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Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag

Titel: Der Gandolfo-Anschlag - Ludlum, R: Gandolfo-Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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das Steuer übernommen hatte, auf dem Vordersitz. Der Wagen fegte durch die Straßen und raste gefährlich um die Ecken des morgendlichen Algier. Sie hatten die Hälfte einer Hügelstrecke hinter sich gebracht, als Devereaux plötzlich erkannte, daß sie in die Richtung des Dar-el-Beida-Flughafens fuhren.
    »Fahren wir zu einem Flugzeug?« fragte Sam argwöhnisch.
    Madge, die neben ihm saß, antwortete. »Oh, sicher, Süßer. Tizi Ouzou liegt etwa zweihundert Meilen östlich. Du würdest ganz bestimmt nicht mit dem Wagen hinfahren wollen. Ich war schon einmal dort.«
    Devereaux sah sie an, wunderte sich und flüsterte: »Ich erinnere mich. Ich verstehe nur nicht, weshalb du hier bist. Weißt du, worauf du dich da eingelassen hast? Weißt du, was du tust?«

    »Ich versuche nur, dir zu helfen.«
    »Das hat Rose Mary Woods auch versucht.«
    Das Innere des Helikopters war nur ein bißchen kleiner als die Haupthalle der Pennsylvania Station. Überall lagen schwellende Polster, und neben jedem Sitz stand eine prunkvolle Wasserpfeife, die an der Wand befestigt war und unter der eine Art Bunsenbrenner loderte. Hinten war eine offene Kombüse zu sehen.
    Und nach drei Minuten in der Luft bekam Sam seit, wie es ihm erschien, einer Ewigkeit zum erstenmal wieder etwas, das einigermaßen an Nahrung erinnerte. Eine kleine Tasse mit einer bitteren schwarzen Flüssigkeit, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Kaffee hatte, noch wesentlich mehr aber mit bitterer Lakritze, vermengt mit abgestandenen Sardinen.
    Er trank die Flüssigkeit mit einem Schluck, schnitt eine Grimasse und sah die winzige, in Laken gehüllte Gestalt an, die ihm das Getränk gebracht hatte. Die winzige Gestalt hantierte an der Wasserpfeife herum und hielt ein Streichholz an den Brenner. Ein langer Gummischlauch mit einem Mundstück wurde von irgendwo herangeholt und Sam hingehalten.
    Er nahm das Mundstück entgegen und überlegte. Wahrscheinlich würde ihm das nicht sonderlich gut tun, andererseits war es etwas, das man in den Mund stecken konnte. Er war inzwischen an einem Punkt angelangt, wo nichts schlimmer sein konnte als die halbbenommene Agonie, die er empfand. Er schob sich das Mundstück zwischen die Zähne und sog daran.
    Es war eigentlich nicht Rauch — eher eine Art Dampf. Süß und gleichzeitig würzig. Wirklich sehr angenehm. Tatsächlich sogar recht köstlich. Auf seine Art irgendwie ablenkend.
    Er sog kräftiger und dann schneller, sah zu Madge hinüber, die ihm auf ein paar Polstern gegenübersaß. »Würde es dir etwas ausmachen, meine Liebe?« hörte er sich ganz ruhig sagen. »Bitte, leg all deine Kleider ab.«

    »Ich würde das nicht überstürzen«, erwiderte die junge Frau in einem provozierenden, atemlosen Flüstern.
    Flüsterte sie wirklich? Ihre Stimme schien aus anderen Bereichen der Akustik einzutreffen.
    »Zuest deine Bluse, wenn es dir nichts ausmacht.« Wieder war er nicht ganz sicher, ob er das wirklich gesagt hatte, was er sich sagen hörte. »Und dann, wenn du vielleicht dein Hemd ausziehen würdest, während du einen kleinen Schlangentanz vollführst, das wäre sehr nett.«
    »Tu das verdammte Ding runter!«
    »Ist es denn oben?« Er konnte tatsächlich ihr Parfüm riechen. Und er empfand jetzt keine Schmerzen mehr in seinem Magen. Statt dessen konnte er verspüren, wie eine große Kraft seinen ganzen Körper durchpulste. Er war zu gewaltigen Taten fähig. Er war — wie war das doch? — der Gebieter der Wüstenwinde. Ein Fürst des Donners, ein Schleuderer der Blitze, mit dem Mut aller Löwen Judäas.
    »Das ist keine Lucky Strike, an der du da ziehst. Das ist reines Haschisch.«
    »Wie ...?« Die Information erreichte jenen winzigen Winkel seines Gehirns, der noch funktionierte. Was zum Teufel tat er? Er spuckte das Mundstück aus und versuchte das Flugzeug zu stabilisieren. Es mußte der Helikopter sein, weil ... Da war etwas, das plötzlich um ihn kreiste. Der Löwe von Judäa begann zu schrumpfen. Eine ausgemergelte Miezekatze nahm seinen Platz ein.
    Und dann hörte er die klagenden Worte von Peter Lorre, der aus der Steuerkanzel nach hinten gekommen war. »Wir sind auf Kurs Süd-Südost von Tizi Ouzou.«
    »Wie kommt das?« Madge regte sich ziemlich auf und versuchte gar nicht erst das zu verbergen. »Sie haben Tizi gesagt, nicht sonstwo. Ich habe Freunde an der Rue Joucif, du Fliege! Mein verstorbener Mann hat der algerischen Regierung wirklich eine ganze Menge Gefälligkeiten erwiesen! «
    »Tausend Nächte wonniger

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