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Der Funke des Chronos

Titel: Der Funke des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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Arbeitstische zu sehen, auf denen Werkzeuge, Kolben, Uhren und Messinstrumente standen.
    Doch das allein war es nicht, was Tobias’ Herz einige Takte schneller schlagen ließ. Nur drei Schritte von ihnen entfernt, mitten im Raum, standen zwei Holzblöcke, auf denen jeweils eine Zeitmaschine stand. Mit ihren Kufen, dem rautenförmigen Sattel und dem großen Parabolschirm hinter dem Sitz sahen sie einander zum Verwechseln ähnlich. Eine von ihnen musste die erst jüngst zusammengesetzte Maschine sein. Die andere hingegen war jene, mit der Tobias gereist war! Der Anblick war paradox. Nach allem, was er wusste, handelte es sich um dieselbe Maschine. Nur dass die eine in der Zeit vorwärts- und dann wieder zurückgereist war. Oder waren es doch zwei baugleiche Apparate?
    Tobias war von dem Anblick so gebannt, dass er die vier Männer erst gar nicht wahrnahm. Ganz in der Nähe einer großen Ladeluke, die außen an der Turmwand angebracht war, hockten Lewald und Lindley. Beide waren an Armen und Beinen gefesselt. Lewald starrte apathisch zu Boden, während sich Lindley in seinen Fesseln wand und vergeblich versuchte, die Stricke zu lockern. Der Diener de Lagardes, soeben dabei, ein Tuch zu einem Knebel zu drehen, beugte sich über ihn.
    Der französische Arzt hingegen stand etwas von seinen Gefangenen entfernt vor einem der Arbeitstische. Er hielt den Kristallstab in Händen, an dessen Ende sich ein Gewinde befand, auf dem der schillernde Smaragd thronte.
    Soeben war er damit beschäftigt, eine ausgehöhlte Elfenbeinkugel über Edelstein und Stabende zu schrauben.
    Der Aktivierungshebel!
    »Etonnant, Monsieur Ingenieur«, erklärte er. »Sie haben ganze Arbeit geleistet. Das einzige, was fehlte, war die ultima materia. Isch bin sehr stolz auf Sie.«
    Lindley wollte etwas erwidern, doch in diesem Augenblick bemerkte der Engländer Tobias und Heinrich Heine. Hastig presste dieser einen Finger auf die Lippen. Der Ingenieur nickte unmerklich und brüllte wieder los.
    »Sie verfluchter Schuft, glauben Sie nur nicht, dass ich Ihnen helfe, die Maschine in Betrieb zu nehmen! Verrecken sollen Sie!«
    Die Ablenkung glückte. De Lagarde wandte sich höhnisch lachend zu ihm um. »Aber Monsieur Lindley, isch bin auf Ihre Hilfe nischt angewiesen. Haben Sie schon vergessen, wer die Papyrusrollen übersetzt hat?«
    Heine und Tobias schlüpften lautlos aus der Luke und schlichen sich von hinten an ihre beiden Gegner an.
    »Hände hoch!« schrie Heine mit erhobener Waffe.
    De Lagarde und sein Kumpan fuhren überrascht herum.
    »So sieht man sich wieder«, antwortete Tobias mit eisiger Stimme.
    Er hörte, wie hinter ihm auch der dicke Konstabler die Turmkammer betrat.
    »Merde!« fluchte der Untergebene des Franzosen, und sein Blick irrlichterte zu dem Arbeitstisch ganz in seiner Nähe. Dort lag die doppelläufige Pistole, mit der er den Küster erschossen hatte.
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle!« schrie Heine und spannte den Hahn seiner Pistole. Ein hässliches Knirschen ertönte, und der Schlaghammer brach ab. Ungläubig starrte der Dichter seine Waffe an. Sie hatte die rauhe Behandlung unter dem Michel nicht schadlos überstanden.
    Im nächsten Augenblick überschlugen sich die Ereignisse.
    »Hector!« Mit einem Schrei riss de Lagard die eigene Pistole aus dem Gürtel und schoss, während sich Tobias mit aller Heftigkeit gegen den Dichter warf, um ihn aus der Schußbahn zu stoßen. Nur einen Augenblick später fühlte er einen beißenden Schmerz am rechten Ohr, der ihm die Tränen in die Augen trieb. Er und Heine stürzten zu Boden, und schreiend fasste er sich an den Kopf. Tobias spürte Blut und zerfetzten Knorpel. Die Kugel hatte ihm die Hälfte des Ohrs abgerissen.
    De Lagardes Untergebener griff unterdessen nach der Pistole auf dem Arbeitstisch. Doch jetzt wirbelte ein langer Schatten durch den Raum, und bevor der Mann die Waffe ergreifen konnte, bohrte sich die Hellebarde knapp vor ihm in den Verputz der Turmwand. Überrascht sprang der Mann zurück und wurde plötzlich von einem Tritt zu Boden geworfen, den ihm der gefesselte Lindley verpasste. Knirschend brach die antike Waffe aus dem Mauerwerk.
    Tobias und Heine versuchten wieder auf die Beine zu kommen, als neben ihnen ein lauter Schrei ertönte. Wie ein wütender Ochse stürmte der dicke Konstabler mit gesenktem Haupt an ihnen vorbei.
    Der verblüffte Arzt sprang neben eine der beiden Zeitmaschinen und zog sein Rapier. Doch ihn hatte Borchert nicht zum Ziel. Brüllend

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