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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile
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flackerte kurz auf, als er den Wolf erwähnte, sank dann aber wieder in sich zusammen.
    Plötzlich versteifte sich Benjamins Körper, die Augen flogen auf und sein Blick ruckte zur Tür. Will verfolgte, wie die Energie erneut aufglühte, sich dieses Mal aber zu einem tiefen Rot wandelte. Er wandte den Kopf und war nicht überrascht, als er Tristan im Türrahmen stehen sah, an seiner Seite der schwarze Wolf.
    Was ihn allerdings überraschte, war Benjamins Reaktion. Er erhob sich im Bett neben ihm und zeigte viel mehr Lebenskraft als während der letzten Minuten, in denen Will im Zimmer gewesen war.
    »Was hast du getan?«, knurrte Benjamin. »Du riechst nach dem Rudel.«
     
     
     

Kapitel 16
     
     
    Benjamins Frage und seinen wütenden Tonfall ignorierend, lief Tristan zum Bett und sank daneben auf die Knie. »Du kannst mich riechen?«, fragte er und die Niedergeschlagenheit, die ihn nach seinem Besuch im Wald überkommen hatte, verschwand. »Du kannst das Rudel riechen?«
    Der schwarze Wolf war ihm gefolgt und streckte sich, bevor er auf die Matratze kletterte, sich zweimal im Kreis drehte und dann ein Fleckchen fand, auf dem er sich niederließ. Er rollte sich zusammen und legte den Kopf auf die Pfoten. Seine Augen schlossen sich und sein Körper erzitterte unter einem tiefen Seufzen.
    Tristan schenkte ihm ein liebevolles Lächeln und sein Blick wurde sanft, als Benjamin die Hand ausstreckte und seine Finger in dem dunklen Fell vergrub. Sie waren zwar noch nicht wieder eins, aber sie waren zumindest zusammen. Offensichtlich schienen Mann und Wolf beide davon zu profitieren.
    »Du stinkst geradezu nach ihnen.« Benjamin schnaubte, als könnte er dadurch den Geruch aus seiner Nase bekommen. »Besonders nach Alex.« Er spuckte den Namen des Rajan aus wie ein Schimpfwort.
    »Ja, ich werde dir gleich alles erzählen. Aber sag mir erst, was mit deinen anderen Sinnen ist. Kannst du auch besser sehen?« Er legte die Arme um Benjamins Hals und schmiegte seinen Kopf an die Brust, während er sich an ihn kuschelte. Früher hatte Körperkontakt Benjamin immer beruhigt. Und offensichtlich hatte er gerade einen kleinen Wutausbruch.
    Unauffällig zog Will sich in eine Ecke zurück. Er fühlte sich wie ein Außenseiter, als sich die Energien der beiden Männer miteinander verbanden und eins wurden. Als er den Wolf berührt hatte, war Benjamins Aura zu einem Moosgrün abgekühlt, aber kaum hatte er Alex und das Rudel erwähnt, war sie wieder ziegelrot aufgeflammt. Tristans Berührung hellte die Farbe sofort zu einem lichten Rubinrot auf.
    Als sein Zwilling Benjamin ansah und dabei spielerisch mit den Wimpern klimperte, konnte Will ein kurzes Lachen nicht unterdrücken. Tristans Kopf fuhr hoch und ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Mundwinkeln ab.
    »Was gibt’s denn da zu lachen?«
    »Du. Auf diesen Schlafzimmerblick fällt er doch wohl nicht rein, oder etwa doch?«
    »Und wenn?«
    Benjamin blickte zwischen den Männern hin und her, die einander so sehr glichen, dass es schon fast ein wenig unheimlich war. Tristan setzte sich auf, um besser diskutieren zu können, aber Benjamins Arme verstärkten ihren Druck und hielten ihn zurück.
    »Himmel, wenn euer Aussehen nicht schon jedem verraten würde, dass ihr Brüder seid, dann ganz sicher eure Zickereien.«
    Im nächsten Moment flogen die Köpfe der Zwillinge zu ihm herum, sie witterten den gemeinsamen Feind.
    »Was soll das heißen?«
    »Was meinst du damit?«
    Ergeben hob Benjamin die Hände. Ein Tristan war schon schlimm genug, mit zweien konnte er es definitiv nicht aufnehmen. »Schon gut. Frieden.«
    Tristans Augen verengten sich in dem kläglichen Versuch, Benjamin böse anzustarren. Er nahm sein Verhör wieder auf, als ob nichts geschehen wäre. »Was fühlt sich sonst noch anders an?«
    Im Stillen fragte sich Benjamin, ob Will genauso zwischen verschiedenen Themen hin und her sprang wie sein Bruder. Doch Tristans Frage machte Sinn, er fühlte sich wirklich besser. Er nahm sich einen Moment Zeit, um kurz in sich hineinzuhorchen.
    »Ich fühle mich stärker«, bestätigte er. »Ich konnte sowohl dich als auch den Wolf spüren, noch bevor ihr in der Tür erschienen seid. Ich habe euch gewittert und eure Schritte gehört. Das konnte ich nicht mehr, seit...« Er zögerte.
    »Seit ich dich von deinem Wolf getrennt habe?«
    Benjamin schüttelte den Kopf. »Nein. Danach waren meine Sinne immer noch sehr fein. Ich war überrascht, weil ich das meiste davon für die Wahrnehmung

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