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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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erst anhören, was er dazu zu sagen hat, bevor wir uns so hineinsteigern?«

    »Ich brauche seine Seite nicht zu hören. Null Toleranz. So ist das dort. Wir sind im Arsch. Er fliegt von der Schule, und dann können wir Harvard vergessen.«
    »Oh, darum geht es also.«
    »Nein, komm mir nicht wieder so. Das ist deine Schuld, nicht meine. Ich hätte es nie zulassen dürfen, dass er Boxstunden nimmt. Es ist schon schlimm genug, dass er das gleiche aggressive Gen hat wie du und deine Brüder.«
    »Wovon redest du?«
    »Erinnerst du dich nicht mehr an die Bar, die du mit deinen Brüdern auseinandergenommen hast? Wenn dieser Cop damals nicht zufällig auch ein Marine gewesen wäre, dann wärst du jetzt vorbestraft.«
    »Woran ich mich erinnere, ist, dass du eifersüchtig warst, weil ich mich mit einem Mädchen unterhalten habe, und dass du dann Blow-Job-Drinks gekippt hast, und wenn du deinen hübschen kleinen Arsch nicht diesem Kerl unter die Nase gehalten hättest, dann hätte er auch nicht danach gegrabscht, und Sean hätte ihm nicht eine scheuern müssen.«
    Maggie zeigte auf sich selbst. »Das war nicht meine Schuld, und das hier ist auch nicht meine Schuld. Das kommt von deiner Familie. Dein Bruder Patrick hat erst letzten Monat einen Typen in Atlantic City verprügelt, und er ist fünfunddreißig Jahre alt.«
    »Der Typ hat es herausgefordert.«
    »Oh … bestimmt. Du und deine Brüder … euch ist doch jeder Vorwand für eine Prügelei recht, und unser Sohn ist schon genauso.« Maggie blickte zur Decke hinauf und stöhnte frustriert. »Ich kann’s nicht glauben, dass das passiert ist. Er wird von der besten Privatschule in Washington fliegen. Hast du überhaupt eine Ahnung,
wie mein Vater seine Beziehungen spielen lassen musste, damit er reinkommt?«
    Nash hatte genug gehört. Es hatte ihm noch nie gefallen, dass Rory auf diese für seinen Geschmack etwas verweichlichte Privatschule ging, aber er war einfach nicht oft genug zu Hause, um etwas dagegen zu tun.
    »Weißt du was, Maggie, es spielt keine Rolle, wie viel Geld dein Dad verdient hat, und auch nicht, wie viel du verdienst. Sie werden dich trotzdem nie in ihren netten kleinen Club reinlassen. Wie man’s auch dreht und wendet, du bist ein irisch-katholisches Mädchen aus Boston.«
    »Was zum Teufel soll das jetzt wieder heißen?«
    »Das kann ich dir sagen. Ich bin stolz darauf, wo ich herkomme. Bei dir bin ich mir da nicht so sicher.«
    »Untersteh dich!«, schrie sie und hob ihr Glas, als würde sie es ihm an den Kopf werfen wollen.
    Nash winkte ab und ging hinaus. »Wer von uns zwei kann sich hier nicht beherrschen?«
    »Wir sind noch nicht fertig mit dem Thema!«, rief sie ihm nach.
    »Doch, sind wir.«
    Nash griff nach dem Handlauf und stieg die Treppe hinauf. Er klopfte leise an die Tür seines Sohnes und trat ein. Rory lag auf dem Bauch, das Gesicht in ein Kissen gedrückt, und schluchzte. Jack saß in seinem Bett und las, einen ängstlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Nash ging zu ihm und schlug die Bettdecke zurück.
    »Geh und lies noch ein bisschen in Mamas Bett. Ich hol dich, wenn ich fertig bin.«
    »Ist alles in Ordnung?«, flüsterte Jack.
    »Ja, es wird alles gut, Kumpel.« Nash schob ihn zur Tür und machte hinter ihm zu. Dann trat er an Rorys Bett,
setzte sich auf die Kante und legte dem Jungen die Hand auf den Rücken. »Ror«, sagte er, »kannst du bitte versuchen, dich zu beruhigen? Ich möchte nämlich gern deine Seite der Geschichte hören.«
    »Was … bringt das schon?«, brachte Rory schluchzend heraus. »Mom interessiert es sowieso nicht.«
    »Aber mich … also hör auf zu weinen, und dreh dich um.« Nash strich ihm über den Rücken. »Mein Junge, ich habe mich häufig geprügelt, als ich so alt war wie du. Mein Dad hat oft gesagt, zum Streiten gehören immer zwei. Deine Mutter versteht das nicht, weil sie eine Frau ist, aber ich schon. Du bist ein guter Junge. Ich glaube nicht, dass du Derek einfach so ohne Grund eine gescheuert hast.« So leise, dass sein Sohn es nicht hören konnte, fügte er hinzu: »Weil er nämlich ein verwöhnter kleiner Scheißer ist.«
    Rory drehte sich um und beruhigte sich so weit, dass er mit seiner Geschichte anfangen konnte. »Es war nach dem Lacrosse-Spiel … wir haben auf die Theaterprobe gewartet … die ich nicht mag … aber Mom hat gesagt, ich muss mitmachen.«
    Als er seine Mutter erwähnte, brach er erneut in Tränen aus. »Jetzt beruhig dich doch«, redete Nash ihm zu.
    »Derek hat gerade

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