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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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tun.
    »Das ist keine Tarnung, sondern eine eingetragene Agentur.«
    »Hat sie je zuvor jemand in ihr Haus eingeladen?«
    »Da wir sie erst seit sechs Wochen beobachten, können wir das nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Sie könnte also etwas gemerkt haben?«
    »Sie schien nicht misstrauisch zu sein.«
    »Nein.« Ich zögerte. »Ich hatte aber das Gefühl, dass sie mehr weiß, als sie zugibt.«
    »Vermutlich ist sie jedem Fremden gegenüber zunächst misstrauisch. Deshalb überprüft sie alle.«
    »Vielleicht.« Ich stieß die Tür zu einem Geschäft auf und besorgte mir einen Kaffee. Haselnussgeschmack gab es zwar nicht, aber diesen Mangel glich ich durch einen Schokoriegel mit Nüssen aus. Dann griff ich noch nach einer Schachtel Schmerztabletten. Die frei verkäuflichen waren zwar nicht gerade die stärksten, aber besser als nichts. Nachdem ich bezahlt hatte, verließ ich den Laden wieder.
    »Wie habt ihr den Satz ›Du wirst uns retten‹ verstanden?«
    »Vielleicht hat sie sich versprochen?«
    »Ich glaube kaum, dass ihr etwas aus Versehen passiert.« Ich nippte an meinem Kaffee. »Hier geht etwas vor, von dem wir keine Ahnung haben.«
    »Dein Gefühl ist verständlich. Schließlich wissen wir wenig über sie oder ihre Beziehung zu Starr.« Er zögerte. »Sei trotzdem vorsichtig.«
    Als ob ich das nicht sowieso wäre. »Wie gründlich habt ihr recherchiert?«
    »Sehr gründlich. Wir bringen niemand absichtlich in Gefahr.«
    Ich grinste. »Na, da bin ich aber froh. Und? Was nun?«
    »Du suchst dir ein Zimmer in einem angemessenen Hotel und schläfst ein bisschen.«
    »Und dann?«
    »Dann warten wir ab, was der morgige Tag so bringt.«
    »Es wird also eine Menge passieren. Du verrätst mir aber noch nicht, was es ist, denn ich könnte ja etwas Wichtiges ausplaudern, falls ich in schlechte Gesellschaft gerate.«
    Jack lachte. »Rhoan hat recht. Für ein Mädchen bist du verdammt schlau.«
    Er hatte also unsere Trainingsstunde beobachtet und uns belauscht. Hatte ich es doch gewusst. »Wenn ich schlau wäre, würde ich nicht hier in einer einsamen Straße in St. Kilda stehen und mir den Arsch abfrieren, sondern wäre in New York oder Paris oder vielleicht sogar London, jedenfalls irgendwo, wo man sich überhaupt nicht für meine DNA interessiert.«
    »Deine DNA interessiert mich auch nicht.«
    »Nein, nur meine Mitarbeit in der neuen Wächterdivision«, erwiderte ich trocken. »Wie zum Teufel komme ich von hier aus zu Dias Haus?«
    »Fahr mit der Straßenbahn die Malvern Road hinunter, und steig an der Kooyong Road aus. Huntingfield liegt auf halber Strecke zwischen Malvern und Toorak.«
    »Von dort laufe ich also hin und zurück.«
    »Das wird dich schon nicht umbringen.«
    »Das sagst du so einfach. Du bist ja gestern nicht von Gautier zu Brei geschlagen worden.«
    »Du auch nicht, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    Nur weil er eingegriffen hatte. »Gute Nacht, Jack.«
    »Gute Nacht, Poppy.«
    Ich schnaubte verächtlich und drückte auf den Knopf hinter meinem Ohr. Das leichte elektrische Summen, das meine Ohren gereizt hatte, erstarb, doch der Schmerz in meinem Kopf blieb. Ich warf ein paar Tabletten ein und spülte sie mit dem bitteren Kaffee herunter, dann aß ich noch mehr Schokolade, um den Geschmack loszuwerden.
    Nachdem ich einige Blocks gelaufen war, entdeckte ich ein schäbiges Hotel, das günstige Zimmer anbot. Es war genau die Art von Nobelherberge, in der Poppy absteigen würde. Hätte ich nicht ihre Rolle gespielt, hätte ich mich nicht einmal in die Nähe gewagt. Das Hotel befand sich neben einer Bar, aus der mir der Geruch von Schnaps und schwitzenden Menschenleibern entgegenschlug. Das laute Gelächter, das aus dem Inneren der Bar drang, ließ auf reichlich Kundschaft schließen. Das wiederum verhieß wenig Schlaf. Ich holte einmal tief Luft, sagte mir, dass es nur für eine Nacht wäre, und ging hinein.
    In dem Gebäude war der Gestank noch schlimmer, und die Zimmer waren noch heruntergekommener, als von außen zu ahnen war. Das Bett schien uralt zu sein und war offenbar Zeuge zahlreicher Paarungen gewesen. Ich rümpfte die Nase und blickte nach unten. Der Teppich sah auch nicht besser aus, aber zumindest hing dort der Boden nicht durch.
    Mit einem Seufzer nahm ich die Decke, die zumindest sauber aussah und roch, und schlug mein Lager auf dem Boden auf. Dann zog ich mich aus, wandelte meine Gestalt, damit die Wunden an meinem Arm schneller verheilten, und legte mich anschließend

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