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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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des Wolfs gehalten habe.« Erneut suchte seine Hand das weiche Fell und kämmte mit den Fingern hindurch.
    »Das ist interessant«, kommentierte Will, der sich auf die Ecke des Bettes setzte. Einem guten Rätsel konnte er nicht widerstehen. »Vielleicht hat der Fluch dich mehr zu einem Wolf gemacht als die Tatsache, dass du einen als geistigen Begleiter hattest.«
    »Sieht nicht gerade wie ein Geist aus«, grummelte Benjamin und sah auf den schlafenden Wolf, den er unbewusst weiter gestreichelt hatte.
    »Nein, aber das war Tristans Zauber. Er hat den Geist aus deinem Körper verbannt und ihm eine eigene körperliche Form gegeben«, erklärte Will, während er immer noch über das Problem nachgrübelte.
    »Wenn das stimmt, dann könnte eine Wiedervereinigung mit dem Wolf ihn vielleicht zu etwas anderem machen als zu dem, der er vorher war«, stellte Tristan fest.
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Wir brauchen mehr Informationen.« Will runzelte die Stirn.
    »Und genau diese Informationen wollte ich von den...« Tristan brach ab.
    »Den… was?« Benjamins Augen richteten sich auf Tristan. Warm und menschlich, aber nicht weniger einschüchternd als die eisblauen Augen des Wolfes. »Vielleicht wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, um mir zu erzählen, was du getan hast?«
    Tristan wand sich. »Ich weiß nicht...«
    »Es tut mir leid, dass ich dich vorhin so angefahren habe. Der Gedanke, dass du Alex nah genug warst, um sogar nach ihm zu riechen, hat mir eine Heidenangst eingejagt. Wir kommen nicht besonders gut miteinander klar. Wie hast du das Rudel überhaupt gefunden?«
    Da Tristan Josh nicht anschwärzen wollte, antwortete er nur auf Benjamins erste Frage. »Ich bin zum Rudel gegangen, um sie um Hilfe zu bitten.« Er hielt den Atem an und wartete auf Benjamins Reaktion.
    »Und?«
    »Und sie haben mich abgewiesen«, erklärte Tristan ohne lange Umschweife.
    Dieses Mal schwieg Benjamin einfach. Er wusste, dass an der Sache noch mehr dran war. Und dass Tristan keine Stille lange genug ertragen konnte, um sie nicht irgendwann selbst mit Worten zu füllen.
    »Ich habe ein formelles Anliegen vorgetragen. Alex hat es abgewiesen. Und offensichtlich hat dein Wolf geglaubt, ich wäre in Gefahr. Er hat eingegriffen, um mich zu schützen. Er hat mit Alex gekämpft.«
    Benjamins Finger krallten sich in das dichte Fell. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, wie ein Kampf zwischen seinem geschwächten Wolf und dem mächtigsten Lykaner in fünf Bezirken abgelaufen war. »Warum ist er noch am Leben?«
    »Wahrscheinlich der Schock«, antwortete Tristan. »Alex wollte, dass er… ähm, dass du dich verwandelst und vor ihm kniest. Als ich erklärt habe, warum das nicht geht, waren sie alle ziemlich geschockt.«
    »War Raul auch dort?«, fragte Benjamin.
    »Ja, aber er hat mir nicht geholfen. Im Gegenteil, er hat verhindert, dass ich eingreife«, beschwerte sich Tristan.
    Erleichtert schloss Benjamin die Augen und sandte einen stillen Dank an den Werwolf. Tristan mochte Rauls Handlungen nicht als hilfreich einstufen, aber Benjamin wusste es besser. Hätte Raul nicht eingegriffen, hätte er vielleicht beide verloren, Tristan und den Wolf.
    Er schluckte den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte, und zog Tristan dicht an seine Brust. »Versprich mir, dass du nicht nochmal da hingehst«, raunte er und seine Finger glitten durch das dunkle Haar.
    »Sie haben mir ziemlich deutlich zu verstehen gegeben, dass sie uns nicht helfen werden, jetzt und auch in Zukunft nicht«, murmelte Tristan. »Ich verspreche es.«
    Benjamin nahm einen tiefen Atemzug, sog den Duft seines Gefährten ein und spürte, wie sein rasender Herzschlag sich beruhigte. Tristan und der Wolf waren zu Hause und in Sicherheit.
    Unbemerkt verließ Will das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
     
    ***
     
    Am nächsten Morgen hörte Mary, wie Tristan in die Küche kam und sich dabei mit seinem Bruder unterhielt. Sie nahm die Pfanne mit den Würstchen vom Herd und wischte sich die andere Hand an ihrer Schürze ab.
    »Guten Morgen, meine Lieben«, begrüßte sie die beiden fröhlich. Als sie sich umwandte, stieß sie einen leisen Schrei aus und ließ die Pfanne fallen, sodass sich die Würstchen überall auf dem Boden verteilten.
    Tristan stand in der Küchentür und der Schalk blitzte in seinen Augen, als er Marys erschrockenen Gesichtsausdruck sah. Anstelle von Will stand Benjamin an seiner Seite, eine Hand um Tristans Taille gelegt, die andere auf den

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