und trieben die Fersen in die Seiten ihrer Pferde. Einer von ihnen besaß genügend Geistesgegenwart, um das Pferd von Mylord am Zügel zu packen und mitzunehmen, doch ihren Kameraden ließen sie liegen. Grishan sah ihnen nach und gluckste. Dieses kleine Intermezzo hätte ihm noch besser gefallen, hätte er mitmischen dürfen. So oblag es ihm lediglich,

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