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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Rhoan Gefahr, aufzufliegen?
    »Was hast du mit deinem Wissen angefangen?«
    »Ich bin damit nicht zu meinem Möchtegernmeister gegangen. Das schwöre ich dir«, bemerkte sie trocken, und ein gewisses Blitzen in ihren blinden Augen veranlasste mich, ihr zu glauben.
    Vielleicht war ich ein Narr, dass ich mich so leicht von ihrer scheinbaren Aufrichtigkeit und der Verachtung und Wut in ihrer Stimme einnehmen ließ.
    »Und wieso nicht? Er hat Misha umgebracht, weil der versucht hat, ihn zu hintergehen. Er würde keinen Augenblick zögern, das Gleiche mit dir zu machen.«
    »Ich weiß. Aber es muss etwas passieren.«
    »Und zwar?«
    Sie lächelte kühl. »Bevor ich Einzelheiten verrate, muss ich wissen, ob die Abteilung zu Verhandlungen bereit ist.«
    »Ja«, sagten Jack und ich gleichzeitig. Er fügte noch hinzu: »Kommt natürlich auf ihre Forderungen an.«
    Sie hob eine ihrer blassen Brauen. »Musst du nicht zuerst mit deinem Chef sprechen?«
    »Nein. Ich kann ihn in meinem Kopf hören.« Ich war versucht hinzuzufügen »… und nein, ich bin nicht verrückt«, verkniff es mir jedoch. A, weil sie letzte Nacht erlebt hatte, dass ich über telepathische Kräfte verfügte, und B, weil ich glaubte, dass ich nicht weit davon entfernt war, verrückt zu werden. Schließlich würde keine vernünftige Person, und sei sie noch so wütend oder rachsüchtig, freiwillig in der Höhle des Löwen mit dessen Adjutanten vögeln, um an Informationen zu kommen.
    »Telepathie.« Sie nickte. »Bei deiner Tätigkeit ist das wirklich praktisch, aber es erstaunt mich, dass sie dir nicht beigebracht haben, besser damit umzugehen.«
    »Hätten wir ja, wenn wir davon gewusst hätten«, dröhnte Jack höhnisch. »Aber da hat wohl jemand vergessen, uns einzuweihen.«
    Ich ignorierte ihn. Er würde sowieso alles, was ich sagte, gegen mich verwenden. »Was für ein Geschäft schlägst du vor?«
    Sie lächelte und deutete mit der Hand auf das Sofa. »Bitte setz dich.«
    »Ich stehe lieber, danke.« Aus dem Stand heraus war es wesentlich leichter, zu flüchten oder jemanden anzugreifen.
    Sie hob skeptisch wieder die Brauen. »Du misstraust mir. Das spüre ich.«
    »Ganz recht.«
    »Du bist ehrlich. Das gefällt mir.«
    »Und mir würde gefallen, wenn du endlich zum Punkt kämst.«
    Sie schlug elegant die Beine übereinander und umfasste mit den Händen ihre Knie. »Okay, ich verlange Straffreiheit für alle Taten, die ich im Auftrag von Starr begangen habe.«
    »Das hängt stark davon ab, was sie uns im Gegenzug dafür bietet«, erklärte Jack.
    »Und?«, fragte ich, denn ich spürte, dass noch mehr auf Dias Wunschzettel stand.
    »Er darf nicht wissen, dass ich dir helfe. Deshalb werde ich niemals gegen ihn aussagen.«
    Wenn sie glaubte, dass Starr jemals einen Gerichtssaal zu sehen bekam, war sie ziemlich naiv. Die Abteilung hatte die Macht, ein Urteil zu fällen und es umgehend zu vollstrecken. Davon machte sie regelmäßig Gebrauch. Seit ich dabei war, hatte ich ganze fünf Fälle erlebt, die vor einem menschlichen Gericht verhandelt worden waren, und das auch nur, weil die Täter teilweise menschlicher Abstammung waren. In wessen Adern nur ein Tröpfchen Menschenblut floss, der konnte den vollen Schutz der Justiz für sich beanspruchen. Nichtmenschen hatten dieses Recht nicht. In meinen Augen war das eine staatlich sanktionierte Form von Rassismus.
    »Damit kann ich leben«, verkündete Jack.
    »Noch etwas?«, fragte ich.
    Sie zögerte. »Ich möchte das Haus behalten. Ich will, dass es nicht mit veräußert wird, wenn die Regierung Starrs Besitztümer verkauft.«
    »Das kann ich ihr nicht garantieren«, sagte Jack.
    Ich wiederholte seine Aussage, und sie nickte. »Ich glaube, damit kann ich notfalls leben.«
    »Und was kriegen wir dafür?«
    Sie lächelte und deutete wieder auf das Sofa. »Bitte. Es ist ungemütlich, sich so zu unterhalten.«
    Warum? Weil sie mich auf diese Entfernung mit ihren Sinnen nicht genau orten konnte? Wahrscheinlich. Da blieb ich doch lieber, wo ich war.
    »Setz dich hin«, befahl Jack, als hätte er meine Gedanken gelesen. Er hatte sie gelesen, aber zumindest hatte ich es bemerkt. Ob ich es hätte verhindern können, war eine andere Frage. Jack war niemand, mit dem ich mich ernsthaft messen wollte. Allerdings hätte ich es bis gestern auch nicht für möglich gehalten, dass ich jemals in der Lage wäre, Quinns Schutzschilde zu durchdringen.
    Ich holte einmal tief Luft, schaffte es aber trotzdem nicht, mich zu

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