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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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gewartet, dass er abgeholt wird, und da hat er angefangen, über Shannon zu reden. Er hat so … Dinge gesagt.«
    Nash wurde hellhörig. »Was zum Beispiel?«
    »Er hat gesagt, wie scharf sie ist … und dass er … du weißt schon … Sex mit ihr haben will … nur hat er es anders gesagt - es war dieses Wort, das wir nicht sagen sollen.«
    Nash spürte, wie sein eigener Zorn wuchs. »Welches Wort?«

    »Das mit F anfängt.«
    Verdammter kleiner Scheißer, dachte Nash. »Ist das alles?«
    »Ich hab zu ihm gesagt, er soll das nicht nochmal sagen, sonst klebe ich ihm eine … und dann hat er angefangen, über Mom zu reden.«
    »Wirklich?«, fragte Nash überrascht. »Was hat er denn gesagt?«
    Rory wand sich verlegen. »Das will ich lieber nicht sagen.«
    »Ich will es aber hören«, beharrte Nash mit fester väterlicher Stimme.
    »Er hat gesagt … Mom ist eine …« Rory hielt inne.
    »Was?«
    »Er hat sie eine MILF genannt.«
    »Er hat sie eine MILF genannt«, sagte Nash ungläubig, als er an die Abkürzung dachte, die für Mom I’d like to fuck stand. »Was hat er noch gesagt?«
    »Er hat gesagt, er würde gern das Gleiche mit Mom machen wie mit Shannon.«
    »Und dann hast du ihm eine gescheuert.«
    Rory nickte.
    »Gut.«
    »Dann krieg ich keinen Ärger?«, fragte Rory hoffnungsvoll.
    »Nicht von mir, und auch von niemandem sonst, wenn es nach mir geht.« Nash beugte sich vor und küsste ihn auf die Stirn. »Lass mich kurz mit deiner Mutter reden, dann rufe ich dich hinunter.«
    Nash stand auf und ging zur Tür, blieb dann aber noch einmal stehen. »Rory«, sagte er, »gehst du eigentlich gern in diese Schule?«
    Sein Sohn schüttelte den Kopf, und erneut begannen die Tränen zu fließen. Nash kam sich wie ein Arschloch
vor, dass er nicht mehr für seinen Sohn da war. Dass er nicht gelegentlich auf den Tisch haute und seiner Frau sagte, was Sache war. Sein Job verlangte ihm alles ab, und seine Familie litt darunter. In diesem Moment beschloss Nash, sich für Rory einzusetzen und einige Dinge für ihn zu klären.

50
    WASHINGTON D. C.
    Die Moschee war ein umgebauter Lebensmittelladen in einem Stadtviertel mit einer besonders hohen Verbrechensrate. Sie lag etwa eineinhalb Kilometer östlich des Kapitols, in der Nähe des Congressional Cemetery. In dem zwei Stockwerke hohen Ziegelbau blätterte die Farbe von den Wänden ab, und das Holz im Inneren war morsch. Der Van kreiste einmal um den Block, damit sie nach einer eventuellen Überwachung Ausschau halten konnten, doch es schien alles in Ordnung zu sein. Außerdem hatte ihr Kontaktmann sie nicht gewarnt, indem er den dafür vorgesehenen Satz sagte. Hakim stellte den Wagen auf einem freien Parkplatz etwa zwei Blocks entfernt ab und reichte Farid die Schlüssel. Wenn er irgendetwas Ungewöhnliches sehe oder in spätestens fünfzehn Minuten immer noch nichts von ihnen gehört habe, solle er mit den anderen die Gegend verlassen und zu einem kleinen Lagerhaus fahren, das Hakim fünf Kilometer nördlich von hier gemietet hatte.
    Karim und Hakim überprüften ihre Waffen, bevor sie den Van verließen. Karim nahm sich außerdem ein Funkgerät und steckte es in die große vordere Tasche seines Sweatshirts. Sie nickten einander zu, dann stiegen sie
aus und überquerten nebeneinander die Straße. Hakims Gang war locker und entspannt, während Karims Schritte gehetzt wirkten. Und während Hakim beiläufig die Straße hinauf- und hinunterblickte, sprangen Karims Augen unruhig von einem geparkten Auto zum nächsten.
    »Sei ein bisschen lockerer«, sagte Hakim mit ruhiger Stimme. »Wenn man in einer Gegend wie dieser nervös aussieht, ist das für die Polizei ein guter Grund, dass sie einen aufhalten und befragen.«
    Karim verlangsamte seine Schritte und passte sich seinem Freund an, und er hörte auf, ständig den Kopf hin und her zu drehen. Was ihn beruhigte, war, dass sie eine Moschee aufsuchten. Hätte er es nicht mit eigenen Augen in Afghanistan gesehen, so hätte er es nicht geglaubt - aber es war tatsächlich so. Die Amerikaner achteten peinlich darauf, sich von ihren Moscheen fernzuhalten. Selbst wenn aus einer Moschee auf sie gefeuert wurde, warteten sie stunden- oder gar tagelang auf die afghanischen Soldaten, aber sie selbst würden das Haus nicht betreten. Das hatte es der Al-Kaida und den Taliban ermöglicht, bei ihrem Rückzug viele ihrer Waffen in Moscheen zu lagern, um sie dann im Frühling für eine neue Offensive zu holen und den Kampf wieder aufzunehmen. Für

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