Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Gast: Roman

Der Gast: Roman

Titel: Der Gast: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
und runzelte die Stirn. »Hast du gedacht, ich lüge?«
    »Nein!«, stieß er verwirrt hervor. »Ich weiß nicht. Am Anfang nicht. Aber dann, als du mich dazu gebracht hast, deine Wunde zu berühren, und es in Wirklichkeit deine … du weißt schon … war, da habe ich geglaubt, du hättest dir das Ganze vielleicht nur ausgedacht.«
    »Es ist wirklich passiert. Und es war tatsächlich meine Wunde, die du berührt hast. Du hättest das ganze Blut sehen sollen …«
    »Ich dachte, du wolltest mich reinlegen. Damit ich dich da unten anfasse.«
    Ihre Mundwinkel hoben sich. Die schlanken nackten Schultern zuckten auf und ab. »Das auch.« Das Lächeln erlosch wieder. »Ich meine, ich hab ein bisschen mit dir rumgespielt, aber … Der Rest war die reine Wahrheit. Ich hab … niemand hat es seitdem mit mir gemacht. Ich hab niemanden gelassen, weil sie mir damals so wehgetan haben.«
    »Und du hast Angst, dass ich dir auch wehtue?«
    Sue nickte und ließ sich wieder auf ihn sinken. Sie drückte ihr Gesicht an seinen Hals. Er streichelte ihren Rücken.
    »Wir müssen es nicht tun«, sagte Neal.
    »Ich will aber.«
    »Wir müssen nicht.«
    »Ich will. Ich hab bloß ein bisschen Angst. Ich mag keine Schmerzen.«
    Bei diesen Worten schnürte sich Neals Kehle zusammen, und seine Augen brannten.
    Ich mag keine Schmerzen.
    Etwas, das ein verängstigtes Kind sagen würde.
    In seinem Kopf tauchte plötzlich ein Bild von Elise auf, wie sie tot auf dem Rand der Wanne saß, die Arme ausgestreckt, die Hände gefesselt, der Kopf herabhängend – verstümmelt und blutig und mit einem Stück Seife im Mund.
    Er drückte Sue fest an sich.
    Sie stöhnte. »Du zerquetschst mich.«
    Er ließ sie los. »Entschuldigung.«
    Sie küsste ihn auf den Mund. Dann kroch sie rückwärts vom Bett. Sie blieb am Fuß des Bettes mit Neals Knien zwischen ihren Beinen stehen.
    Er stützte sich auf die Ellbogen. »Was hast du vor?«
    »Ich will weitermachen«, sagte Sue.
    »Bist du sicher?«
    Statt einer Antwort beugte sie sich vor und öffnete seinen Gürtel.
    Dann knöpfte sie seine Hose auf, zog sie bis zu den Knien herunter und trat einen Schritt zurück. Neal hob die Füße.
    »Danke«, sagte sie und zog ihm Schuhe und Socken aus. Danach streifte sie die Hose über seine nackten Füße. Sie trat wieder einen Schritt vor und schob die Finger unter das Gummiband seiner Unterhose.
    Neal packte ihre Handgelenke.
    »Du willst sie mir einfach runterreißen?«, fragte er.
    »Ich muss sie ja nicht unbedingt reißen .«
    Als er ihre Hände losließ, hob sie das Gummiband an, zog die Unterhose herunter und befreite seine Erektion.
    Sie starrte darauf.
    Sie schürzte die Lippen.
    »O Mann«, murmelte sie. »Soll sich das gut anfühlen, wenn man so ein Ding reingestoßen kriegt?«
    »Ich muss es ja nicht unbedingt stoßen «, sagte Neal.
    Der Ausdruck auf Sues Gesicht war eine Mischung aus Lächeln und schmerzverzerrter Grimasse. Kopfschüttelnd zog sie die Unterhose ganz herunter und warf sie zur Seite.
    Dann trat sie ein paar Schritte vom Bett zurück. Neal sah zu, wie sie auf einem Fuß balancierte und den weißen Turnschuh am anderen auszog. Sie verlor das Gleichgewicht und hüpfte herum, während sie den Socken abstreifte. Als der eine Fuß nackt war, machte sie mit dem anderen weiter. Ihr goldenes Haar schwang durch die Luft, und die kleinen Brüste sprangen auf und ab.
    Sie bückte sich und verschwand aus Neals Blickfeld.
    »Was machst du?«, fragte Neal.
    »Nix.«
    »Aha. Okay. Während du nichts machst …« Er setzte sich auf und schälte sich aus dem Sweatshirt. Als er es auf den Boden warf, erhaschte er einen Blick auf Sues Rücken. Sie hockte dort auf allen vieren. »Kann ich dir irgendwie helfen?«, fragte er.
    »Nein, danke.«
    »Gut.« Neal zog die Bettdecke herunter. Dann streckte er sich auf dem Rücken aus. Er räkelte sich und genoss das Gefühl des kühlen Lakens auf seiner Haut.
    Als er ein Kissen unter seinen Kopf stopfte, stand Sue auf.
    Sie trug das goldene Armband um ihren linken Oberarm.
    »O nein«, stöhnte Neal.
    Sie sah ihn missbilligend an. »Ich finde, es sieht schön aus.«
    »Ich liebe den Anblick«, versicherte Neal ihr. »Besonders, wie es den Rest deiner Aufmachung ergänzt.«
    Sie lachte und sah auf das Armband. »Es passt auch da oben gut«, sagte sie.
    »Und es ist praktisch so«, fügte Neal hinzu.
    An ihrem Oberarm konnte sie es leicht mit den Lippen erreichen.
    »Hast du vor, es zu benutzen?«, fragte er.
    Sue zuckte die

Weitere Kostenlose Bücher